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Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Titel: Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten
Autoren: Hans Warren
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1. Kapitel. In San Franzisko.

    Durch das „Goldene Tor", die acht Kilometer lange, zwei Kilometer breite Einfahrt, lief unser Dampfer in die Bai von San Franzisco. Wir kamen von Vancouver, der wichtigen Küstenstadt Kanadas, um hier in Frisco, wie die Stadt allgemein in der Abkürzung genannt wird, den Kampf mit einer großen Verbrecherbande aufzunehmen.
    Eigentlich war es wieder eine Angelegenheit, die uns absolut nichts anging, aber wir hatten uns einmal vorgenommen, die Sache aufzuklären, denn vielleicht konnten wir dadurch ein Junges Mädchen glücklich machen.
    Die Zollformalitäten waren schnell erledigt, wozu nicht wenig unser Begleiter, Kapitän Sundgreen beitrug, dessen alten Walfänger ein riesiger Pottwal zertrümmert hatte. (Siehe Band 28 "Abenteuer auf dem Meere".)
    Dann nahmen wir in einem kleinen Hotel Zimmer, frühstückten gut und begaben uns zum Polizeiamt.
    Sergeant Perkins, an den wir gewiesen wurden, las aufmerksam das Tagebuch des toten Matrosen, das wir auf der einsamen Insel gefunden hatten, dann meinte er nachdenklich:
    „Es kann stimmen, meine Herren, was dieser Lincoln hier geschrieben hat, aber ich muß Ihnen ganz offen sagen, daß ich persönlich mich mit dieser Sache wirklich nicht befassen möchte, denn ich wäre darin meines Lebens nicht mehr lange sicher. Sie müssen bedenken, daß dieser Jim Town, gegen den sie klagen wollen, einer der reichsten Männer unserer Stadt ist. Und wenn er, wie Lincoln in seinem Buch hier behauptet, tatsächlich Anführer einer Verbrecherbande ist, dann hat er auch Mittel und Wege zur Verfügung, mit denen wir als staatliche Polizei kaum mitkommen. Natürlich nehme ich Ihre Anzeige zu Protokoll, werde sie auch dem Colonel Preston vorlegen, aber ich glaube nicht, daß wir auf diese vagen Vermutungen, auf das Geschreibsel dieses Matrosen bin, irgend etwas gegen Jim Town unternehmen können."
    „Vielleicht können wir selbst mit dem Colonel sprechen?' bat Roll ruhig, „man muß doch meiner Ansicht nach alles probieren, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen."
    Perkins warf meinem Freund einen fast mitleidigen Blick zu.
    „Sie und ihre Gefährten sind mir absolut nicht unbekannt, Herr Torring," sagte er dann, Ihre Abenteuer in Indien sind auch in hiesigen Zeitungen erzählt worden, deshalb weiß ich auch, daß Sie sich gern mit derartigen Dingen beschäftigen. Aber ich möchte Ihnen doch raten, fahren Sie mit dem nächsten Schiff ab, sonst sind Sie ihres Lebens nicht lange sicher."
    „Nun, wir sind so oft in Lebensgefahr gewesen," lächelte Rolf, „daß uns das wirklich nicht mehr beunruhigt, — und ich möchte unbedingt dem jungen Mädchen zu seinem Recht verhelfen. Ebenso denken meine Gefährten!"
    „Jawohl," polterte Sundgreen, „bin nur deshalb hierher mitgekommen. Wäre ja noch schöner, wenn solch Halunke sich an dem Besitztum eines armen Mädchens, das sich jetzt mühsam ernähren muß, bereicherte."
    „Entschuldigen Sie," lächelte Perklns, „Ihre Absicht ist wirklich aller Ehren wert, aber wissen Sie denn, ob die Aufzeichnungen dieses Matrosen Lincoln auf Wahrheit beruhen? Sie dürfen nicht vergessen, daß Jim Town augenblicklich einer der reichsten Männer hier in Frisco ist. Es ist sehr schwer, wenn nicht gänzlich unmöglich, irgend ewas gegen ihn zu unternehmen."
    „Aber auf jeden Fall müßten doch die Aufzeichnungen dieses Lincoln nachgeprüft werden," beharrte Rolf, „wenn man auch annehmen wollte, daß sie auf Unwahrheit beruhen, wozu allerdings eigentlich gar kein Grund vorliegt. Dieses Tagebuch ist von einem Menschen geschrieben, der sich selbst seines Lebens nicht mehr sicher fühlte, da wird er auch die Wahrheit geschrieben haben."
    „Gewiß, Herr Torring," sagte der Sergeant jetzt ernst, „es mag sein, daß es sich tatsächlich so verhält, aber wenn, wie Lincoln schreibt, dieser Jim Town wirklich Anführer einer Bande ist, dann ist das Unterfangen äußerst schwierig. Sie haben ja sicher schon gehört oder gelesen, wie gut organisiert und verbreitet diese Banden leider in unserem Lande sind."
    „Gewiß," gab Rolf zu, „sie üben ja eine riesige Terrorherrschaft aus. Ich möchte auch gar nicht, daß sich die Polizei am Kampf gegen Jim Town beteiligt, das werden wir schon allein machen, nur hätte ich gern den Rücken gedeckt."
    „Wenn es ihnen nur darum zu tun ist," meinte Perkins, „dann kann Ihnen der Colonel einen Ausweis geben, daß Sie als Detektive augenblicklich für uns arbeiten. Sie können dann auf
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