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Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)

Titel: Er ist der Freund meiner Freundin: Roman (German Edition)
Autoren: Katarina Bredow
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»Halt doch die Tür fest«, schimpft Ellinor gereizt. »Au, meine Finger!«
    »Hast du dich geklemmt?«, fragt Markus.
    »Was glaubst du denn?«
    Ich ziehe die schwere Eingangstür so weit auf, dass Markus und Ellinor mit meinem alten, angeschlagenen Schreibtisch hindurchpassen. Ich hätte mir vielleicht einen neuen leisten sollen, aber es gibt schon so viele Neuerungen in meinem Leben. Neuer Job, neue Wohnung … Alles schöne Dinge, aber neu eben.
    »Hättest du dir kein Haus mit Fahrstuhl suchen können?«, schnauft Ellinor.
    Das Treppenhaus duftet leicht nach Putzmittel und Küchengerüchen. Es ist bald fünf, wir schleppen schon den ganzen Tag Möbel, Tüten und Kartons. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viele Sachen habe, aber schon heute Morgen, als meine »Helfer« kamen, ist mir klar geworden, dass ich mich maßlos verschätzt habe. Arman hat nur den Kopf geschüttelt, demonstrativ geseufzt und sich auf den Weg zur nächsten Tankstelle gemacht, um einen Anhänger zu leihen.
    »Jammer nicht«, sagt Markus, »wir sind ja bald fertig. Emma kann von Schweineglück sagen, dass sie diese Wohnung gekriegt hat!«
    Ich nicke.
    »Genau. Und ihr seid echte Schätze, dass ihr mir helft!«
    Arman reißt die Eingangstür auf und schiebt den Kopf ins Treppenhaus.
    »Politesse im Anmarsch! Können wir den Rest schnell abladen, damit ich den Anhänger wegbringen kann?«
    Wir stellen den Schreibtisch unten vor der Treppe ab und gehen wieder nach draußen. Es hat angefangen zu nieseln, noch ein Grund, einen Zahn zuzulegen. Ein Wandspiegel, ein paar Bücherkartons, eine Stehlampe und ein Müllsack mit Decken und Kissen sind der Rest. Arman spielt nervös mit dem Autoschlüssel und späht die Straße runter, von wo eine blau uniformierte Frau sich langsam heranarbeitet, jedes Auto kontrolliert und etwas auf ihren Block schreibt.
    »Zum Ein- und Ausladen darf man bestimmt hier parken«, sage ich beruhigend, als ich den Sack und die Lampe ins Treppenhaus hieve.
    Arman schüttelt den Kopf. »Die Alte kenn ich, sie hasst mich.«
    Markus sieht ihn streng an. »Wenn du mit anfassen würdest, ginge es schneller, schon mal dran gedacht?«
    Arman zieht die Schultern hoch. »Ohne mein Auto wär’s viel langsamer gegangen, oder?«, sagt er. »Und womöglich denken die Leute, wir kennen uns, wenn wir zusammen Möbel schleppen.«
    Markus hebt einen Bücherkarton vom Anhänger, lässt ihn mit einem dumpfen Geräusch auf den Bürgersteig knallen und streckt den Rücken. »Und du kennst mich nicht, oder was?«
    »Ich kenne niemanden mit so einem kranken Klamottengeschmack!«
    »Hört auf zu streiten und seht zu, dass die Sachen reinkommen!«, faucht Ellinor.
    Wir tragen den zweiten Bücherkarton zwischen uns. Er ist sauschwer und die Pappe schneidet in die Finger ein. Das und auch die allgemeine Erschöpfung sind wahrscheinlich der Grund für Ellinors Gereiztheit. Markus und Arman kabbeln sich immer, das gehört sozusagen dazu. Sie sind so unterschiedlich, wie zwei Menschen nur sein können. Da wäre es merkwürdig, wenn es nicht knarren würde, wenn sie zusammen sind. Markus trägt den Wandspiegel nach drinnen und lehnt ihn gegen den Schreibtisch.
    »Echt dumm, dass Adrian nicht frei gekriegt hat.« Ellinor seufzt.
    »Dafür besorgt er den Wein für heute Abend«, sage ich. »Ein kleines Einweihungsfest muss schließlich sein!«
    Als sie das erwähnt, schaue ich erneut auf die Uhr, obwohl ich grad erst festgestellt habe, dass es bald fünf ist. Ich hab allen gesagt, dass sie so um sieben kommen können, und oben in der Wohnung herrscht noch das Totalchaos.
    »Kann ich Rosie mitbringen?«, fragt Arman, als er in seinen dunkelroten Audi steigt.
    »Klar«, antworte ich. »Bring sie mit. Danke fürs Helfen! Bis dann!«
    Arman nickt und zieht die Autotür zu.
    Als Schreibtisch, Spiegel, Kartons, Lampe und Müllsack heile in meinem kleinen Flur in der vierten Etage angekommen sind, teilen wir uns erst einmal eine große Flasche Mineralwasser und verschnaufen eine Weile. Markus befreit sich von seiner Strickmütze und dem grün glitzernden Schal und streckt sich erschöpft auf meinem Bett aus, dem bisher einzigen Möbelstück, das an seinem vorgesehenen Platz steht.
    »Schwächling!«, zieht Ellinor ihn auf.
    »Meine Stärke sitzt zu hundert Prozent in meinem Kopf«, sagt Markus. »Das ist der typisch intellektuelle Körperbau.«
    »Und was bitte schön hat es mit Intelligenz zu tun, wie Thomas Di Leva durch die Gegend zu laufen?«, fragt
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