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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)
Autoren: Jen Lancaster
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die weit entfernte Küste. Oh, bitte. Als würde ich Jeffs Entspannungsdrogenkonsum vor versammelter Mannschaft diskutieren. 15 Außerdem brenne ich tatsächlich darauf, mehr über St. Augustine zu erfahren. Meri sagt, dort gibt es tolle Läden, also habe ich mir vorgenommen, diese Behauptung morgen nach Ende unserer Tagung zu überprüfen. Seit wir hier sind, war ich noch kein einziges Mal shoppen. Wenn wir wieder im Resort sind, schaue ich vor dem Abendessen vielleicht noch mal kurz bei eBay rein. Gestern hätte ich beinahe ein paar Souvenirs im Geschenkeladen von Sawgrass erstanden, aber fast alles, was die haben, hat irgendwie mit Golf zu tun, und Golf kann ich nun mal auf den Tod nicht ausstehen. Ein »Sport«, bei dessen Ausübung man rauchen und trinken kann, ist in meinen Augen kein Sport. 16 Warum setzen die sich nicht gleich in eine Bar und sparen sich die Greenfee?
    Wo wir gerade bei Meri sind, die ist die sichere Gewinnerin für den Preis als Managerin des Jahres beim großen Gala-Dinner heute Abend. Sie leitet das Büro in Houston und hat ihr Team dazu gebracht, die Verkaufszahlen im letzten Jahr um beinahe 400 Prozent zu steigern, sodass die Tatsache, dass sie mit ihrem Chef ins Bett geht, kaum ins Gewicht fällt. (Denken Sie allerdings bloß nicht, wir würden uns nicht jedes Mal die Mäuler darüber zerreißen, sobald sie den Raum verlässt.) Und wer steigt schon mit seinem Boss in die Kiste, NACHDEM er befördert wurde? Aber ich will mal nicht so sein, schließlich sind beide Singles.
    Meine Kundenberaterin Courtney dagegen ist KEIN Single. Im Gegenteil, seit Neuestem ist sie sogar verlobt, weshalb ich völlig entgeistert bin, als ich merke, dass ihr Fuß in den Schoß von Chad-aus-Kalifornien wandert. (Als ich ihn kennenlernte, erklärte er großspurig, ich dürfe ihn ruhig Chadifornia nennen oder CaliChad , woraufhin ich erwiderte, bescheuerte Spitznamen würden mir glatt die Sprache verschlagen, weil mir die Galle hochkommt. Er hat gelacht, da er dachte, das sollte ein Witz sein; war es aber nicht.)
    Courtney und ich haben die beiden besten Arbeitsplätze gleich nebeneinander in unserem Büro in Chicago. Im Laufe meiner Zeit bei Corp. Com. ist Courtney fast so was wie eine Freundin geworden, und wir sind oft gemeinsam zu irgendwelchen Netzwerk-Veranstaltungen gegangen. Und in letzter Zeit treffen wir uns auch gelegentlich außerhalb des Büros, was einer der Gründe ist, warum ich so entsetzt bin. Ich will ja jetzt nicht selbstgefällig rüberkommen, aber in den sieben Jahren, seit ich mit Fletch zu-sammen bin, habe ich kein einziges Mal mit einem anderen Kerl geflirtet, 17 geschweige denn einem Mann bei einem Betriebsausflug den nackten Fuß in die Shorts geschoben! 18
    Gestern Abend habe ich das mit Courts und Chads kleinem Tête-à-Tête herausgefunden. Auf dem Weg zum Abendessen bin ich an ihrem Hotelzimmer vorbeigekommen und habe geklopft, und es dauerte verdächtig lange, bis sie endlich die Tür aufmachte. Ich wusste, dass sie da sein musste, weil ich gerade noch über das Hoteltelefon mit ihr gesprochen hatte. Und so groß waren unsere Zimmer nun auch wieder nicht, dass sie mich womöglich nicht gehört hatte. Muss wohl im Badezimmer sein, habe ich gedacht. Dann habe ich noch mal etwas lauter geklopft und gewartet.
    Als sie schließlich aufmachte, sah ich, dass sie schon das Outfit für unser Gala-Dinner anhatte … sozusagen. Ihr sommerliches Baumwolljäckchen war schief geknöpft; ihr weich fließender Chiffonrock auf links gedreht und die Plissee-Falten zerdrückt. Ihr sonst so akkurat frisierter blonder Bob sah aus, als sei sie gerade erst aufgestanden. Ob sie sich in aller Eile angezogen hatte?
    »Hey, Court.« Ich drückte mich an ihr vorbei ins Zimmer. »Du siehst ja aus, als hätte dich jemand hart rangenommen und dann noch ganz feucht stehen lassen.« Ha! Manchmal könnte ich mich über meine eigenen Sprüche kaputtlachen. »Hast du gerade ein Nickerchen gemacht, oder was?« Erst jetzt bemerkte ich Chad, der ebenfalls in einem fortgeschrittenen Stadium der Dekomposition auf ihrem völlig zerwühlten Bett saß. In meinem Kopf ging eine Glühbirne an, während ich eins und eins zusammenzählte.
    Ohhh … und was für ein Nickerchen die gemacht hatten.
    Zusammen.
    Zusammen ein Nickerchen gemacht?
    Zusammen ein Nickerchen gemacht.
    Nickerchen zusammen … KnalliChad!
    Und dann fiel mir wieder ein, dass sie ja mit Brad verlobt war, und dann war ich kurzzeitig völlig von der Rolle. Was
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