Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
tötet ihn!« brüllte ein Hikdar mit gerötetem Gesicht. Die Himmelskämpfer wagten einen neuerlichen Angriff, stürmten mit ihrem Balken gegen die Tür an, die wieder einen Gongton von sich gab. Ich hieb nach dem ersten Mann am Rammbock, der zurückzuweichen versuchte und mit seinen Kameraden zusammenstieß. Es gab ein Durcheinander, und die Männer ließen die Ramme fallen.
    »Hai! Jikai!« brüllte ich, um die Männer weiter anzustacheln – unaufhaltsam raste das mächtige Schiff auf das andere Himmelsfahrzeug zu.
    Als die Männer von neuem angriffen, ließ ich den Thraxter hin und her sausen. Ein schneller Blick nach vorn zeigte mir, daß sich die Stolz von Hanitcha , ein schmuckes vergoldetes Schiff, derart schnell näherte, daß ich in einer Art Vergrößerungseffekt plötzlich nur noch ihren Mittelteil zu sehen vermochte – die Zentrale mit einem schmiedeeisernen Käfig ähnlich dem, in dem ich mich befand. Im nächsten Augenblick ging das Bild in einem schnellen Blick auf den Kontrollkäfig unter. Die Stolz von Hanitcha hatte einen letzten verzweifelten Versuch gemacht, mich zu unterlaufen – vergeblich.
    Der Zusammenstoß schleuderte mich quer durch den Käfig. Ich hielt mich an den Kontrollhebeln fest. Männer taumelten schreiend über die Decks, stürzten in die Tiefe. Bewußt heftig stieß ich beide Hebel ganz nach unten und ließ die Krieger von Hirrume auf diese Weise zusammen mit der Stolz von Hanitcha abstürzen.
    Draußen herrschte absolutes Chaos.
    Die Männer gaben den Versuch auf, zu mir vorzudringen. Sie schrien, riefen ihre Götter und Heiligen an oder stießen gräßliche Flüche aus. Im allgemeinen Lärm hörte ich deutlich eine Stimme: »Hilf mir, Lem, du Silber-Leem! Dir gelten all meine Opfer, du sollst die Macht haben. Lem! Lem!«
    Wer so dumm war, sich an Lem um Hilfe zu wenden, verdiente es nicht besser.
    Gleich darauf hörte ich eine Stimme, die sich flehend an Opaz wandte, und dieser Ruf, das muß ich zugeben, versetzte mir einen Stich.
    Das Meer raste uns entgegen – ich erhaschte einen verzerrten Blick darauf, als ich am Deck des anderen Schiffes vorbeisah, das sich nicht von uns hatte lösen können. Das richtige Abschätzen von Entfernungen ist unerläßlich für den Leutnant eines mit vierundsiebzig Kanonen bestückten Schiffes, und das war ich bei der britischen Navy einst gewesen. Als die See dicht unter uns kochte – wir standen inzwischen fast senkrecht, und zahlreiche Männer stürzten haltlos in die Tiefe – stellte ich die Kontrollen zurück. Jetzt mußten die Silberkästen zeigen, was in ihnen steckte! Was immer sich in dem Paol-Kasten befinden mochte, reagierte auf die Mineralienmischung im Vaol-Kasten und ließ die Krieger von Hirrume ansteigen. Das Meer legte sich unter uns gerade. Der Rammsporn unseres Himmelsschiffes mußte sich tief in den Leib der Stolz von Hanitcha gebohrt und das komplizierte Gleichgewicht der Kreise aus Holz und Bronze gestört haben, auf denen sich die beiden Silberkästen bewegten. Das andere Schiff stieg nicht mit. Gemeinsam, aufrecht schwebend wie ein Paar alter Stiefel, so klatschten die beiden Himmelsschiffe ins Meer und ließen riesige Wassersäulen aufsteigen.
    Während das Schiff noch hin und her schwankte und das Wasser über die zersplitterten Bordwände schäumte, zerrte ich die drei Bewußtlosen von der Tür fort und öffnete den Käfig. Ich stolperte quer über das Deck, wobei ich einen lauten Schrei ausstieß. Wie ich in diesem Augenblick aussah, wage ich mir nicht vorzustellen – ich erinnere mich nur daran, daß ich ein ziemlich kühles Gefühl im Rücken hatte. Männer sprangen ins Wasser und klammerten sich an Wrackteilen fest. Es mochte noch einige Zeit dauern, bis das Himmelsschiff sank; aber es gab bestimmt genug Treibgut.
    Ob-Auge, dessen Gesicht seltsam verkrampft wirkte und eine herrlich bunte Schwellung um das gesunde Auge zeigte, erblickte mich und stieß einen Wutschrei aus. Dann eilte er auf mich zu. Mir blieb keine Zeit, mich auf die Tricks der Schwertkämpfer zu besinnen. Wir waren am Kurs der Galleone vorbeigetragen worden – doch sie rauschte in einer steifen Brise dahin und würde bald verschwunden sein.
    »Du Cramph! Du Rast – ich strecke dich nieder, bei Lem!«
    Ich unterlief sein Schwert, wich zur Seite aus, versetzte ihm einen fürchterlichen Hieb gegen den Kopf und sprang ins Wasser. Mit schnellen Zügen schwamm ich davon. Ich bin mit dem feuchten Element vertraut, Zair sei Dank, und brauchte nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher