Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll

Titel: Drachenritter 05 - Der Drache, der Graf und der Troll
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
schon vor einiger Zeit auf ihre heimtückische Art und Weise das Vertrauen des Königs von England erschlichen - und all diese Dinge kamen bei der Weihnachtsfeier des Grafen zusammen - Ihr versteht?«
    Er sah Jim und Angie durchdringend an.
    »Wir verstehen«, antwortete Angie.
    »Das wußte ich«, sagte Carolinus. »Und Ihr, Jim, seid in dieser Situation einen Schritt nach dem anderen vorangegangen; und das muß man Euch wahrlich lassen, mein Junge, die einfachen, faulen Lösungen für ein jedes dieser Probleme haben Euch eindeutig nicht behagt. So hättet Ihr zum Beispiel die endgültige Zerstörung der Burg des Grafen verhindern können, indem Ihr den Trollen gestattet hättet, Mnrogar zu vernichten. Die beiden hätten nie den Mut aufgebracht, Mnrogars Höhle zu übernehmen; und irgendwann wären sie jetzt, da sie den anderen ein Beispiel gegeben hatten, von einer Gruppe anderer Trolle besiegt worden. Sie wären getötet und gefressen worden und anschließend hätte unter den Trollen Anarchie geherrscht. Gleichermaßen einfach wäre es gewesen, Agatha Falon in ihren Untergang gehen zu lassen.«
    »Nichts von alledem ist mir je in den Sinn gekommen«, antwortete Jim.
    »Nein, das ist es nicht«, entgegnete Carolinus und beugte sich vor. »Und das spricht sehr für Euch, Jim. Ihr habt da etwas, das ich im Augenblick nicht in Worte fassen kann - ein Gefühl für andere Menschen und andere Geschöpfe, das man nur selten findet. Jedenfalls habt Ihr mit Eurer Art, die Dinge ins reine zu bringen, nicht nur Mnrogars Leben glücklicher und Agatha Falon erheblich sympathischer gemacht; Ihr seid auch mit dem Grafen fertig geworden, mit der Armee der Trolle und mit den Drachen, die die ganze Weihnachtsgeschichte völlig mißverstanden hatten.«
    »Vielen Dank«, sagte Jim.
    »Ich bin froh, Euch das sagen zu hören«, erwiderte Carolinus. »Denn jetzt wißt Ihr, warum ich Euch bei so vielen Dingen allein gelassen habe. Aber dieses Vorgehen hat sich ausgezahlt - ja wirklich, Euch gebührt sogar das Verdienst, den Phoenix geweckt zu haben. Soviel Glück und die Aussicht auf eine strahlende Zukunft, die Ihr sichergestellt habt, mußte selbst einen Langschläfer wie unseren gegenwärtigen Phönix aufwecken. Interessiert es Euch zu erfahren, daß er sehr glücklich war, als er sich erst einmal erhoben und in Bewegung gesetzt hatte?«
    »Das wurde aber auch Zeit«, sagte Angie.
    »Da bin ich ganz Eurer Meinung, Angie«, versicherte ihr Carolinus. Aber dann hielt er inne, und sein Gesicht verlor seinen fröhlichen Ausdruck.
    »Aber«, sagte er, »jetzt kommen wir zu einer eher unglücklichen Angelegenheit, Jim. Während Ihr mit all den Problemen, die wir Euch aufgehalst haben, glänzend zurechtgekommen seid, habt Ihr in einer davon vollkommen unabhängigen Kleinigkeit einen unverzeihlichen Fehler begangen. Das müßt Ihr sofort bereinigen. Es tut mir leid, Euch das sagen zu müssen, aber es geht nicht anders.«
    In der Kemenate herrschte Schweigen. Jim und Angie starrten Carolinus an.
    »Nun«, sagte Jim nach einigen Sekunden, »dann erklärt mir, was ich angeblich getan habe.«
    Carolinus erklärte es ihm.
    »Kob-Eins?« fragte Jim und spähte angestrengt in den Rauchfang über dem niedrigen Feuer, das in dem Kamin in der Dienststube kaum noch brannte.
    Es entstand eine Pause, dann antwortete eine vertraute kleine Stimme.
    »Jawohl, Mylord?«
    »Kob-Eins, du brauchst nicht herunterzukommen«, sagte Jim hastig, als ein kleines Gesicht verkehrt herum unter der Oberkante des Kamins hervorlugte.
    »Sehr wohl, Mylord.« Das Gesicht verschwand.
    »Um gleich zur Sache zu kommen; ich habe eine ziemlich traurige Nachricht für dich«, sagte Jim. »Ich fürchte, eine Autorität, die der meinen überlegen ist, hat mich in einer gewissen Angelegenheit korrigiert, die dich betrifft. Ansonsten würde sich nichts für dich ändern, glaub mir.«
    »Ändern, Mylord?«
    »Ich fürchte, ja«, sagte Jim. »Es sieht so aus - kurz und gut, man hat mir erklärt, daß ich, als ich dir den Namen Kob-Eins de Malencontri verlieh, ein gewisses Gesetz verletzt habe, das auf Magier und ihre Beziehungen zu Wesen, die einem anderen Reich angehören, Anwendung findet. Ihr Kobolde gehört natürlich in ein anderes Reich; und daher - es tut mir leid -, hatte ich kein Recht, dir einen neuen Namen zu geben.«
    Es entstand eine kurze Pause, dann hörte man ein leises ersticktes Geräusch.
    »Es war unrecht, Mylord?«
    »Ja«, antwortete Jim grimmig. »Um eine lange
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher