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Ewig sollst du bueßen

Ewig sollst du bueßen

Titel: Ewig sollst du bueßen
Autoren: Allison Leotta
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Sie atmete flach. Das war besser als nichts. Er versuchte
herauszufinden, wo sie von der Kugel getroffen worden war, konnte aber keine
offensichtliche Wunde entdecken. Er wusste, dass er ihren Körper nicht bewegen
durfte, bis die Sanitäter eintrafen.
    Er hielt ihre Hand, während er ihr übers Haar strich. Er fing an,
mit ihr zu reden, in der Hoffnung, seine Stimme würde ihr helfen, den Weg von
welchem dunklen Ort auch immer zurückzufinden.
    Â»Anna, du warst großartig. Du warst unglaublich.« Er betete, dass
sie durchhalten möge, bis die Sanitäter hier waren. Er konnte in der Ferne
schon die Sirenen hören. »Du hast mir das Leben gerettet.«
    Sie war so still wie der Boden, auf dem sie lag. Jacks Herz zog sich
in seiner Brust zusammen.
    Ein Trupp Leute kam unter den Bäumen vorgestürmt: ein paar
Polizisten, die zwei Sanitäter mit Medizinerkoffern bei sich hatten. Die
Officers, die um Anna standen, machten ihnen Platz.
    Â»Hierher«, brüllte Jack und deutete auf Anna.
    Die Sanitäter knieten sich neben sie und fingen an, sie zu
untersuchen. Jack blieb an ihrer Seite.
    Ihm wurde klar – in einem Maße, wie er es sich vorher nicht
eingestanden hatte –, dass er dieses Mädchen liebte. Diese Frau, die ihren
Rücken durchgedrückt und hier hinausgegangen war und mit Mut und Würde das
Richtige getan hatte. Er liebte sie. Und er hatte die kurze Zeit, die ihm mit
ihr geblieben war, vertan. Jack senkte seine Stimme zu einem Flüstern.
    Â»Komm schon. Ich kann dich nicht verlieren. Ich brauche dich, Anna.
Ich liebe dich.«
    Sekunden verstrichen. Dann schlug Anna ihre Augen auf und lächelte
schwach.
    Â»Das habe ich mir gedacht«, flüsterte sie.

EPILOG
    Es war später Samstagvormittag und im Gericht war es ruhig.
Anna benutzte ihre linke Hand, um ihren schriftlichen Antrag in die
Zeitstempelmaschine zu schieben. Der kleine Apparat summte, als er das Datum
auf die Ecke des Schreibens druckte. Dann steckte sie es in den Schlitz für
Anträge, die nach Dienstschluss gestellt wurden.
    Anna gewöhnte sich langsam daran, Dinge mit nur einer Hand zu
erledigen. Sie trug ihren rechten Arm immer noch in einer blauen Schlinge und
ihre rechte Schulter schmerzte. Aber die Kugel hatte keinen Knochen getroffen.
Obwohl Anna in der Nacht eine Menge Blut verloren hatte, sagten die Ärzte, dass
ihre Verletzung völlig ausheilen würde. Das war etwas, was sie mit D’marco
Davis gemeinsam hatte.
    Anna machte es nichts aus, mit einer Verletzung oder am Wochenende
zu arbeiten – nicht das Mindeste. Das Büro hatte sie wieder einer
Prozessabteilung zugeteilt. Nun war sie Staatsanwältin für schwere Verbrechen
von häuslicher Gewalt. Genau das, was sie schon immer hatte sein wollen. Anna
stand vor einem Prozess und eine Reihe von Anträgen war noch vor der
Gerichtsverhandlung zu stellen. Endlich konnte sie wieder das tun, was sie
mochte.
    Sie trat durch die großen Glastüren des Gerichts nach draußen auf
den weiten Platz vor dem Gebäude. Jack lehnte am großen Pflanzenkübel und
wartete auf sie. Als sie herauskam, ging er ihr entgegen.
    Â»Sie arbeiten zu hart, Miss Curtis.«
    Â»Habe mir nur eine Scheibe von Ihnen abgeschnitten, Mr. Bailey.«
    Sie gingen zu seinem Kombi, der ein paar Schritte weiter am
Bordstein stand. Anna spähte auf die Rückbank. In drei Kindersitzen saßen drei
ziemlich lebendige Fünfjährige. Olivia, Dameka und D’montrae spielten mit einem
Satz Plastikdinosaurier. Sie winkten, als sie Anna am Fenster sahen.
    Jack hielt die Tür auf und sie setzte sich auf den Beifahrersitz.
    Â»Hallo, Anna!«, riefen die Kinder alle zusammen. Sie drehte sich
lächelnd zu ihnen um.
    Â»Hallo, meine Süßen.«
    Â»Können wir die Pandas angucken?«, fragte Dameka aufgeregt.
    Â»Bitte, bitte«, bettelte Olivia.
    Â»Na klar.«
    Während Jack fuhr, fragten die Kinder Anna über die Tiere aus, die
sie an diesem Tag sehen würden. Anna beantwortete alles, so gut sie konnte, und
wünschte, sie hätte öfter Animal Planet gesehen. War ein Gecko ein Reptil oder
gehörte er zu den Amphibien? Sie hatte keine Ahnung. Aber sie liebte es, Zeit
mit den Kleinen zu verbringen. Seit Nicks Verhaftung war Rose Anna gegenüber
weicher geworden und erlaubte Anna und Jack ab und zu, Dameka und D’montrae zu
treffen. Olivia und die Zwillinge spielten gern
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