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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)
Autoren: Jen Lancaster
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ich nachgedacht, dann hätte ich »Hai!« gebrüllt.
    Für die lieben Kollegen verziehe ich das Gesicht zu einem Grinsen und zucke die Achseln. »Ich kann es nicht ausstehen zu warten«, erkläre ich, als die Kellnerin wieder abzieht. Alle stimmen johlend zu, bis auf Courtney, die mir ein stummes Danke rüberschickt.
    Ja, gern geschehen. Denn deinetwegen spuckt die Kellnerin mir jetzt garantiert in den nächsten Cocktail.

     
    Die Konferenz endet ohne weitere Zwischenfälle, und wir fliegen wieder zurück nach Chicago. Fletch hat sich bereit erklärt, Courtney und mich am Flughafen O’Hare abzuholen. Obwohl wir schon seit ewigen Zeiten zusammen sind, kommt er noch immer ganz freiwillig zum Flughafen, und wenn das kein Beweis wahrer Liebe ist, dann weiß ich es auch nicht. Außer vielleicht ein Verlobungsring mit Prinzess-Schliff von Tiffany.
    Wobei ich eigentlich selbst schuld bin, dass wir noch nicht verlobt sind. Dauernd steigen meine Ansprüche, was Schliff, Farbe, Reinheit und Karat angeht, und ich glaube, er hat Angst, sich zu erkundigen, was ein entsprechender Ring kosten würde. Klar ist er erfolgreich, aber ich bezweifle, dass selbst Bill Gates mir all den Schmuck kaufen könnte, den ich mir wünsche. Außerdem braucht er keine Hochzeitsfeier, um seine Gefühle für mich unter Beweis zu stellen, vor allem, weil wir eine teure Wohnung zu unterhalten haben.
    Okay, ich gebe zu, an eine pompöse Michigan-Avenue-Hochzeit mit allem Pipapo, meinen ehemaligen Verbindungsschwestern als Brautjungfern in scheußlichen, farblich abgestimmten Satinkleidern, 20 unzähligen gelben Tulpen mit rosa-weiß karierten Schleifenbändern und einem großen Fest mit Catering im piekfeinen Drake Hotel mit einer Bar vom Allerfeinsten, wo Shrimps-Häppchen in Erbsenschoten herumgereicht werden, während dazu im Hintergrund ein Streichquartett aufspielt, ehe es Rinderfilet oder Hummerschwänze nach Wahl gibt, habe ich vielleicht schon mal gedacht. Aber höchstens ein oder zwei Mal.
    An der Gepäckausgabe treffe ich mich mit Courtney, um gemeinsam auf Fletch zu warten. Bisher haben wir noch keine Gelegenheit gehabt, miteinander zu reden. Auf der Busfahrt vom Resort zum Flughafen hat sie neben Chad gesessen und dann vor dem Abflug so lange rumgetrödelt, dass im Flieger keine zwei Sitze mehr nebeneinander frei waren und wir getrennt voneinander sitzen mussten. Irgendwann während des Fluges hörte ich, wie sie leise vor sich hin weinte. Vermutlich, weil die Gewissensbisse sie quälten.
    Also nehme ich sie nun ins Kreuzverhör und frage, was mit dem KnalliChad sei, woraufhin Courtney rausplatzt, sie sei verliebt.
    »Natürlich bist du verliebt. Darum heiratest du ja auch. Kommt öfter vor«, sage ich.
    »Nein, in Chad. Ich habe mich in Chad verliebt«, schnieft sie.
    »WAS?«, brülle ich derart laut, dass sämtliche Passagiere vom Flug 973 aus Atlanta, die an Gepäckkarussell fünf stehen und auf ihre Koffer warten, sich zu uns umdrehen. »Du hast ihn doch vor gerade mal fünf Minuten kennengelernt! In der kurzen Zeit kann man sich doch nicht verlieben. Lust? Vielleicht, aber bestimmt keine Liebe. Und was ist mit Brad? Hast du dich nicht gerade erst mit ihm verlobt?«
    »Ich weiß«, jammert sie. »Eigentlich wollte ich mich schon längst von ihm trennen, weil es einfach nicht mehr so gut läuft zwischen uns. Aber Hawaii war so romantisch, und die Sonnenuntergänge und das Meer und die Wellen, und wir haben Mai-Tais getrunken, und sein Heiratsantrag war so süß … Ich habe einfach nicht nachgedacht und mich mitreißen lassen von der romantischen Stimmung. Allerdings wusste ich schon in dem Augenblick, als ich Ja gesagt habe, dass es ein Fehler war. Bis jetzt habe ich noch niemandem aus meiner Familie was von der Verlobung erzählt«, stammelt sie. Sie hat Tränen in den Augen und fängt an zu schniefen. Schnell krame ich in meiner Handtasche nach einem Taschentuch. Oh, guck mal, ich habe ja noch einen Kaugummi!
    Dann fällt mir etwas ein. »Warte mal, hast du mit Chad nicht auch Mai-Tais getrunken, als ihr beiden miteinander angebandelt habt?«
    Courtney putzt sich die Nase und nickt.
    »Streng genommen hast du es also gleich ZWEIMAL zugelassen, dass ein Rum-Punsch den Lauf deines Lebens beeinflusst? Himmel Herrgott, du bist so eine unglaubliche SCHLAMPE!« Was nur neue Tränenfluten hervorruft. Ich weiß, eigentlich sollte ich ein bisschen einfühlsamer sein, aber wenn man mit einem Kerl ins Bett steigt, während man den Ring eines
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