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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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aber sie war nirgends zu finden.
    „Ich kann nur hoffen, daß sie nicht irgend jemand heimlich mitgenommen hat“, meinte er. „Falls sich heute der wahre Besitzer meldet, könnte das peinlich werden. Vor allem jetzt, nach dem Zwischenfall mit der Geige.“ Dann schob er aber diese Gedanken beiseite. Was sollte an dieser Tasche und der kitschigen Figur schon dran sein? Wenn der wüßte...
     
    Lustlos stocherte Dominik in seinem Spezialmüsli. Er hatte es am Frühstücksbuffet selbst gemixt.
    „Mir wird schlecht, wenn ich deine Mischung nur anschau’!“ stellte Lieselotte angeekelt fest. „Wie kann man sich nur Müsli, Joghurt, alle Marmeladen, Schokoladecreme, Obstsalat und Käse zusammenmischen? Kein normaler Mensch gibt sich Käse in das Müsli!“
    „Ich aber schon! Der Käse gibt der ganzen Mischung erst die rechte Würze. Übrigens kenn’ ich außer dir keinen normalen Menschen, der Schinkenbrote mit Preiselbeermarmelade ißt.“
    Das hatte gesessen. Lieselotte biß fest in ihr Schinkenbrot, das dick mit Preiselbeeren bestrichen war, und verlor kein Wort mehr über Dominiks Spezialmüsli.
    „Wir werden den Dieb ausforschen“, sagte sie plötzlich.
    Axels Vater ließ augenblicklich die Zeitung sinken, in die er gerade vertieft war.
    „Kommt überhaupt nicht in Frage! Bei der letzten Ermittlung in Salzburg wurdet ihr in einer Gruft gefangengehalten, als ihr diesen komischen UFOs auf die Spur kommen wolltet. { * } Nein, danke, ich verzichte auf Aufregungen dieser Art im Urlaub! Kapiert? Kein Detektivspielen!“
    Er erhielt weder ein „Ja“ noch ein „Nein“ als Antwort.
    „Das ist doch nicht möglich!“ rief er kurze Zeit später.
    „Was ist denn, Papi?“ erkundigte sich Axel neugierig.
    „Die ‚Tränen des Drachens’ wurden gestern abend gestohlen.“

Krach in der Küche
       
    Die vier Knickerbocker rissen die Zeitung an sich und studierten aufgeregt den Artikel: „Gestern abend gelang einem bisher noch unbekannten Täter ein spektakulärer Diebstahl. Er entwendete aus der Perlensammlung ,Tränen des Drachens’, die wertvollsten Stücke. Obwohl die Vitrinen durch Alarmanlagen gesichert waren, konnte der Dieb kurz vor sechs Uhr, aus noch ungeklärten Gründen, vier Panzerglasschränke öffnen. Er erbeutete insgesamt siebzehn Perlen im Wert von ungefähr 36 Millionen. Da sich zu dieser Zeit keine Besucher mehr in der Ausstellung befanden, konnte der Täter unerkannt entkommen.“
    „Vielleicht war es ein Unsichtbarer“, flüsterte Dominik mit geheimnisvoller Stimme. „Wie im Film ,Der Unsichtbare’. In dem habe ich übrigens auch mitgespielt, und...“
    „Jajaja“, unterbrach ihn Axel, „wissen wir alles, aber das ist doch jetzt nicht wichtig. Hier geht es um einen Diebstahl der Spitzenklasse. Stellt euch vor, wir...“ Weiter kam er nicht. Sein Vater hatte ihm die Zeitung aus den Händen gezogen und blickte die vier Kinder streng an.
    „Nein!“ sagte er laut und deutlich. „Ein für allemal: Nachforschungen stellt die Polizei an. Sonst niemand! Ihr haltet euch auch da heraus. Verstanden?“
    Die vier nickten und starrten auf ihre Frühstücksteller, als wollten sie das Porzellan hypnotisieren.
    „Nur nicht ‚ja’ sagen“, dachte Axel. „Nicken ist kein Versprechen.“
    Poppi war es, die das große Schweigen unterbrach: „Klarabella braucht dringend etwas Hartes für ihre Zähne. Ich gehe in die Küche und frage, ob sie vielleicht ein paar trockene Nudeln haben. Die frißt sie so gerne.“
    Sie sprang auf und lief aus dem Speisesaal.
    In der Küche waren bereits die Vorbereitungen für das Mittagessen im Gange. In dem großen, gekachelten Raum wimmelte es von Köchen, Köchinnen und Küchengehilfen. Alle trugen weiße Schürzen und kleine Kochhauben.
    Poppi wandte sich an einen großen Burschen, der gerade dabei war, einen Berg Kartoffeln zu schälen. War er mit einer Kartoffel fertig, schleuderte er sie mißmutig in eine Metallschüssel und spießte mit dem Messer die nächste auf.
    Mit dem Arm wischte er sich immer wieder die fettigen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
    „Entschuldigen Sie bitte, aber hätten Sie...“ weiter kam Poppi nicht. Der Jungkoch warf ihr einen bitterbösen Blick zu und zischte: „Verdünnisier dich. Zisch ab. Zack-Zack!“
    Poppi machte erschrocken einen Schritt zurück und stieß dabei gegen einen Tisch, auf dem ein Stapel Kochtöpfe stand. Mit einem lauten Krach donnerten sie auf den Boden.
    Sofort kam ein kleiner, dicker Herr aus dem hinteren
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