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Ein Dackel in der Schultüte

Ein Dackel in der Schultüte

Titel: Ein Dackel in der Schultüte
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Wie alles anfing
    So heißt nicht jeder Dackel: Otto Weißpfote.
    Mein Fell ist rau und braun. Meine Augen sind schwarz. Meine Ohren auch. Meine linke Pfote ist weiß. Daher der Name: Otto Weißpfote.
    Ich habe zwei beste Freunde: Max und Maxi. Es sind Zwillinge. Max hat braune Stachelhaare. Maxis Haare sind blond. Sie hat zwei Zöpfchen. Eins links, eins rechts.
    Wir, Max, Maxi und ich, Otto Weißpfote, haben heute einen ganz großen Tag. Wir kommen zur Schule. Klar, wir freuen uns. Auf die Kinder, die wir noch nicht kennen. Auf unsere Lehrerin. Die kennen wir schon. Sie ist voll in Ordnung und sehr hübsch.
    Weil ich auch schön sein will, sause ich mit der Fellbürste im Maul zu Max.
    Und da kommt’s.
    Max sagt nämlich: »Otto, du bist ein Hund. Leider ist Schule nur was für Kinder. Deshalb musst du hierbleiben. Verstehst du das?«
    Nein. Das verstehe ich nicht. Ich lege den Kopf schief. Linkes Ohr hängt herunter. Rechtes Ohr steht waagrecht. Meine Augen sagen: »Wie? Ihr wollt ohne mich zur Schule gehen? Kommt nicht in Frage. Ich begleite euch.«
    »Otto«, sagt Maxi. »Du bist unser allerbester Freund. Aber heute musst du hierbleiben. Schlaf ein Stündchen.«
    »Oder pass aufs Haus auf«, schlägt Max vor.
    So ein Quatsch.
    Max bürstet mir nicht das Fell. Maxi auch nicht. Sie haben keine Zeit für mich. Sie ziehen sich schön an. Sie kämmen ihre Haare. Maxi hat sogar neue Spangen für ihre Zöpfchen bekommen.
    Ich knurre: »Wer kümmert sich um mich?«
    Meine besten Freunde beachten mich nicht. Was soll ich sagen? Ich finde das gemein.
    Trotzdem! Als sie losmarschieren, folge ich ihnen. Sie tragen große Schultüten, in denen ich vor ein paar Tagen noch Probe gesessen habe. Jetzt sind sie voller Süßigkeiten. Brrr! Knochen oder Würste wären besser.
    Hinter den Zwillingen geht Hans, mein Herrchen. Und Grete, mein Frauchen. Nett sind die. Nur heute sind sie nicht nett zu mir. Sie wollten mich in den Garten sperren! Da bin ich abgehauen. Jetzt schleiche ich mich von Busch zu Busch. Niemand dreht sich um. Keiner sieht mich. Weil: Ich, Otto Weißpfote, bin ein Profi.
    Jetzt biegen meine Leute in die breite Straße ein. Ich ducke mich hinter einen Mülleimer. Und sehe jede Menge Kinder. Die kenne ich vom Kindergarten. Den Bruno zum Beispiel. Der ist klein, aber ein ganz frecher Kerl.
    Oder die Anna. Die will mich immer streicheln. Das nervt. Die Anna hat einen Pudel. Er heißt Pinsel und ist schon steinalt. Und ziemlich faul. Trotzdem begleitet er heute die Anna. Pinsel ist ziemlich blöd. Ich will ihm nicht begegnen und flitze unter ein gelbes Auto.



Zu spät! Pinsel hat mich gerochen. Er streckt den Kopf unters Auto.
    »Hallo, Otto Weißpfote!«
    »He!«, sage ich zu Pinsel. »Was tust du hier?«
    »Ich gehe mit Anna zur Schule. Obwohl ich lieber zu Hause bleiben würde«, sagt Pinsel. Und gähnt.
    »Dann kehre doch um«, belle ich ihn an. »Schule ist sowieso nix für dich. Schule ist nur was für Kinder. Kapiert?«
    Pinsel gähnt wieder. »Ist das so?«, fragt er mich dann.
    »Na klar. Hat Anna das nicht gesagt?«
    »Nicht direkt«, schnauft Pinsel.
    »Du bist alt, Pinsel«, sage ich zu ihm. »Geh und pass aufs Haus auf. Oder schlaf ein Stündchen.«
    »Meinst du?« Pinsel legt den Kopf auf die Pfoten. »Soll ich wirklich nach Hause?«
    »Klar doch. Na los. Worauf wartest du?«
    »Begleitest du mich, Otto?«
    »Geht nicht.«



»Schade. Bewachst du deine Leute, Otto?«
    »Ne, Pinsel.«
    »Verstehe!« Pinsel stellt die Ohren auf. »Du hast was Besseres vor. Worum geht’s denn, Otto?«
    »Pinsel!«, fauche ich ihn an. »Das ist streng geheim!!!«
    »Was du nicht sagst«, knurrt Pinsel und ist enttäuscht. »Ich geh dann mal. Man sieht sich, Otto!«

Die Grundschule im Fliederweg
    Volle Futterschüssel! Meine Leute sind weg!
    Die Nase dicht überm Boden folge ich ihrem Geruch. Rieche Süßigkeiten. Keinen Knochen. Keine einzige Wurst.
    Da hab ich ihn wieder, den Geruch meiner Leute. Folge ihm. Passe auf, dass ich immer in Deckung bleibe. Sehe endlich die Grundschule im Fliederweg: erster Schultag für Max und Maxi! Und für viele andere Kinder. Für den frechen Bruno zum Beispiel. Und die nervige Anna.
    Ich schleiche mich unter eine Bank. Kopf auf die Vorderpfoten. Ohren aufgestellt. Augen weit offen. Hab meine Leute voll im Blick. Sie stehen im Schulhof. Maxi hält ihren Bruder an der Hand. Gut so. Sie beschützt ihn. Weil: Maxi ist mutiger als Max. Hat sie von mir gelernt. Klar. Von wem denn
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