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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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Teil der Küche angewieselt. Auf seiner Halbglatze balancierte er eine viel zu kleine, hohe Kochhaube.
    „Was ist hier schon wieder los?“ schnaubte er und musterte den Küchenburschen strafend.
    Der Küchengehilfe deutete auf Poppi und stieß zwischen den Zähnen hervor: „Die war’s!“
    „Entschuldigen Sie... Das wollte ich nicht“, stammelte Poppi entschuldigend, „ich hätte nur gerne ein paar harte, trockene Nudeln für Klarabella.“
    Der kleine Mann, der anscheinend der Chefkoch war, sah sie zweifelnd an. Er verstand nicht, wovon das Mädchen sprach.
    „Klarabella ist meine Ratte!“ sagte Poppi und deutete auf das Tier in ihrer Hand. Der Chefkoch starrte Klarabella einen Moment entsetzt an und schob Poppi dann sanft in Richtung Ausgang.
    „Tiere sind im Küchenbereich verboten. Das ist ein Gesetz!“ erklärte er ihr und schubste sie durch die Tür.
    „Die sind aber nicht sehr freundlich hier“, brummte Poppi empört und beschloß, ihre Ratte mit Keksen zu füttern. Gerade als sie gehen wollte, tauchte der Chefkoch wieder in der Tür auf. Er streckte ihr ein kleines Säckchen entgegen und meinte: „Mahlzeit, Klarabella!“
    Ehe Poppi sich bedanken konnte, war er schon wieder in seinem Reich der Kochlöffelschwinger untergetaucht.
    Während Poppi in Richtung Hotelhalle zurücktrottete, dachte sie über den Küchenburschen nach. Sie hatte ihn schon irgendwo gesehen. Aber wo?
    Der Gang war ziemlich düster, weil zwei Lampen ausgefallen waren. Deshalb bemerkte das Mädchen die hagere Gestalt nicht, die über die Feuertreppe heruntergeschlichen kam. Poppi wollte gerade die Tür öffnen, die sich neben dem Stiegenaufgang befand, als sie plötzlich von einer dünnen Hand von hinten gepackt wurde.
    „Jetzt reicht es!“ zischte ihr eine Stimme ins Ohr. „Entweder du redest, oder ich zertrete dein Rattenvieh!“ Poppi schlug wild um sich, wirbelte ganz erschrocken herum und starrte dem kleinen Mann von heute früh ins Gesicht. Er hielt die strampelnde Klarabella zwischen seinen spitzen Fingern in die Luft.
    „Geben Sie mir Klarabella wieder“, schrie Poppi, „Sie tun ihr weh. Das dürfen Sie nicht!“
    „Aha“, Herr Kratzowsky holte lautstark Luft, „aber ihr dürft mich erpressen. Ihr Gaunerpack!“ Er kramte in der Tasche seines grauen Sakkos und zog einen zerknitterten Zettel heraus. Seine Hand zitterte, als er ihn Poppi zu lesen gab.
    „100.000 in kleinen Scheinen, oder Ihre Geige wird verbrannt. Keine Polizei. Weitere Informationen erhalten Sie demnächst“, stand darauf. Die Buchstaben waren aus Zeitungen ausgeschnitten.
    „Der Brief ist nicht von uns. Glauben Sie uns endlich!“ rief Poppi.
    Die Ratte hatte nun genug. Wieso schwenkte sie dieser komische Kerl wie eine Fahne durch die Luft? Mit einer schnellen Bewegung drehte Klarabella den Kopf und schlug ihre Zähne in die Daumen des Mannes.
    „Aua!“ brüllte Herr Kratzowsky und ließ die Ratte fallen. Das Tier landete sicher auf allen vieren und suchte schnell das Weite. Poppi stürzte ihr nach, um sie einzufangen. Der wütende Geiger folgte den beiden und versuchte immer wieder, nach der Ratte zu treten.
    Klarabella geriet in Panik und suchte nach einem Unterschlupf. Doch sie konnte keinen entdecken. Also trippelte sie weiter geradeaus und saß plötzlich in einer kleinen, warmen Höhle. Die Wände rochen nach Zweibeiner. Das waren Menschenhände. Klarabella witterte aber sofort, daß ihr diese Hände wohlgesonnen waren.
    Sie gehörten Frau Fortano, die Poppi vorsichtig ihr Haustier überreichte.
    „Herr Kratzowsky, das geht zu weit!“ sagte sie ruhig, aber bestimmt. Der Mann schnappte nach Luft und wollte einen neuen Wortschwall loslassen. Was er sagte, hörte Poppi aber nicht mehr. Frau Fortano hatte ihn nämlich in ihr Büro geschoben. Sie blieb noch kurz in der Tür stehen und flüsterte Poppi zu: „Die anderen warten auf dich in der Halle. Es ist besser, wenn ihr euch heute im Hotel nicht sehen laßt. Macht einen Ausflug. Sonst platzt dieses ‚Rumpelstilzchen’ noch.“ Sie zwinkerte Poppi aufmunternd zu und zog dann die Tür ins Schloß.
    Poppi lief hastig in die Halle. Hauptsache Klarabella war wieder bei ihr und in Sicherheit. Aber die Knickerbocker-Bande schwebte in Gefahr. Ohne es zu ahnen, wußte Poppi nämlich zu viel...

Der Mini-Lindwurm taucht wieder auf
       
    Am Nachmittag hatten Axel, Dominik, Lieselotte und Poppi die Sorgen und den Schrecken des Morgens fast vergessen. Herr Klingmeier hatte sie in den
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