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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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scherzte, aber sie meinte es
ernst. »Markos ist zu alt, um sich zu verteidigen, sollte er
in den Bergen überfallen werden, von Räubern oder…«
Hier brach sie ab. Rascard hörte trotzdem, was sie nicht
aussprach.
    Oder von unseren Feinden aus Storn.
»Nun, dann dürfen wir deinen Kavalier keiner Gefahr aussetzen«, sagte Rascard aufgeräumt. »Ich werde ihm einen der jungen Männer mitgeben, der ihn unterwegs beschützen soll.« Wieder sah er aus dem Fenster. »Kannst du das Emblem der Reiter nun erkennen, meine Liebe?«
Erminie spähte hinaus, und in ihren Augen war Sorge zu lesen. »Ich sehe jetzt, daß es nicht schwarz und weiß, sondern blau und silbern ist. Das sind die Hastur-Farben. Im Namen aller Götter, was kann einen Hastur-Lord dazu bringen, einen Besuch auf Hammerfell zu machen?«
»Das weiß ich nicht, aber wir müssen ihn begrüßen, wie es sich gehört«, sagte der Herzog.
»Das soll geschehen«, stimmte Erminie ihm zu, eilte in ihre Vorratskammern und beauftragte die Dienerinnen, die Bewirtung der fremden Gäste vorzubereiten. Sie war nervös, denn in all den Jahren, in denen sie in diesen Bergen gelebt hatte, war sie nie einem der Hastur-Lords begegnet.
Sie hatte gehört, daß die Hastur-Lords versucht hatten, alle Hundert Königreiche unter ihrem Schutz zu einem einzigen gigantischen Königreich zu vereinigen, und sie kannte viele Geschichten über die Abstammung der Hastur-Lords von den Göttern. So war sie beinahe überrascht, daß sich der Hastur-Lord nur als ein großer, schlanker Mann mit flammendem Kupferhaar und Augen von fast metallischem Grau, ihren eigenen nicht unähnlich, erwies. Er betrug sich freundlich und bescheiden; Erminie dachte bei sich, sogar Rascard sehe mehr nach einem Abkömmling von Göttern aus als er.
»Es ist Rascard von Hammerfell eine Ehre, Euch in seiner Burg willkommen zu heißen«, erklärte der Herzog förmlich, als sie bequem im warmen Morgenzimmer vor dem Feuer saßen. »Dies ist meine Lady Erminie. Darf ich den Namen des Gastes wissen, der mich mit seiner Gegenwart beehrt?«
»Ich bin Valentin Hastur von Elhalyn«, antwortete der Mann. »Meine Lady und Schwester«, er wies auf die Dame neben sich, die ein rotes Gewand trug und das Gesicht hinter einem langen Schleier verbarg, »ist Merelda, Bewahrerin von Arilinn.«
Erminies Wangen röteten sich, und sie sagte zu der Frau: »Aber ich kenne Euch doch.«
»Ja.« Merelda schob ihren Schleier zur Seite und zeigte ein strenges und leidenschaftsloses Antlitz. Ihre Stimme klang bemerkenswert tief, und Erminie erkannte, daß sie eine emmasca war. »Ich habe Euch in meinem Sternenstein gesehen. Aus diesem Grund sind wir hergekommen
- um Euch kennen zulernen und Euch vielleicht in den Turm mitzunehmen, damit Ihr als leronis ausgebildet werdet.«
»Oh, das würde nur mehr als alles andere gefallen!« rief Erminie, ohne nachzudenken. »Ich habe nur das gelernt, was meine Pflegemutter, die vor mir hier Herzogin war, mir beibringen konnte…« Plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. »Doch wie Ihr selbst seht, kann ich meinen Mann und mein Kind, das bald geboren werden wird, nicht verlassen.« Sie sah richtig enttäuscht aus, und Lord Valentin lächelte sie freundlich an.
»Natürlich gehört Eure erste Pflicht Euren Kindern«, sagte Merelda. »Doch wir haben einen großen Bedarf an ausgebildeten leroni im Turm – es gibt nie genug laran Arbeiter für unsere Aufgaben. Vielleicht könntet Ihr, nachdem Eure Kinder geboren sind, für ein Jahr oder zwei zu uns kommen…«
Der Herzog unterbrach sie ärgerlich. »Meine Frau ist keine heimatlose Waise, der Ihr eine Stelle als Lehrling anbieten müßt! Ich kann ohne Hufe von einem Hastur angemessen für sie sorgen. Sie hat es nicht nötig, einem anderen Mann als mir zu dienen.«
»Davon bin ich überzeugt«, antwortete Valentin diplomatisch und fuhr, sich an Erminie wendend, fort: »Wir bitten Euch ja nicht, uns etwas zu geben, ohne dafür etwas zu bekommen. Die Ausbildung, die Ihr im Turm erhalten würdet, wäre von Nutzen für Eure Familie und Euren ganzen Clan.«
Rascard sah, daß Erminie tatsächlich enttäuscht dreinblickte. War es möglich, daß sie bereit war, ihn dieser »Ausbildung« wegen, worin sie auch bestehen mochte, zu verlassen? Brüsk erklärte er: »Meine Frau, die Mutter meines Kindes, wird den Schutz meines Daches nicht verlassen, und mehr gibt es darüber nicht zu reden. Kann ich Euch in irgendeiner anderen Weise zu Diensten sein, mein Lord und
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