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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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bewundernd hervor.
    Am Gehsteigrand parkte einer der langen amerikanischen Straßenkreuzer, die man sonst nur in Hollywood-Filmen sieht. Selbst eine Giraffe hätte sich in diesem Wagen bequem hinlegen und ausstrecken können.
    Die Wagenfenster waren verspiegelt, und so konnten Axel und Herr Klingmeier nicht erkennen, wer sich im Inneren des „Wahnsinnsschlittens“ befand.
    Die Fahrertür flog auf, und ein Chauffeur sprang heraus. Er trug eine blaue Livree und eine Kappe. Mit zackigen Schritten marschierte er um das Auto herum und riß den hinteren Wagenschlag auf. Ein dünner Arm wurde herausgestreckt. Der Chauffeur ergriff elegant die kleine Hand, und aus dem Straßenkreuzer hüpfte... Poppi!
    „Tag“, kicherte sie.
    Axel starrte sie mit offenem Mund an. „Poppi, du?... Wieso... in diesem Schlitten?“
    „Mein Muttertier hat wieder einmal die Panik gepackt. Sie hat Angst gehabt, ich könnte im Zug gekidnappt werden oder vielleicht aus dem Fenster klettern. Deshalb hat sie Onkel Hugo gebeten, mich herzukutschieren. Du weißt ja, er vermietet Autos samt Chauffeur. Es war aber nur der Straßenkreuzer frei. Und auf der Fahrt von Graz nach Karaten ist dem Freddy“ – Poppi deutete auf den Chauffeur – „der Streich mit ,Lady von Lotterstein’ eingefallen.“
    „Also dieser Scherz ist euch gelungen. Mein Papa und ich, wir sind beide darauf hereingefallen!“ lachte Axel.
    Der Fahrer angelte Poppis Koffer aus dem riesigen Kofferraum und verabschiedete sich. Mit einem leisen Brummen setzte sich der Straßenkreuzer wieder in Bewegung.
    „Ich hoffe, Sie geben uns nun die Ehre, mit uns gemeinsam ein kleines Frühstück einzunehmen, Lady von Lotterstein“, näselte Herr Klingmeier vornehm.
    „Ich nehme die Einladung an!“ erwiderte Poppi. Auch sie spielte auf nobel und sprach nur durch die Nase. „Mein Magen meldet knurrend Hunger an. Und auch Klarabella kann einen kleinen Imbiß vertragen!“
    „Klarabella?“ Herr Klingmeier blickte sich suchend um. Wer war Klarabella?
    „Darf ich vorstellen: Fräulein Klarabella von und zu Nagezahn.“ Poppi deutete auf das kleine Tier, das neugierig aus ihrer Umhängetasche guckte.
    Axels Vater rümpfte die Nase. „Das ist ja eine Ratte!“
    „Richtig“, bestätigte ihm Axel, „aber du brauchst gar nicht so zu schauen. Sie stinkt nicht und ist wahnsinnig lieb.“
    Herr Klingmeier nickte ungläubig und schnappte Poppis Koffer. Er wollte damit ins Hotel marschieren, doch plötzlich... zack... lag er der Länge nach auf dem Boden. Schimpfend und fluchend richtete er sich auf.
    „Wer läßt denn da sein Gepäck mitten auf dem Gehsteig stehen?“ brummte er und musterte die Gäste vor dem Hotel. Niemand erhob Anspruch auf die schwarze Ledertasche, über die Herr Klingmeier gestolpert war.
    Axel ergriff sie und schwenkte sie wie eine Fahne über seinem Kopf.
    „Wem gehört die da?“ rief er. Aber noch immer meldete sich der Besitzer nicht.
    „Schauen wir einmal, ob ein Paß oder ein Ausweis drinnen ist“, meinte Poppi und nahm Axel die Tasche aus der Hand. Mit einem Ruck öffnete sie den Reißverschluß und hob erstaunt eine Keramikfigur heraus.
    „Das ist ja ein Drache“, stellte Axel fest. „Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Wo habe ich den nur schon einmal gesehen?“
    Während er die Figur nachdenklich betrachtete, eilte der Chefportier aus dem Hotel zu den Kindern. Er packte den Drachen und stopfte ihn wieder in die Tasche. Dabei warf er Axel und Poppi einen strafenden Blick zu. „Laßt die Finger von fremden Gepäcksstücken. Verstanden?“ zischte er böse.
    „Aber wir wollten doch nur...“
    „Keine dummen Ausflüchte!“ unterbrach der Portier Axel. „Ihr wart schlicht und einfach neugierig. Die Sachen gehören bestimmt einem Hotelgast, der sie hier versehentlich vergessen hat. Ich werde sie aufbewahren.“
    „Aber wir...“ versuchte Axel sich zu verteidigen. Der Portier hörte gar nicht hin, sondern lief zurück zur Rezeption.
    Herr Klingmeier legte seinem Sohn beruhigend den Arm um die Schulter. „Kein Grund zur Aufregung. Der ist heute nur mit dem linken Bein zuerst aufgestanden. Kommt, wir gehen jetzt auf die Terrasse. Nach diesem Schreck können wir alle eine tüchtige Stärkung vertragen!“
    Als sich Axel, sein Vater und Poppi eine Minute später auf das Frühstücksbuffet stürzten, dachten sie längst nicht mehr an den kleinen Zwischenfall.
    Das heißt, Poppi fiel kurz einmal der Mann mit dem Lollipop ein. Er war neben dem Hoteleingang an
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