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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Köpfen flatterten die bunten Farben Hamals, und ich bemerkte, daß sich unser Flug verlangsamt hatte. Ob-Auge gab knappe Anweisungen, und ich wurde angehoben und herumgedreht, so daß ich endlich nach unten blicken konnte.
    Ich erfaßte die Szene und erkannte ihre schreckliche Bedeutung. Die Scheußlichkeit des hamalischen Plans ließ mir einen kalten Schauder über den Rücken laufen und löste in meinem Magen einen schmerzhaften Krampf aus.
    Unter uns auf der blauschimmernden Meeresoberfläche bewegten sich zwei schöne Schiffe – das eine erkannte ich sofort, das andere war mir unbekannt. Mit prall gefüllten Segeln preschten sie dahin, ein herrlicher Anblick. Auf den Masten flatterte das gelbe Schrägkreuz auf rotem Grund, die Flagge Vallias.
    Vallianische Galleonen!
    O ja, mir war klar, was hier geschehen sollte. Wenn Hamal seine Flugboote nicht an Vallia verkaufen wollte, mußte Vallia versuchen, sie woanders zu erstehen. Soweit ich wußte, waren vallianische Galleonen bisher niemals weiter nach Süden vorgedrungen als bis zu den Städten der hamalischen Nordküste. Das Meer westlich der Risshamal-Inseln war ihr Gebiet. Die Abordnung nach Ruathytu war bereits eine große Ausnahme gewesen. Und jetzt sah ich die beiden herrlichen Galleonen in voller Fahrt auf Südkurs nach Hyrklana!
    Wie ein Onker hätte ich am liebsten losgebrüllt, um die beiden Galleonen zu warnen, die noch weit entfernt waren, wiewohl sich jede Einzelheit deutlich abzeichnete. Die Sonne spiegelte sich hell auf dem frischen Anstrich und auf der elfenbeinfarbenen Krümmung der Segel.
    Das andere hamalische Himmelsschiff hieß Stolz von Hanitcha und flog uns voraus. Entsetzt sah ich zu, wie es zweimal kreiste und mit dem Winde über dem Kielwasser der nächsten Galleone dahinschwebte. Ich erkannte den Plan und spürte, wie mir das Blut durch den Kopf rauschte.
    »Schau, Bagor – Schau!«
    Ein atavistischer Tötungsrausch wogte geradezu über das Deck unseres Himmelsschiffs, der Krieger von Hirrume . Zähne wurden gefletscht, Augen blitzten mordgierig, Waffen wurden geschwenkt. Der Stolz von Hanitcha verlangsamte den Flug und schwebte auf der Stelle. Ich sah die schwarzen Brocken hinabstürzen. Ich sah, wie sich die Eisentöpfe neigten und Feuer durch die Luft hinabstürzte – Feuerbrände, die auf Deck fielen und sich ausbreiteten und das Schiff zu verzehren begannen – Flammenzungen, die sich mit entsetzlichem Tempo durch Segel und Takelage fraßen und die herrliche Galleone in kurzer Zeit vernichteten.
    Ich konnte nicht weinen, denn ich war gelähmt.
    »Siehst du, Rast! Jetzt verbrennen wir das andere Schiff – und du, Bagor der Kleesh, wirst die erste Fackel sein, die das Deck berührt!«
    Ein Eisenkäfig mit Brennmaterial wurde herbeigeschafft. In Ob-Auges Hand flackerte eine Fackel. In seinem Auge schimmerte der Wahnsinn.
    »Stoßt ihn hinein, zündet ihn an, werft ihn auf das vallianische Schiff hinab!«

20
     
     
    Man steckte mich in den Eisenkäfig zwischen die brennbaren Materialien.
    Dann wurde der Käfig an die Reling gerollt.
    Der Käfig wurde an einer Leine befestigt und über das Wasser hinausgeschwungen.
    Ob-Auge entzündete persönlich das Feuer.
    Knisternde Flammen umgaben mich.
    Bei Zim-Zair! Dies war nicht die rechte Art zu sterben für einen Krozair von Zy! So wollte ich die herrliche kregische Welt nicht verlassen und zu den Eisgletschern Sicces eingehen! Beim Schwarzen Chunkrah! Was würden meine wilden Klansleute sagen, die schnell wie der Wind auf ihren Voves über die Ebenen von Segesthes galoppierten? Bei Vox! Wie würden meine Valkanier reagieren? Bei Djan! Meine Djangs würden nicken und sagen, ein Mensch brauche eben doch vier Arme, bei Zodjuin mit dem Silberstux! Und Strombor ... und Delia, meine Delia aus Delphond! Meine Delia aus den Blauen Bergen!
    Die Flammen umzüngelten mich, doch ich spürte nichts.
    Die Krieger von Hirrume , geführt von Hikdar Hardin, hatte noch nicht ganz die richtige Position erreicht, um den brennenden Käfig auf das Deck des Vallianers abzuwerfen. Die Galleone, die ich nicht kannte, war inzwischen untergegangen. Das Schiff unter uns, das sich scheinbar rückwärts bewegte und uns immer näher kam, während wir von hinten anflogen, war die Ovvend Barynth . Eine großartige Galleone im Besitz des Kovs von Ovvend, ein Stück von Delphond entfernt an der Küste der Insel gelegen. Im belebten Hafen von Vondium war ich bereits einmal an Bord des Schiffes gewesen – in meiner
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