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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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nämlich beim Uhrturm gesessen.“
    „Vielleicht hat sie den Lindwurm besuchen wollen“, meinte Poppi.
    Lieselotte schaute sie verwundert an. „Welchen Lindwurm?“
    „Na den, der beim Uhrturm steht. Unter dem Busch. Eine Mini-Ausgabe des Klagenfurter Lindwurms.“
    „Dort ist gar nichts“, sagte Lieselotte. Poppi wollte ihr das nicht glauben, und so marschierten die beiden Mädchen zu dem kleinen Schloßberg. Lilo hatte recht. Der Platz unter dem Strauch war leer. Nur ein buntes Bonbon-Einwickelpapier lag dort. Ein Besucher mußte es achtlos hingeworfen haben.
    „Dann ist der Lindwurm gestohlen worden!“ rief Poppi aufgeregt. „Wir müssen den Diebstahl sofort melden.“
    Die Uhr in der Halle des Klagenfurter Bahnhofes zeigte fünf Minuten nach sechs, als ein Mann im Laufschritt zu den Schließfächern stürmte. Aus der Tasche seiner Jacke zog er einen gelben Umschlag heraus und riß ihn auf. Ein Schlüssel, an dem ein kleines Messingschild hing, fiel in seine Hand. Nummer 21 war darauf eingraviert.
    Der Mann ließ seinen Blick über die Schließfächer schweifen. In der dritten Reihe entdeckte er Fach Nummer 21. Er steckte den Schlüssel in das Schloß des Metallkastens, drehte ihn zweimal herum und öffnete die Tür. Entsetzt starrte er hinein.
    Das Schließfach war leer.
    Nach einer Schrecksekunde knallte er es wütend zu und stürmte mit Riesenschritten aus dem Bahnhofsgebäude. Er warf sich hinter das Steuer eines blauen Sportwagens, ließ den Motor aufheulen und raste mit quietschenden Reifen aus dem Parkplatz auf die Straße.
    Mit den Flüchen und Verwünschungen, die er nun von sich gab, hätte man spielend ein Schimpfwörterbuch füllen können.
    „Andere sehen Gespenster, du siehst Lindwürmer!“ lachte Dominik. Die Knickerbocker-Bande saß wieder im Auto und befand sich auf der Fahrt nach Velden ins Hotel „Seeblick“.
    „Er war aber doch dort unter dem Strauch“, protestierte Poppi.
    „Die Dame an der Kasse hat uns aber versichert, daß es gar keinen Lindwurm in Minimundus gibt“, sagte Lieselotte.
    Poppi schwieg beleidigt.
    „Vielleicht hat der Lindwurm aus Klagenfurt einen kleinen Ausflug gemacht“, kicherte Dominik. „Dabei ist er aber in den Regen geraten und geschrumpft. Also hat er sich in Minimundus untergestellt. Später hat er wieder Lust bekommen, sich die Tatzen zu vertreten und ist weitergewandert. So könnte es doch gewesen sein.“
    Poppi bekam einen roten Kopf. Sie haßte es, ausgelacht zu werden.
    „Es ist ein Lindwurm unter dem Strauch gestanden. Und er hat genauso ausgesehen, wie die Figur, die wir in der Tasche vor dem Hotel gefunden haben“, verteidigte sie sich energisch.
    Axel sah das jüngste Bandenmitglied ein wenig mitleidig an.
    „Aber, Poppilein“, seine Stimme klang, als würde er zu einem Baby reden, „die Lindwurmfigur steht beim Hotelportier. Die hat ein Urlauber als Andenken gekauft und dann vor dem Hotel vergessen.“
    Poppi verschränkte die Arme, schob die Unterlippe vor und sagte kein Wort mehr. Sie ließ sich doch nicht wie ein Dodel behandeln.
    Zurück im Hotel, führte Axels erster Weg gleich zum Portier. Als er zurückkam, kratzte er sich nachdenklich am Kinn.
    „Der kleine Lindwurm ist verschwunden. Spurlos. Irgend jemand muß ihn mitgenommen haben, aber die Portiere wissen nicht, wer es war“, berichtete er seinen Freunden.
    Poppi blickte triumphierend in die Runde. Lieselotte schnippte dreimal mit den Fingern und rümpfte dazu viermal die Nase. Das bedeutete: „Wir ziehen uns zur Beratung zurück. An einen Ort, wo uns kein Erwachsener stören kann.“
    Wie auf Kommando stürmten die vier los und prallten gleich darauf mit Frau Fortano zusammen.
    Sie war plötzlich aus ihrem Büro getreten und hatte die Kinder einfach übersehen.
    „Entschuldigt“, stammelte sie und zog die Tür hinter sich ins Schloß. „Wo habe ich denn nur den Schlüssel gelassen?“ Sie tastete ratlos alle Taschen ihres Kostüms ab.
    „Der Schlüssel steckt doch im Schloß!“ rief Dominik.
    „Ach ja... natürlich... ja... danke“, murmelte die Hoteldirektorin und ging weiter.
    „He, Karoline, was ist denn los mit dir?“ rief ihr Herr Klingmeier nach, der von der Hotelhalle aus alles beobachtet hatte. Frau Fortano schüttelte den Kopf, setzte an, etwas zu sagen, ließ es dann aber doch wieder bleiben. „Kann ich etwas für dich tun?“ bot ihr Herr Klingmeier an. Sie nickte. „Bitte komm einen Augenblick in mein Büro. Ich muß dir etwas erzählen. Ich
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