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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung
Autoren: Marliese Arold
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U nd, denkst du noch immer an ihn?«
    Miranda, die die ganze Zeit vor sich hin gestarrt hatte, wandte den Kopf. »Wen meinst du, Elena?«
    »Na, Eusebius natürlich«, antwortete Elena und hob einen Stapel Blätter auf, die auf den Boden gerutscht waren. Auf dem Deckblatt stand:
    Lektion 23: Schutzzauber und magische Amulette
und wie man ihre Macht bricht.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich versuche, ihn zu vergessen«, antwortete Miranda, ohne zu zögern. »Jedenfalls so lange, bis wir das Hexendiplom abgelegt haben. Ich kann mir nicht leisten, verliebt und abgelenkt zu sein. Schließlich will ich die Prüfung bestehen.«
    »Ich bewundere dich«, sagte Elena anerkennend. »Wie du das nur schaffst! Wenn ich etwas vergessen will, dann muss ich erst recht daran denken.«
    »Ich kontrolliere eben meine Gedanken«, sagte Miranda.
    »Und wie machst du das?«, fragte Elena.
    »Immer wenn ich an Eusebius denken will, konzentriere ich mich auf etwas anderes.« Miranda schluckte. »Ich stelle mir vor, ich sitze in meinem Zimmer. Eusebius klopft an die Tür. Ich will ihn aber nicht sehen. Ich stehe auf und verriegle das Schloss. Dann setze ich mich auf mein Bett, zaubere mir meine Lieblingsmusik und einen riesigen Eisbecher. Während ich das Eis auslöffle, sage ich das Hexeneinmaleins rückwärts auf. Eusebius wird es vor der Tür zu langweilig, er gibt auf und geht.« Sie blickte Elena an. »Diese Technik nennt man
Visualisieren

    »Visualisieren«, wiederholte Elena skeptisch. »Und das funktioniert?«
    »Meistens.« Miranda holte tief Luft. »Ich gebe mir jedenfalls Mühe. Ich kann es mir jetzt einfach nicht erlauben, verliebt zu sein, obwohl … obwohl Eusebius wirklich total nett ist.« Ihre Stimme schwankte. »Aber der Zeitpunkt passt einfach nicht. Du weißt ja, was mit uns Hexen passiert, wenn wir verliebt sind. Unsere Zauberei gerät völlig außer Kontrolle. Und dann ist ja auch noch die Sache mit der blöden
Amormagie
… damit auch jeder im Haus merkt, was mit einem los ist.« Sie seufzte tief.
    Elena nickte. Ihre Schwester Daphne war ständig verliebt und produzierte mindestens einmal pro Woche nachts
Amormagie
. Dann geisterten merkwürdige Gestalten durchs Haus und störten den Schlaf der anderen Bewohner. Gefährlich waren diese Geister nicht, sondern nur lästig. Sie bestanden ja aus reiner Fantasie, ausgelöst durch lebhafte Träume der verliebten Hexe, und platzten in der Regel, wenn man sie ansprach.

    »Ich muss Abstand zu Eusebius halten, bis ich die Prüfung hinter mir habe«, murmelte Miranda. »Natürlich besteht die Gefahr, dass er dann vielleicht nichts mehr von mir wissen will.« Sie verzog schmerzhaft den Mund. »Das ist eben mein Risiko. Aber anders geht es nicht. Ich muss das Examen bestehen. Außerdem habe ich manchmal das Gefühl, dass es mir nicht richtig gut geht. Ich vermute, dass es noch immer mit dem Fluch zusammenhängt, den Mafaldus in meine Richtung geschleudert hat, als wir an der Versammlung der
Schwarzen Zauberkutten
teilgenommen haben.«
     

     
    Visualisieren
    Technik, um sein eigenes Verhaltung unter Kontrolle zu bringen und ungewollte Angewohnheiten abzulegen. Man stellt sich eine Szene vor und malt sich bildhaft aus, wie sie ablaufen soll. Unerwünschte Dinge oder Personen verschwinden aus dem Gesichtsfeld – und somit aus dem Leben. Visualisieren ist eine Art von Selbsthypnose.
     

     
    Miranda und Elena hatten Leon Bredov, Elenas Vater, geholfen, den mächtigen Zauberer Mafaldus Horus daran zu hindern, sich aus dem Dornenbaum zu befreien. Dabei war Miranda von einem Fluch getroffen worden, den der junge Hexer Eusebius gerade noch hatte abwehren können. Aber war sein Schutzschild gegen den Fluch stark genug gewesen? Miranda bildete sich ein, dass sie einen Teil des Fluchs abbekommen hatte. Davon war sie schon überzeugt gewesen, bevor sie in die Unterwelt entführt worden war.
    Zum Glück hatte Elena zusammen mit Nele, Jana und Eusebius Miranda retten und wohlbehalten in die Menschenwelt zurückbringen können. Elenas Großmutter Mona hatte sich inzwischen um Miranda gekümmert und ihre Heilkräfte wirken lassen.
    »Aber es geht dir jetzt gut, oder?«, vergewisserte sich Elena. »Nimmst du denn regelmäßig die Kügelchen, die dir Oma Mona besorgt hat?«

    Mona nickte. Elenas Großmutter hatte sie nach ihrer Rückkehr aus der Hexenwelt gründlich untersucht. Mona hatte sie
magisch gescannt
und festgestellt, dass Mirandas Konzentration, das Herz und das Gehirn von
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