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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)
Autoren: Jen Lancaster
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überall nur Ärger machte, und ich wollte nicht, dass er sich an meiner Topverkäuferin vergriff.
    »Ja, bitte«, krächzte Chad.
    Rasch warf ich ein paar Eiswürfel in zwei Gläser, goss zwei starke Gin Tonics ein und schnappte mir schließlich noch eine Dose Macadamianüsse. Dann setzte ich mich auf die Couch ihm gegenüber. Er klammerte sich an seinen Drink wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring. »Ach, Chad, ich mache dich wohl nervös, was? Verzeih mir. Ich versuche bloß, meine Freundin zu schützen. Da habe ich mich wohl von den Gerüchten über deine nicht vorhandenen moralischen Grundsätze dazu verleiten lassen, dich schlecht zu behandeln, und das tut mir aufrichtig leid. Ich würde wetten, dass du eigentlich ein richtig netter Kerl bist und nicht halb so schleimig, wie alle sagen. Warum fangen wir nicht ganz von vorne an und lernen uns erst mal richtig kennen?«
    Zum ersten Mal, seit ich ins Zimmer geplatzt war, atmete Chad aus und nuschelte erleichtert: »Das wäre cool.«
    Mit einem engelsgleichen Lächeln entgegnete ich: »Dann erzähl doch mal, Chad, was du sonst so machst, wenn du nicht gerade anderer Leute Verlobte auf deine kleine Sadomaso-Tour knallst, hm?«
    Wie dem auch sei, ich dachte, ich hätte den gestrigen kleinen Fehltritt gleich im Keim erstickt, aber Courtney und Chad haben heute schon so einiges an Bier gekippt und sämtliche Hemmungen über Bord geworfen. Gerade sitzen sie eng aneinandergekuschelt in einer entlegenen Ecke des Boots und – fummeln die da etwa tatsächlich rum? Zum Glück sitzen die anderen alle so, dass ich das als Einzige sehen kann.
    Auch wenn mich das wohl eigentlich nichts angeht, bin ich stinksauer, weil Courtneys Verlobter Brad so ein netter Kerl ist. Er betet sie an und trägt sie auf Händen. Hin und wieder machen wir zusammen einen Pärchenabend, weshalb ich mich irgendwie dazu verpflichtet fühle, ihn vor Ungemach zu schützen. Himmel, vor zwei Wochen war er noch mit ihr auf Hawaii, und sie war gerade erst zurückgekommen, ehe wir nach Florida geflogen sind. Vermutlich hat er noch nicht mal die Kreditkartenabrechnung für ihren Liebesurlaub bekommen. Und außerdem wirft ihr schlampenhaftes Benehmen ein schlechtes Licht auf das gesamte Chicagoer Büro. 19 Langsam kommen die beiden richtig in Fahrt. Ich sehe Zungen. Igitt. Energisch steige ich auf meinen Stuhl und kreische: » KELLNERIN! DRINKS! JETZT!«
    Ach, Courtney, nur weil du aussiehst wie Sharon Stone in Basic Instinct , musst du dich doch noch lange nicht so aufführen. Ich bitte euch, Leute, dass hier sind eure Kollegen, und diese demonstrative Zurschaustellung eurer gegenseitigen Zuneigung ist sowohl peinlich als auch höchst unprofessionell, und … Augenblick mal – Courtney, WO IST DEINE HAND DA GERADE HIN-GEWANDERT?
    Wuah! Wir sind auf einem Betriebsausflug und es ist helllichter Tag, hast du Chad da gerade …
    Genau in diesem Moment kommt die Kellnerin mit den Getränken. Und wenn ich mir ihr Gesicht so angucke, hat sie a) Courtneys flinke Finger ebenfalls bemerkt und ist b) total angeekelt. Nicht gerade die feine englische Art! Dem Rest unseres Grüppchens bleibt das Unbehagen der Kellnerin nicht verborgen, und alle verrenken sich die Hälse, um rauszufinden, wo sie hinglotzt.
    Ach, verdammt noch mal, jetzt muss ich irgendwas Uneigennütziges tun, um die allgemeine Aufmerksamkeit von Courtney und Brad und ihrer kleinen Pornoeinlage abzulenken. Und Ritterlichkeit ist SO GAR NICHT mein Stil.
    »Hey!«, kläffe ich unvermittelt, woraufhin die Kellnerin beinahe sämtliche Drinks fallen lässt, die sie uns gerade servieren will. Mein Schrei ist derart durchdringend, dass sogar Rocco Siffredi und Jenna Jameson wieder zu Sinnen kommen. Alles guckt mich an, während die beiden liebestollen Turteltäubchen verstört hochschrecken.
    Energisch ziehe ich einen druckfrischen Hundertdollarschein aus meinem zur Handtasche passenden geblümten Kate-Spade-Portemonnaie, den ich der Kellnerin aufs Tablett knalle. »Könnten Sie beim nächsten Mal vielleicht ein bisschen schneller machen?« Und dabei klopfe ich auf meine TAG-Heuer-Uhr, während mein riesengroßer Caviar-Ring von Lagos in der Sonne funkelt. »Die Zeit fliegt, wie Sie wissen.«
    Wütend kneift sie die Augen zusammen, nimmt aber das Trinkgeld. Mit weißen Lippen stopft sie meinen Benjamin Franklin in ihre Cargo-Shorts, und wenn Blicke töten könnten, wäre ich längst nicht mehr. Aber irgendwie musste ich sie doch alle ablenken, oder? Hätte
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