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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung
Autoren: Marliese Arold
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Du weißt, Leon, ich habe immer gerne geschrieben, aber in der Hexenwelt hatte ich nach deiner Verurteilung keine Chance mehr, etwas zu veröffentlichen.«
    Leon lächelte. »Das ist Schnee von gestern, Jolanda. Wenn wir jetzt zurückkommen, wird alles wieder so sein wie vor meiner Schein-Verurteilung, dafür habe ich gesorgt!«
    Jolanda schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich bin ich nachtragend, aber ich kann nicht verzeihen, dass mein Chef mich damals einfach fallen gelassen hat.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Leon knapp, während er durchs Fenster in den Garten schaute. Es war dieselbe Stelle, an der noch vor einigen Wochen sein Terrarium gestanden hatte. Elena überlegte, ob ihr Vater wohl gerade an die Zeit dachte, in der er ein Grüner Leguan gewesen war. Elena hatte immer frische Löwenzahnblätter für ihn gepflückt.

    »Dann sind wir uns ja einig«, meinte Jolanda. »Wir bleiben hier.« Ihre Stimme klang fröhlich.
    Leon drehte sich abrupt um. »Und was ist mit Daphne?«
    »Ich bin sicher, sie ist einverstanden«, sagte Jolanda. »Und wenn nicht … na ja, sie ist sowieso
immer
gegen alles. Es gibt fast jeden Tag Stress mit ihr, wir diskutieren endlos …« Sie seufzte tief. »Sie ist entsetzlich launisch, aber ich hoffe sehr, dass diese Phase irgendwann vorübergeht. Alle Teenager sind in diesem Alter so … Es ist einfach eine anstrengende Zeit.«
    »Das tut mir leid.« Leon seufzte. »Ich wünschte, ich könnte mehr Zeit zu Hause verbringen. Aber leider erfordert mein Job, dass ich oft unterwegs bin – vor allem jetzt, solange Mafaldus Horus noch auf freiem Fuß ist. Aber irgendwann werden bessere Zeiten kommen, das verspreche ich.«
    »Ja, am Sankt-Nimmerleins-Tag«, sagte Mona, die den letzten Satz gehört hatte. Sie hatte ihren Zigarillo zu Ende geraucht und kam wieder herein. »Kinder brauchen auch ihren Vater, Leon. Und die Zeit, die du versäumst, lässt sich nie mehr nachholen.«
    Jolanda hüstelte. »Mutter, ich bin auch … wie du dich vielleicht erinnerst … praktisch ohne Vater aufgewachsen – und es hat mir nicht geschadet.«
    »Na ja.« Mona zog die Augenbrauen hoch. »Darüber kann man geteilter Meinung sein.«
    Leon wollte etwas erwidern, aber dann langte er in seinen Halsausschnitt und zog seinen
Transglobkom
hervor.
    »Entschuldigt mich, aber ich bekomme gerade eine Nachricht …« Er wandte sich ab und ging in eine Ecke. Elena hörte, wie er aufgeregt mit jemandem sprach, aber sie konnte kein Wort verstehen.
    Mona warf Jolanda einen vielsagenden Blick zu. »Wetten, dass er jetzt gleich wieder weg muss?«, sagte sie spitz. »Ein
ungeheuer
wichtiger Auftrag. Nichts, was sich aufschieben lässt. Aber Leon wird versprechen, so bald wie möglich zurückzukommen …«
    »Mach dich nicht immer über ihn lustig«, zischte Jolanda.
    »Ich mache mich nicht über ihn lustig«, antwortete Mona. »Ich sage nur, wie es ist.«
    Wenig später hatte Elenas Vater das Gespräch beendet und kehrte zu den anderen zurück. Er sah ernst aus.
    »Ich habe gerade einen Anruf bekommen«, sagte er. »Es ist ein ungeheuer wichtiger Auftrag. Ich muss leider sofort aufbrechen, aber ich verspreche euch, dass ich bald zurückkomme. Ich melde mich bei dir über
Transglobkom
, Jolanda.«
    Jolandas Wangen fingen an zu glühen. Mona hüstelte, und auch Elena war verunsichert. Leons Blick wanderte hin und her.
    »Ist etwas?«, fragte er argwöhnisch.
    »Nein, nein, Liebling.« Jolanda schluckte. »Alles in Ordnung. Ich bin nur schrecklich enttäuscht, weil ich dachte, dass du noch etwas bleibst. Zumindest bis zum Abendessen.«
    Leon küsste sie aufs Haar. »Meine Liebe, mir ist bewusst, dass du viel Verständnis für mich aufbringen musst. Es ist nicht einfach, die Frau eines Geheimagenten zu sein.«
    Elena war mindestens genauso enttäuscht, dass ihr Vater sich schon wieder verabschieden wollte. Sie hatte ihn so vieles fragen wollen – wegen des Hexendiploms, wegen Miranda und überhaupt …
    »Wann wirst du wiederkommen, Papa?«, wollte sie wissen.
    »Das kann ich noch nicht sagen«, erwiderte Leon. »Aber ich gebe euch Bescheid, sobald ich Näheres weiß. Außerdem könnt ihr mich ja jederzeit per
Transglobkom
erreichen.«
    »Wer’s glaubt«, murmelte Mona halblaut.
    »Grüßt Daphne von mir«, sagte Leon. »Und gib Rufus einen Kuss, Jolanda. Glaubt mir, es fällt mir auch nicht leicht, auf Abruf aufbrechen zu müssen. Lebt wohl. Bis bald.«

    Dann drehte er sich im Kreis. Der Silberbesatz seines schwarzen
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