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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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eines alten Hauses und seiner Auslöschung steht.«
Erminies Augen strahlten. »Ich werde meinem Lord nicht nur einen, sondern zwei Söhne schenken!« rief sie aus. »Habt Ihr es gehört, mein Lord?« Dann fiel ihr seine finstere Miene auf. »Ist es dir nicht recht, Rascard?«
Rascard zwang sich zu einem liebenswürdigen Lächeln. »Natürlich freue ich mich, meine Liebste. Aber bei Zwillingen gibt es immer Verwirrung, welcher von ihnen der ältere oder der zum Herrschen am besten geeignete ist, und es ist nur zu wahrscheinlich, daß sie zu Feinden und erbitterten Rivalen werden. Meine Söhne müssen als starke Verbündete gegen die Gefahren zusammenhalten, die uns von unseren Feinden auf Storn drohen.« Er sah ihre Verzweiflung und fügte hinzu: »Dadurch darfst du dir dein Glück über unsere Kinder nicht trüben lassen. Uns wird schon etwas einfallen.«
»Ich wünschte, Ihr würdet Eure Lady zu uns kommen lassen, wenigstens für einige Zeit. In Arilinn gibt es eine bekannte Hebammenschule, so daß sie ohne Gefahr entbinden könnte, und wir würden dafür sorgen, daß die Zwillinge jede Pflege und Rücksicht erhielten«, sagte Lord Valentin.
»Es tut mir leid, aber daran ist überhaupt nicht zu denken«, gab Rascard zurück. »Meine Söhne müssen unter ihrem eigenen Dach geboren werden.«
»Dann gibt es hierzu nichts mehr zu sagen.« Lord Valentin erhob sich, um Abschied zu nehmen. Herzog Rascard wandte ein, sie müßten sich erst bewirten lassen. Doch sie lehnten höflich ab und verabschiedeten sich mit vielen Beteuerungen der gegenseitigen Achtung.
Als sie von Hammerfell fortritten, bemerkte Rascard, daß Erminie bekümmert aussah.
»Du hast doch sicher nicht den Wunsch, mich allein zu lassen, meine Frau, und unsere Söhne sollen doch auch nicht unter Fremden geboren werden?«
»Nein, natürlich nicht«, antwortete Erminie, »aber…«
»Ah, ich wußte, daß es ein Aber gibt!« rief der Herzog. »Was könnte dich veranlassen, von mir zu gehen, Liebste? Hast du dich bei mir über irgend etwas zu beklagen?«
»Nein, über nichts, du bist der freundlichste Gatte, den man sich nur vorstellen kann«, versicherte Erminie ihm. »Dennoch ist es verlockend für mich, eine vollständige Ausbildung zur leronis haben zu können. Ich bin mir zu deutlich bewußt, daß mein laran Möglichkeiten bietet, die ich mir nicht einmal vorstellen kann, geschweige denn, daß ich sie zu nutzen verstehe.«
»Du weißt viel mehr als ich oder sonst jemand in den Grenzen von ganz Hammerfell«, sagte Rascard. »Kannst du dich damit nicht zufrieden geben?«
»Ich bin ja nicht unzufrieden«, antwortete Erminie. »Aber es gibt so viel mehr zu wissen – das habe ich aus dem Sternenstein selbst erfahren -, und ich fühle mich unzulänglich im Vergleich zu dem, was ich sein könnte. Nimm zum Beispiel die leronis Merelda. Sie ist so klug und gebildet…«
»Ich habe keinen Bedarf an einer gebildeten Frau, und du gefällst mir so, wie du bist.« Rascard nahm sie zärtlich in die Arme, und sie sagte nichts mehr. Mit ihrem Mann und den Kindern, die sie erwartete, war sie im Augenblick zufrieden.
IV
    Der violette Mond nahm ab und dann wieder zu, und drei Tage nach dem neuen Mond wurde Erminie von Hammerfell zu Bett gebracht. Wie die leronis prophezeit hatte, gebar sie Zwillingssöhne, sich gleichend wie zwei Erbsen in einer Schote. Es waren stramme Babys, rot und schreiend, und die beiden Köpfchen waren mit dichtem dunklem Haar bedeckt.
    »Dunkles Haar.« Erminie runzelte die Stirn. »Ich hatte gehofft, zumindest einer unserer Söhne werde die laran Gabe unserer Familie erben, mein Lord.«
    »Nach allem, was ich über Menschen mit laran gehört habe«, erwiderte Rascard, »sind wir – und sie – ohne sie besser dran, meine Liebe. In meiner Linie hat es nicht allzuviel laran gegeben.«
    »Einer – oder auch beide – könnte immer noch rothaarig werden, meine Lady.« Die Hebamme beugte sich über Erminie. »Wenn Babys bei der Geburt einen solchen Überfluß an dunklem Haar haben, ist es nicht ungewöhnlich, daß es ausfällt und blond oder rot nachwächst.«
    »Wirklich?« fragte Erminie und versank in Gedanken. »Ja, die beste Freundin meiner Mutter erzählte, ich hätte bei der Geburt auch dunkles Haar gehabt, aber es fiel aus und wuchs in leuchtendem Rot nach.«

»Dann mag es so kommen.« Rascard beugte sich vor und küßte seine Frau. »Meinen Dank für dieses große Geschenk, meine liebste Lady. Wie sollen wir sie nennen?«
    »Das mußt du
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