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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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segeln.“
    „Ich auch!“ schloß sich Poppi an.
    „Ich könnte meine erste Surfstunde nehmen!“ rief Axel.
    „Und ich werde dir zuschauen, wie du ins Wasser fällst!“ lachte Dominik.
    „Und wenn es regnet... ? Das kommt hier in Kärnten im Sommer nicht sehr oft vor, aber ganz ausschließen können wir es auch nicht. Was machen wir dann?“ erkundigte sich Herr Klingmeier.
    Auch das wußte Lilo bereits. „Ich möchte so gerne die ‚Tränen des Drachens’ sehen!“
    Herr Klingmeier ließ die Gabel sinken. „Die was?“
    „Die ,Tränen des Drachens’. Das sind besonders große, unglaublich wertvolle Perlen. Wie sie zu diesem Namen gekommen sind, weiß ich aber auch nicht.“
    „Dafür ist mir die Geschichte bekannt, die sich um diese Kostbarkeiten rankt“, mischte sich Dominik ein. „Die Perlen sind vor über 300 Jahren in einer Höhle in Mexiko gefunden worden. Eine Sage erzählt, daß ein Drache in dieser Höhle gehaust haben soll. Die Eingeborenen haben ihn als Glücksgott verehrt. Solange der Drache bei uns weilt, ist auch das Glück mit uns – haben sie gesagt. Doch eines Tages ist ein Krieger eines feindlichen Nachbarvolkes in die Höhle eingedrungen und hat den Drachen mit seinem Speer durchbohrt. Bevor er starb, soll der Drache große Tränen geweint haben, die als Riesenperlen zu Boden gefallen sind.“
    „Die Perlen sind nicht nur sehr groß, sie sollen auch die sonderbarsten Formen haben. Eine sieht angeblich aus wie ein springendes Pferd. Eine andere hat die Gestalt eines Vogels“, berichtete Lilo. „Sie wurden von den Eingeborenen in Gold gefaßt und mit Edelsteinen verziert. Später sind sie in den Besitz eines reichen Spaniers gekommen, der sie nun auf der ganzen Welt ausstellen läßt. Zur Zeit sind sie in Kärnten zu bewundern.“
    „Klingt äußerst interessant. Ich werde mich erkundigen, wo sich die Ausstellung befindet“, versprach Herr Klingmeier.
    „Aber es wird ohnehin nichts daraus. Morgen ist nämlich Schönwetter angesagt“, meinte Axel zuversichtlich.
    „Na ja“, seufzte Poppi, „hoffentlich weiß das auch das Wetter!“
      Es war kurz nach drei Uhr früh.
    Die Nacht war sternenklar, und der Halbmond beleuchtete das Ufer des Wörthersees mit seinem blassen Licht.
    Am Anlegesteg schaukelten mehrere Segelboote im Wasser. Leise surrend näherte sich ein kleines Elektro-Motorboot.
    Eine dunkle Gestalt in einem blauen Arbeitsoverall sprang auf den Holzsteg und vertäute das Boot. Sie gähnte heftig und marschierte dann pfeifend in Richtung Hotel „Seeblick“. Zufrieden grinsend steckte der Unbekannte zwei volle Stoffsäcke unter seinen Overall. Wie zwei Babies preßte er sie zärtlich an sich und streichelte liebevoll darüber. Was da wohl drinnen war?
    Ungefähr zur gleichen Zeit erwachte Poppi.
    Da war ein Geräusch! Ein Schaben und Kratzen draußen vor dem Zelt. Vorsichtig tastete sie nach Klarabella.
    Die Ratte schlief eingerollt zwischen Lieselottes Zöpfen. Poppi drückte sie an sich und streichelte sie. Dabei lauschte sie wieder in die Nacht.
    Das Kratzen war nicht mehr zu hören. Dafür ein „Platsch“. Anscheinend war jemand in das taufeuchte Gras gesprungen. Kein Zweifel. Jetzt hörte sie auch Schritte. Irgendwer schlich um das Zelt herum.
    Poppi packte ihre Freundin an der Schulter und schüttelte sie. „Lilo!“
    Verschlafen richtete sich Lieselotte auf. „Was ist denn?“
    „Schritte! Draußen sind Schritte. Es geht jemand herum.“
    „Laß dich nicht pflanzen. Das sind der Axel und der Dominik. Die spielen Gespenster, weil sie uns erschrecken wollen. Aber diese Freude machen wir ihnen nicht. Schlaf weiter“, brummte Lilo und kroch zurück in ihren Schlafsack. „Tu so, als hättest du nichts gehört. Das ärgert die beiden am meisten. Diese Scherzkübel! Diese Witz-Böcke!“ Lieselotte hatte für Streiche dieser Art im Moment nicht viel übrig.
    Poppi drückte Klarabella fester an ihre Brust und lauschte angestrengt. Kein ungewohnter Laut war mehr zu hören. Beruhigt schlüpfte das Mädchen wieder in den Schlafsack und war gleich darauf eingeschlafen.
    Es hörte nicht mehr, als ein paar Minuten später in der Ferne ein Motorrad gestartet wurde. War das ein Zufall oder... ?

Eine Geige geht flöten
     
    Am nächsten Morgen gab es für die vier Knickerbocker ein böses Erwachen. Auf der Wiese vor den Zelten redeten drei Leute wild durcheinander. Der Reißverschluß des Bubenzeltes wurde geöffnet, und Axels Vater steckte den Kopf herein. Über
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