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Ein Dackel in der Schultüte

Ein Dackel in der Schultüte

Titel: Ein Dackel in der Schultüte
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Freundin gegen das Schienbein.
    Aber da steht Leo schon vor ihm und legt seine Pfote auf Brunos Knie. Und knurrt. Und macht das Maul auf, dass Bruno ganz genau die spitzen Zähne sieht.
    »Huch!«, brüllt er. »Der Köter bedroht mich!«
    »Das geschieht dir recht«, sagt Maxi. »Warum kickst du mich auch ans Schienbein. Das hat wehgetan, Frau Wurster!«
    »Bruno hat dir wehgetan?«, will Frau Wurster wissen.
    »Ja, und wie! Zwei Mal sogar!«
    »Schäm dich, Bruno. Ich will nicht, dass ein Kind einem anderen wehtut. Nicht in meinem Klassenzimmer, nicht auf dem Pausenhof. Und auch nicht auf dem Schulweg. Hast du mich verstanden?«, sagt Frau Wurster. »Überhaupt: Warum hast du das getan?«
    »Weil sie sagt, dass Leo von alleine in die Schule gekommen ist«, murrt Bruno. »Morgen sage ich auch, dass mein Meerschwein von alleine mitgekommen ist.«
    »Wie? Ein Meerschweinchen mit den kurzen Beinchen soll das können?« Max lacht verächtlich.
    Leo leckt Max über die Hand, trottet zurück und legt sich wieder neben mich. »Wuff!«
    Ich kneife wieder mal das linke Auge zu. Leo versteht, was ich damit sagen will: »Den krummen Knochen müssen wir im Auge behalten, was?«

Die Reise nach Jerusalem
    Die Kinder zappeln auf ihren Stühlen herum. Da sagt Frau Wurster: »Wisst ihr was? Wir spielen ein Spiel. Es heißt: Sitz! Manche nennen das Spiel auch: Die Reise nach Jerusalem.«
    Sofort springt Ernestine auf. »Das kenne ich!«
    »Dann erkläre es mal«, bittet Frau Wurster. Ich sabbere wie verrückt … Frau Wurster! Wurst! Fleisch! Knochen! Mein Magen knurrt.
    »Also. Sitz! oder Die Reise nach Jerusalem geht so: Wir stellen die Stühle in zwei Reihen auf. Aber so, dass sie mit dem Rücken aneinanderstoßen. Nur: Es gibt einen Stuhl weniger, als wir Spieler sind. Das ist ganz wichtig«, erklärt Ernestine. »Dann singen wir ein Lied und laufen um die Stühle herum. Wenn Frau Wurster in die Hände klatscht, hören wir damit auf und setzen uns auf die Stühle.«
    »So ein Blödsinn!«, schreit Bruno. »Wenn ein Stuhl fehlt, kann sich einer von uns doch nicht setzen!«
    Leo stößt mich mit der Schnauze in die Seite. »Wuuuf …«
    »Klar«, jaule ich leise, »der Bruno nervt schon wieder.«
    Das findet Ernestine auch. »Du Dussel«, sagt sie. »Das ist doch der Witz an der Sache, Bruno! Bei jeder Runde bleibt ein Kind stehen und scheidet aus. Wer übrig bleibt, hat gewonnen. Kapiert?«
    »Ach sooo«, sagt Bruno und klatscht sich an die Stirn. »Das ist ein Spiel, wo man drängeln und stoßen darf, stimmt’s?«
    »Von wegen«, sagt Frau Wurster und macht dabei ein sehr ernstes Gesicht. »Bei uns wird nicht gedrängelt und gestoßen.«
    »Och.« Bruno kratzt sich am Kopf. »Meinetwegen.«
    »Wuuuuf«, macht Leo. Ich blinzle ihn an. »Bruno wird drängeln und stoßen, was?«
    Leo leckt sich übers Maul: »Das regle ich dann.«
    Ich bin zufrieden. Weil: Auf Leo ist Verlass. Der lässt den Bruno nicht aus den Augen.
    »So«, sagt Frau Wurster nun. »Jetzt müssen wir uns nur noch auf ein Lied einigen. Was schlagt ihr vor?«
    Jetzt geht ein solches Theater los, dass Leo und ich nur noch die Pfoten auf die Ohren pressen!
    » Hänschen klein! «, brüllt Käthe.
    » Alle meine Entchen! «, der Jonas.
    » Auf der Mauer, auf der Lauer! «, die Clara. »Oder Fuchs, du hast die Gans gestohlen! «
    »Das ist Kinderkram«, protestiert Ernestine. Und so geht es mit Vorschlägen weiter, bis Maxi aufspringt und ruft: »Ich bin für Bruder Jakob! «
    »Ich auch!«, stimmt Max sofort zu.
    Damit ist die Entscheidung gefallen. Ich freue mich für Max und Maxi, denn alle sind für das Lied.
    »Weil«, sagt Anton, der Fußballspieler, »wir das kennen und weil es kein so blödes Kinderkram-Lied ist.«
    Ich jaule ganz leise. »Das Lied mag ich. Kennst du es, Leo?«
    »Na ja«, brummt Leo. »Gehört habe ich es vielleicht schon mal. Aber ehrlich gesagt: Singen ist nicht so mein Ding. Ich gehe lieber auf die Jagd.«
    »Ja, ja, wir Hunde sind eben verschieden«, tröste ich ihn. »Und das ist gut so, was?«
    »Wuffff!«, stimmt Leo mir zu.
    Da hebt Frau Wurster die Hand, und alle Kinder singen:
    »Bruder Jakob, Bruder Jakob, schläfst du noch?
    Schläfst du noch?
    Hörst du nicht die Glocken?
    Hörst du nicht die Glocken?
    Ding-dang-dong! Ding-dang-dong!«
    »Das geht ja ganz wunderbar«, lobt Frau Wurster. »Jetzt müsst ihr die Stühle so aufstellen, wie Ernestine es euch gesagt hat: Rücken an Rücken. Aber nicht vergessen! Ein Stuhl kommt in die
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