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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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Das genügte, um die Ziffern und Zeiger zum Leuchten zu bringen. Es war kurz nach drei Uhr früh.
    „Blöder Traum“, brummte Axel und gähnte. Dann ließ er sich wieder in den Polster sinken. Er zog die Decke bis zur Nasenspitze hoch, wälzte sich auf den Bauch und war gleich darauf eingeschlafen.
    Ungefähr zur gleichen Zeit läutete einen Stock höher, in einem anderen Zimmer des Hotels, das Telefon. Ein Mann, der komplett angezogen war, sprang aus dem Bett und riß den Hörer von der Gabel.
    „Ja, hallo?“ knurrte er. Er war zweifellos sehr verärgert. „Ich dachte, die Sache soll heute nacht über die Bühne gehen... Was?... Aha... Okay! Dann morgen... Übergabe wie vereinbart übermorgen... Nein, ich habe ihn noch nicht, aber ich erhalte ihn morgen. Er wurde angefertigt... Nicht hier, bin doch nicht wahnsinnig. In Italien... Alles läuft wie vereinbart. Ich hoffe, auch die Auszahlung meines Honorars. Ich warne Sie. In der Schweiz gibt es jemanden, der noch heute bereut, daß er mich betrügen wollte...“
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang beschwichtigend und ruhig. Der Mann schien mit der Antwort zufrieden zu sein. Er legte auf, ließ sich dann auf den bequemen Lehnstuhl im Zimmer fallen und rieb sich freudig die Hände. Das tat er immer, wenn er viel Geld zu erwarten hatte.
    Er schnalzte genüßlich mit der Zunge. Dann zog er einen kleinen Gegenstand aus der Tasche und wickelte ihn aus. Dieses „Ding“ beruhigte ihn immer, wenn er ein wenig nervös wurde...

Drache sucht Herrchen

    Am nächsten Morgen hatte Axel den Alptraum vergessen. Es war schon fast zehn Uhr, als sich Herr Klingmeier und sein Sohn auf der Terrasse des Hotels „Seeblick“ zum Frühstück niederließen. Von hier hatte man wirklich einen traumhaften Blick auf den Wörthersee.
    Auf dem Wasser tanzten bereits einige bunte Dreiecke. Manche Segler und Windsurfer gehörten eben zu den Frühaufstehern. Sie wollten jede Minute des prachtvollen Ferienwetters genießen.
    „Toller Anfang der ‚väterlichen Festwochen’!“ dachte Axel, während er sein Frühstücksei löffelte. Seine Eltern waren geschieden, und deshalb verbrachte er die eine Hälfte der Ferien mit seiner Mutter und die andere mit der väterlichen Hoheit. Und da Axel sich in den Kopf gesetzt hatte, surfen zu lernen, war sein Vater in diesem Jahr mit ihm nach Kärnten an den Wörthersee gefahren.
    Seine Knickerbocker-Freunde mußten aber unbedingt dabeisein – das war für Axel immer klar gewesen. Deshalb hatte er seinen Vater so lange bearbeitet, bis dieser auch Lilo, Poppi und Dominik einlud, nach Velden zu kommen.
    Der Rest der Knickerbocker-Bande sollte erst heute nach Kärnten kommen, und Axel konnte ihre Ankunft kaum erwarten.
    Beim Frühstück schaute der Junge ständig auf die Uhr. Seinem Vater entging das natürlich nicht.
    „Mein lieber Herr Sohn, nur die Ruhe“, brummte Herr Klingmeier. „Deine Freunde treffen erst heute nachmittag um zwei Uhr mit dem Zug ein. Daran änderst du auch nichts, indem du die Uhrzeit auswendig lernst.“
    Axel knurrte etwas von „Das weiß ich auch“ und beschloß dann, zum See zu gehen. Dort verging die Zeit sicher schneller.
    Gerade als Axel aufstehen wollte, näherte sich einer der aufmerksamen Kellner ihrem Tisch. Ausnahmsweise hielt er diesmal keine Kaffeekanne in der Hand, sondern ein kleines Tablett.
    „Entschuldigen Sie, Herr Klingelmeier“, hüstelte er und streckte es ihm unter die Nase. Ein weißer Zettel lag darauf.
    Herr Klingmeier faltete ihn auf und zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Dann reichte er die Nachricht an seinen Sohn weiter.
    „Ich erwarte Sie voll Ungeduld! Lady von Lotterstein.“ las Axel.
    „Hast du den Namen schon einmal gehört?“ fragte Herr Klingmeier. Axel schüttelte den Kopf. „Noch nie!“
    „Wenn Sie mir bitte folgen würden“, näselte der Kellner.
    „Wohin?“ wollte Axels Vater wissen.
    „Zum Hoteleingang.“
    „Und warum?“
    „Weil die Absenderin der Botschaft dort in ihrem Wagen sitzt. Sie läßt sagen, daß sie nicht aussteigt, bis Sie und Ihr Herr Sohn persönlich eingetroffen sind und ihr Ihre Aufwartung machen.“
    Mit diesen Worten machte der Kellner auf dem Absatz kehrt und schritt würdevoll zum Hoteleingang. Axel und sein Vater folgten ihm. Beide waren äußerst gespannt auf Lady Lotterstein. Wer war die Dame? Was wollte sie von ihnen?
    Als die beiden durch das Hotelportal traten, blieben sie wie angewurzelt stehen.
    „Ein irrer Schlitten!“ stieß Axel
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