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Ein Dackel in der Schultüte

Ein Dackel in der Schultüte

Titel: Ein Dackel in der Schultüte
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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ist mein Ernst.«
    »Ehrlich und wahrhaftig?«, erkundigt sich Max.
    Das Mädchen nickt. Ich blinzle: Was ist das für ein Name – Ernestine!?
    »Hast du überhaupt ein Tier?«, will Maxi wissen.
    »Ja.« Das Mädchen Ernestine holt eine Streichholzschachtel aus der Hosentasche. Hab ich schon gesagt, dass ihre Jeans ganz löchrig sind? Und zu kurz? Und überhaupt nicht schick?
    Ernestine öffnet die Schachtel und hält sie Maxi unter die Nase. »Sieh mal!«
    »Oh!«, haucht meine beste Freundin. »Wie süüüß! Ein Marienkäferchen! Hast du das gefangen?«
    Bruno lacht verächtlich. »Ein Käfer ist doch kein Tier!«
    Da wird Max aber sauer. »He du!«, schreit er. »Wenn es bei dir auf die Größe ankommt, gehörst du in den Kindergarten! Du winziger Wicht!«
    Die Eltern, die immer noch im Klassenzimmer sind, lachen. Da sagt Frau Wurster: »Sie sehen, dass Ihre Kinder bei mir gut aufgehoben sind. Gehen Sie jetzt bitte!«
    Sie öffnet die Türe, und was soll ich sagen? Die Eltern marschieren brav auf den Flur. Nur die letzte Frau dreht sich um und winkt. »Tschüss, Anna!«
    Bruno stößt Anna in die Seite. »Mamababy«, spottet er.
    Hab ich’s nicht gesagt? Der Bruno ist ein ganz frecher Kerl.
    Aber dann – vor Schreck mache ich mich ganz klein –, dann, bevor Frau Wurster die Türe schließen kann, tappt ein riesengroßer Labrador ins Zimmer.

Ein Riese im Klassenzimmer
    Die Eltern sind draußen. Dafür ist der Riese ins Klassenzimmer gekommen. Damit das ganz klar ist:
    Ich, Otto Weißpfote, fürchte mich vor nichts und niemand. Nicht vor einem Zwerg, und schon gar nicht vor einem Riesenvieh. Aber ich möchte nicht entdeckt werden. Kapiert?
    Der riesige Labrador steht jetzt vor der Tafel. Gut sieht er aus, der Hund. Seidiges Fell, super gepflegt. Gerade Beine, perfekt gebogener Schwanz. Glänzende Augen, schmale Schnauze. Seine Nase zuckt – Hilfe! Er nimmt Witterung auf!
    Ich mache mich so klein wie eine Maus. Der Labrador dreht den Kopf in meine Richtung …
    »Wem gehört der Hund?«, will Frau Wurster da wissen.
    Ich bin so erschrocken, dass ich nicht mal sabbere. Aber ich sehe, wie ein kleiner Junge aufsteht. Er sitzt in der letzten Reihe und ist klein. Noch kleiner als Bruno, der freche Kerl. Jetzt geht er nach vorn zu Frau Wurster und dem Hund. Legt ihm die Hand auf den Kopf. »Das ist mein Leo.«
    Leo heißt der Riese. Der Name passt: Leo ist löwengroß.
    Leo knurrt leise. »Du hast mir gefehlt, Emil«, sagt Leo in Hundesprache. »Ich bin dir gefolgt, weil ich dich beschützen will.«
    Na bitte! Der Riese unternimmt nichts anderes als ich.
    »Dein Hund heißt also Leo«, meint Frau Wurster. »Aber wie heißt du?«
    Ich vergesse mich und antworte in Hundesprache: »Hat er doch schon gesagt, Frau Wurster: Der Junge heißt Emil!«
    Leo dreht wieder den Kopf in meine Richtung. »Wuff!«, antwortet er, was übersetzt heißt: »Warum versteckst du dich hinterm Papierkorb?«
    Knackiger Knochen! Ich kann ihm nicht antworten! Ich darf es einfach nicht!
    »Tja«, sagt da Frau Wurster, »was machen wir mit dir, Leo?«
    »Er kann sich neben mich setzen, bis die Schule aus ist«, schlägt Emil vor.



Leo schüttelt den Kopf und trottet in meine Richtung. Natürlich hat er mich gerochen, aber wie er mich jetzt sieht, kneift er ein Auge zu. »Wuff, wuffiwuff!«
    Vor Erleichterung kneife ich auch ein Auge zu, es ist mein linkes, und mache ihm Platz. Weil: Leo hat gesagt: »Kumpel, hinter mir kannst du dich besser verstecken als hinter dem blöden Papierkorb!«
    Der freche Bruno springt auf. »Frau Wurster«, schreit er. »Das ist ungerecht! Emil darf seinen Hund mitbringen! Was ist mit uns und unseren Tieren? Ich komme morgen mit meiner Meersau in die Schule!«
    Maxi funkelt ihn an. »Bruno, das ist was anderes. Emil hat Leo nicht mitgebracht; Leo ist von alleine ins Klassenzimmer gekommen.«
    »Da hast du recht«, sagt Frau Wurster. »Emil kann nichts dafür, dass Leo ihn beschützen will. So ist es doch, stimmt’s, Leo?«
    Leo steht auf und wedelt mit seinem Schwanz. »Stimmt genau«, heißt das.
    Dann legt er sich wieder neben mich.
    »Eben«, bestätigt Maxi.
    Ich lege meine Schnauze auf Leos Rücken. Und sehe, wie Bruno, der freche Kerl, meine Maxi ans Schienbein kickt. »Aua!«, schreit meine beste Freundin.
    Der Kerl ist ein ganz krummer Knochen – dem muss ich es zeigen! Ich öffne das Maul, springe auf –
    »Halt die Schnauze«, grummelt Leo. »Ich regle das.«
    Wieder kickt der freche Kerl meine
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