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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Eigenschaft als Prinz Majister von Vallia. In wenigen Murs würde sich das herrliche Schiff in eine Flammenhölle verwandeln – und ich würde die menschliche Fackel sein, die die Katastrophe auslöste.
    Die Flammen erreichten mich.
    Ich spürte den Kuß des Feuers und reagierte darauf wie eine nervöse Zorca auf die Sporen eines ungeschickten Reiters. Ich empfand die Hitze – ich spürte den unangenehmen Schmerz. Und ich sprang los.
    Ich sprang!
    Ob der Anreiz des Schmerzes erforderlich gewesen war, um mich wieder ins Leben zurückzuholen oder ob meine Qual alle chemischen Fesseln sprengte, weiß ich nicht. Jedenfalls spürte ich, daß ich Arme und Beine plötzlich wieder bewegen konnte, daß ich über meine alte Kraft verfügte, daß ich wieder Schmerz empfinden konnte – und wie! Es fühlte sich an, als stünde mein Hintern in Flammen.
    Ich sprang los.
    Mit einer Hand umfaßte ich das Kabel, das den Käfig hielt, und packte mit der anderen den kleinen Holzkran. Hand über Hand zerrte ich mich hoch und versetzte dem brennenden Käfig schließlich einen letzten heftigen Tritt. Die Last löste sich und stürzte in die Tiefe. Ich hatte keine Zeit, ihren Sturz ins Meer zu verfolgen, doch ich wußte, daß der Brand die Ovvend Barynth weit verfehlen würde. Noch während ich mich an dem kurzen Kran entlanghangelte, hörte ich leises Jubelgeschrei vom Deck der vallianischen Galleone aufsteigen. Es sah den vallianischen Seeleuten ähnlich, sich über den Fehler eines Feindes zu mokieren!
    Ob-Auge starrte mich mit aufgerissenem Mund an, die Arme halb erhoben. Ich hatte keine Mühe mit ihm. Als ich mich über die Reling schwang, brauchte ich ihm nur noch die Faust in das gesunde Auge zu setzen und ihn zu Boden zu schlagen. Im gleichen Augenblick zischte ein Stux an meinem Brustkorb vorbei. Ein Thraxter klirrte neben meinem Kopf herab und grub sich tief in das Holz der Reling. Ich kümmerte mich nicht um die Attacken, so sehr tat mir der Arsch weh – meine Hose brannte tatsächlich!
    Ich durfte nicht stehenbleiben. Kopfüber stürzte ich mich in die Menge der Neugierigen, die zusammengelaufen waren, um mich verbrennen und in die Tiefe stürzen zu sehen. Schreiend hasteten sie auseinander, und Thraxter blitzten vor mir auf nieder. Ich ergriff den nächsten Wächter, klebte ihm eine, daß ihm fast der Kopf davonflog, nahm ihm die Klinge weg, schlug den nächsten drei Angreifern die Nasen ein und verschaffte mir etwas Luft, damit ich endlich Gelegenheit hatte, den Brand an meiner Hose zu löschen.
    Ich warf mich zu Boden und ließ mich inmitten einer Wolke widerlichen Gestanks nach brennendem Stoff und versengtem Fleisch hin und her rollen. Als ich aufsprang, sah ich mich einer neuen Gruppe von Himmelskämpfern gegenüber. Doch ich wußte, was zu tun war. Ich war allein an Deck eines feindlichen Himmelsschiffes – und ich hatte eine dringende Aufgabe.
    Nicht ohne Befriedigung brüllte ich so laut ich konnte: »Hai, Jikai!«, sprang über die Gruppe meiner Gegner, landete einige Seitenhiebe, hielt mich mit der linken Hand an der Reling fest und eilte auf den nächsten Haufen zu.
    Die Männer glaubten, mich zwischen sich und der Brücke in die Zange nehmen zu können – hinter mir befand sich das höherliegende Sechseck, wo Hikdar Hardin bestürzt auf seine Kontrollen starrte.
    Er und seine Offiziere wurden durch einen schmiedeeisernen Käfig geschützt. Ich zerrte so heftig die Tür auf, daß ich sie halb aus den Angeln riß. Hardin schloß den Mund, zog sein Schwert und griff an. Ich tötete ihn nicht; ein geschickter Passierschlag, und schon wirbelte seine Waffe funkelnd davon. Mit dem Griff versetzte ich ihm einen Schlag gegen die Schläfe und zeigte den beiden Himmelskämpfern an den Kontrollen meine Thraxterspitze.
    »Töte mich nicht, Notor!« flehte der eine. »Ich weiß nichts ...«
    Der andere versuchte heimlich nach seinem Dolch zu greifen.
    Diesen Mann schlug ich bewußtlos. Der andere wich schreiend zurück. Gesichter zeigten sich in den Öffnungen der schmiedeeisernen Abschirmung. Die Tür quietschte. Ich mußte den Schreienden also auch bewußtlos schlagen. Ich schob seinen Körper auf den seines Kameraden, zerrte den bewußtlosen Hikdar über beide und benutzte ihn als Keil. Auf diese Weise hatte ich es den Außenstehenden so gut wie unmöglich gemacht, die Tür zu öffnen.
    Hastig eilte ich an die Hebel. Delias Unterricht war mir noch frisch im Gedächtnis, so daß ich mich innerhalb weniger Sekunden zu
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