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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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drei klammernde Handpaare zur Seite zu stoßen, bis ich mich von dem untergehenden Wrack gelöst hatte. Die Galleone wirkte aus diesem Blickwinkel wie ein riesiges Bauwerk, das vor dem blauen Himmel aufragte, wie ein zinnenreiches Schloß aus weißer Leinwand – während mir das Schiff aus der Luft wie ein verwundbares Spielzeug vorgekommen war.
    Ich brüllte los.
    »Ovvend Barynth! Ahoi!« rief ich. Wasser schwappte mir in den Mund, und ich hustete, machte einige Schwimmzüge und richtete mich von neuem winkend auf. »Ahoi! Ovvend Barynth! Ahoi! ihr Burschen! Vallia! Vallia! Ahoi!«
    Die Galleone segelte weiter, vor dem Wind geneigt, fern und majestätisch. Ich fluchte. Spuckend hob ich mich so weit es ging aus dem Wasser und winkte verzweifelt. Hinter mir war das Wasser voller Treibgut; dazwischen hüpften Köpfe auf und nieder. Sehnsüchtig blickte ich auf die Galleone.
    Was ich jetzt tun mußte, hätte ich lieber gelassen. Aber es gab keine andere Möglichkeit.
    »Ahoi, Ovvend Barynth!« brüllte ich. »Ahoi, ihr Angsthasen! Vallia! Ich bin Dray Prescot, Prinz Majister von Vallia! Streicht die Segel, ihr Famblys! Ahoi! Vallia! Vallia!«
    Nach einer Pause, die sich zu einer Ewigkeit zu dehnen schien, kam der Hauptsegelbaum herum, das Segel senkte sich an den Mast, und ich erkannte, daß mein herausforderndes Geschrei den Kapitän hatte aufmerken lassen. Ich legte mich im Wasser zurück und ließ mich treiben, bis das Boot eintraf. Kräftige sonnengebräunte Arme zerrten mich über den Bootsrand.
    »Du sagst, du bist ein Prinz!« Der junge Offizier sprach mit anklagendem Ton. Ich muß zugeben, daß ich ziemlich verkommen ausgesehen haben mußte – mit meinen langen Haaren, verdreckt, blutüberströmt, ohne Hosenboden und mit wundem, rußgeschwärztem Hintern.
    Ich starrte ihn mürrisch an.
    »Führt Kapitän Lars Ehren noch immer das Kommando über die Ovvend Barynth? «
    Er sah mich verwundert an. Rosafarbenes Wasser lief an meinem Körper herab. Opaz mag wissen, was sich die Seeleute in diesem Augenblick dachten. Sie hatten eine vallianische Galleone brennen sehen. Sie hatten ein Himmelsschiff gegen das andere prallen sehen, woraufhin dann beide Schiffe abgestürzt waren. Und nun war ihnen ein haariger Verrückter nachgeschwommen, hatte wie ein Chunkrah gebrüllt und behauptet, er sei ein vallianischer Prinz.
    Nein, nicht ein vallianischer Prinz.
    Der Mann behauptete, Prinz Majister zu sein!
    Ich hatte einige ziemlich bizarre Abenteuer hinter mir und einen Kampf, der nicht ungefährlich gewesen war, obwohl es keine direkte Konfrontation mit anderen Schwertkämpfern gegeben hatte – aus diesem Grunde war ich ein wenig barsch mit dem jungen Mann. Außerdem ist eine Hose ohne Hosenboden nicht gerade angenehm ...
    »Nun, junger Mann! Ich habe dir eine Frage gestellt ...«
    Inzwischen waren wir so dicht bei der Ovvend Barynth , daß sich eine Antwort erübrigte. Ein stämmiger Mann mit einem riesigen Bart sprang in die Wanten, packte sie mit eiserner Faust und starrte in das Boot hinab.
    »Prinz Dray!« brüllte er gleich darauf. Er wäre fast ins Wasser gefallen, so aufgeregt wurde er. »Prinz Dray!«
    »Ahoi, Kapitän Lars!« brüllte ich ihm entgegen. »Lahal!«
    »Wahrlich Lahal, mein Prinz! Und sei Opaz auf ewig gepriesen, daß er dich in dieser schlimmen Stunde zu mir geschickt hat. Die Mikvove von Evir ist verbrannt, Majister, verbrannt! Hast du es gesehen?«
    »Ja, Kapitän Lars!« Meine alten Marine-Instinkte ließen mich als erster aufentern. Kapitän Lars Ehren sprang an Deck zurück und brüllte seinen Männern zu, sie sollten mir die gebührende Ehre erweisen.
    »Ihr seid unterwegs nach Hyrklana?« fragte ich. »Geht es um Voller?«
    »Aye, Prinz.«
    »Eine sinnlose Reise. Kehrt um, Kapitän. Wir bauen in Vallia eigene Flugboote, bei Vox!«
    An Bord traf ich auf die vallianische Abordnung für Hyrklana, aus deren Kreis mir allerdings nur ein Mann bekannt war. Dennoch überzeugte ich die Gesandten, daß eine Rückkehr das beste war. Vermutlich trug auch der schlimme Anblick eines brennenden Großschiffes – von der Mikvove von Evir war inzwischen nichts mehr zu sehen – dazu bei, daß sie ziemlich schnell auf meinen Vorschlag eingingen. Wir fischten noch ein gutes Dutzend Männer des verbrannten Schiffes auf, die im letzten Augenblick hatten ins Wasser springen können. Dann wendete Lars Ehren den Schnabelbug seines Schiffes nach Norden und begann in Richtung Heimat zu kreuzen.
    In Hamal gab es noch
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