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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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weiß nicht, wie ich mich verhalten soll...“

Das Monster im See
       
    „Egon, ich werde normalerweise mit allem fertig, aber dieser Herr Kratzowsky schafft mich total. Ich fühle mich so schuldig. Irgendwie bin ich schließlich für den Diebstahl der Geige verantwortlich. Mein Hotel ist nicht sicher genug. Wenn sich das herumspricht, verliere ich meine besten Gäste. Außerdem tut es mir schrecklich leid, daß dein Sohn und seine Freunde in diese Sache hineingezogen worden sind. Ich bin felsenfest von ihrer Unschuld überzeugt.“
    „Ist bei euch schon öfter etwas abhanden gekommen?“
    „Noch nie! Seit der Hoteleröffnung vor dreizehn Jahren ist das der erste Diebstahl.“ Frau Fortano genehmigte sich einen großen Schluck aus ihrem Glas.
    „Was sagt die Polizei zu der ganzen Sache?“
    „Nichts, weil ich sie nicht verständigt habe.“
    Herr Klingmeier blickte erstaunt auf.
    „Herr Kratzowsky dreht durch vor Angst. Er fürchtet, seiner Geige könnte etwas geschehen. Es handelt sich dabei um ein Erbstück. Angeblich ist das Instrument einige Hunderttausend wert, behauptet er. Er ist bereit, das Lösegeld zu zahlen. Heute nacht soll die Übergabe stattfinden. Herr Kratzowsky hat bereits Nachricht erhalten, wo es sein soll. Ich mache mir Sorgen um diesen Spinner. Wenn ihm nun etwas zustößt?“
    Die beiden alten Schulkollegen waren so sehr in ihr Gespräch vertieft, daß sie das Rascheln des Gebüsches vor dem offenen Bürofenster überhörten. Vier kleine Gestalten krochen lautlos und vorsichtig hervor und schlichen geduckt an der Hausmauer entlang zu ihren Zelten. Sie zogen sich in das Bubenzelt zurück und hielten dort Kriegsrat.
    „Ab jetzt lassen wir den Kerl mit der Bartbinde keine Sekunde mehr aus den Augen“, beschloß Axel. Lieselotte stimmte ihm zu. „Wir müssen unbedingt herausfinden, wo die Übergabe des Lösegeldes erfolgt. Vielleicht können wir so den Erpresser entlarven und beweisen, daß wir mit der Angelegenheit nichts zu tun haben.“
    Axel und Lilo wollten die ganze Nacht lang vor dem Hotel Wache halten. Dominik und Poppi sollten Kratzowskys Zimmer im Auge behalten. Die Knickerbocker-Bande durfte unter keinen Umständen den Augenblick verpassen, wenn der Geiger zur Übergabe des Lösegeldes das Hotel verließ.
    Lilo und Axel mußten lange warten.
    Axel kämpfte seit Stunden erbittert gegen den Schlaf. Gähnend hockte er mit seiner Knickerbocker-Freundin hinter einem Auto auf dem Hotelparkplatz. Von hier hatten sie eine gute Sicht auf das Portal.
    Immer wieder fielen Axel die Augen zu, und er nickte für einen Moment ein. Aber wirklich nur für einen Moment. Dann fuhr er wieder in die Höhe und zwickte sich kräftig ins Bein, um wach zu bleiben.
    Irgendwo schlug eine Turmuhr dreimal hoch und einmal tief. Es war also bereits l Uhr 45.
    „Axel! Lilo!“ Erschrocken drehten sich die beiden um. Dominik war hinter ihnen aufgetaucht. „Der Herr Kratzowsky hat in seinem Badezimmer das Licht siebenmal ein- und ausgeschaltet.“
    „Spinnt der?“ fragte Lilo.
    Axel hatte einen Verdacht. „Das war todsicher ein Zeichen für die Erpresser. Ich wette, er taucht gleich hier auf.“ Der Junior-Detektiv hatte ganz richtig vermutet.
    Wenige Augenblicke später huschte eine kleine, hagere Gestalt durch die Drehtür. Kein Zweifel – es war Kratzowsky. Er trug einen Plastiksack eng an die Brust gepreßt und wollte die Straße überqueren. Gerade als er einen Fuß auf die Fahrbahn setzte, bog ein blauer Sportwagen mit quietschenden Reifen um die Ecke. Nur durch einen Sprung auf den Gehsteig konnte sich Kratzowsky in Sicherheit bringen. Um ein Haar wäre er überfahren worden. Der blaue Sportwagen bremste vor dem Hotel ruckartig ab und bog rasant auf den Parkplatz ein. Lilo, Dominik und Axel duckten sich.
    Der Wagen parkte nur wenige Schritte von ihnen entfernt ein. Ein großer Mann mit breiten Schultern sprang aus dem Auto und knallte die Tür zu. Als er zum Hotel ging, kam er so dicht an den Kindern vorbei, daß sie fast nach ihm greifen konnten.
    Als Herr Kratzowsky den Mann sah, wollte er zu einem seiner Wutanfälle ansetzen. Er ließ es dann aber bleiben. Schließlich hatte er Wichtigeres zu tun.
    Kratzowsky überquerte die Straße und bog in die Uferpromenade ein.
    „Warte im Zelt auf uns“, zischte Lieselotte dem jüngeren Bandenmitglied zu. Dann heftete sie sich mit Axel an die Fersen des Geigers.
    An einem Bootssteg, wo Segel- und Ruderboote vertäut waren, blieb der Musiker stehen. Er
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