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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)
Autoren: Jen Lancaster
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anderen trägt, dann habe ich Schwierigkeiten, verständnisvolle Geräusche von mir zu geben.
    »Court … Court … COURTNEY, hör mir zu! Du musst ehrlich sein zu Brad. Nicht später. Jetzt. Du darfst ihn auf keinen Fall noch länger hinhalten. Das ist nicht fair.« Courtney heult los und schluchzt herzzerreißend.
    »Die Leute gucken schon. Tu was, damit sie aufhören!«, fleht sie mich an.
    »Was erwartest du denn? Wenn man sich wie eine Schlampe aufführt, wird man eben angestarrt. Wahrscheinlich denken die, du bist hier, um in der Talkshow von Jerry Springer aufzutreten.«
    »WAH!«
    »Okay, okay, ich mach schon.« Schnell schaue ich mich um. Obwohl sämtliche Passagiere des Flugs aus Atlanta längst ihr Gepäck eingesammelt haben, rühren sie sich nicht vom Fleck. Ein dicker, verschwitzter Mann mit einer orange geblümten Vinyl-Tasche ist unauffällig näher rangerückt, um uns besser belauschen zu können. Ich wirbele auf dem Absatz herum und schaue ihm geradewegs ins Gesicht. »Hey, Marlon Brando, ja, du mit der hässlichen Reisetasche, verschwinde hier. Und bitte, verbrenn die Tasche, wenn du zuhause bist.« Dann fällt mein Blick auf eine ältere Dame mit knallroten Haaren, die tut, als schnüre sie sich die Schuhe zu. Würde sie nicht ausgerechnet SLIPPER tragen, wäre ihre Tarnung womöglich etwas glaubhafter. »Und Sie, Rote Zora? Sind sie nicht alt genug, es besser zu wissen? Nur zu Ihrer Information, eine Haartönung für sechs Dollar ist KEIN Schnäppchen. Also, los jetzt. Und der Rest?« Mit anklagend erhobenem Zeigefinger lasse ich den Blick über die Menge schweifen. »Ehrlich, verpisst euch. Das geht euch überhaupt nichts an.« Aufgebracht stampfe ich mit meiner Ponyfellpantolette auf und zische sie wütend an.
    Womit ich prompt die Aufmerksamkeit des Airport-Sicherheitspersonals auf mich ziehe. Zögerlich kommt einer der Wachmänner auf uns zu, und ich sehe, wie seine Hand in Richtung der umgeschnallten Schusswaffe wandert. »Ach, machen Sie sich mal nicht in die Polyesterhose, Wachtmeister«, knurre ich und wedele abwehrend mit den Händen. »Alles in bester Ordnung. Die Situation ist unter Kontrolle. Meine Freundin hat bloß ein bisschen damit zu kämpfen, dass sie eine Schlampe ist.«
    »Hör bitte endlich auf, mich eine Schlampe zu nennen!«, jault sie.
    »Dann hör du auf, mir gute Gründe dafür zu geben. Wenn du im Grunde deines Herzens schon weißt, dass es aus ist, dann musst du das einzig Richtige tun. Du musst dich von Brad trennen, ehe du was mit Chad anfängst. 21 Das bist du ihm schuldig. Versprochen?«
    Sie wimmert leise und nickt. »Versprochen.«
    Genau in diesem Moment bahnt sich Fletch den Weg durch unsere widerwillig abschiebenden Mitreisenden. Mit einem Blick auf deren verstörte Gesichter schüttelt er den Kopf. Schnell hat er die Menge als Opfer von Hurrikan Jen identifiziert. »Hey, Fremde, willkommen zuhause! Wie war die Reise?«, fragt er und nimmt mich fest in den Arm. Dann bückt er sich und nimmt mein Gepäck. Habe ich nicht gesagt, dass er ein Schatz ist? »Jen, du bist mit zwei Taschen losgefahren. Jetzt sind es vier. Warst du wieder shoppen?«
    »Ich musste zwei Extraaschen kaufen für all die schönen Sachen, die ich dir mitgebracht habe.«
    »Ja, bestimmt.« Sein Gesicht verzieht sich zu einem kleinen ironischen Lächeln. Das letzte Geschenk, das ich ihm mitgebracht habe, ist wohl nicht so toll angekommen – ein rosa Poloshirt von Ralph Lauren, das mir rein zufällig genau passte.
    Dann geht sein Blick zu Courtney und zögerlich sagt er hallo, während er ihr tränenüberströmtes Gesicht begutachtet. Ich schüttele den Kopf und flüstere: »Frag besser nicht«, während wir zu den Kurzzeitparkplätzen trotten.
    Auf der Fahrt zurück in die Stadt gibt Fletch sich alle Mühe, uns mit Geschichten aus dem Büro ein bisschen abzulenken. Ach, Liebling, ich liebe dich, aber glaubst du allen Ernstes, irgendwer in diesem Auto interessiert sich für IP-Datentransport-Telekom-Bandbreiten-blabla-was-auch-immer-du-tust? Deine Aufgabe besteht darin, hübsch auszusehen und brav die dicken Gehaltsschecks nach Hause zu bringen, okay? Okay.
    Wir fahren Courtney zu ihrer Hochhauswohnung direkt am Seeufer und setzen sie dort ab. Im Rückspiegel sehe ich, wie sie auf der Stelle ihr Handy zückt und eine Visitenkarte unserer Firma rauskramt. Die ruft doch tatsächlich Chad an! Empört kurbele ich das Fenster runter und brülle: »Leg sofort auf, du Schlampe!«, während wir
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