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Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)

Titel: Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)
Autoren: Robin Theis
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Erster Akt: Genesis
     
     
     
    1
     
    „Die Strahlung nahm ihrer Welt auch den letzten Rest Liebenswürdigkeit. Es ist 2054; Alles außer die Gesichter dieser Menschen strahlt. Ob in „Sodom“ oder „Gomorrha“; Wohin diese armen Schweine flüchteten, sie konnten nicht finden, was ihnen die radioaktiven Strahlen weggerissen hatten. Wir wollen ihnen dabei helfen, ihnen zurück zu bringen, was sie verloren haben. Ihre und unsere Existenz wird erneut erstrahlen, in einer neuen , besseren Welt.“
     
     
    2
     
    „Gott ist nicht böse auf uns. Wir sind ihm nur scheißegal geworden.“
    Dem jungen Beo klebte sein schwarzes Haar wie dünne Fäden an der in Angstschweiß gebadeten Stirn. Der schwarze Staub des Ödlandes bildete einen Schmierfilm auf seiner feuchten Haut. Er kämpfte damit, den schweren Revolver in seinen klitschigen Händen festzuhalten. „Was soll das schon für ein Gott sein?“, gab Beo ungläubig zur Antwort.
    „Nicht so pessimistisch“, sagte Vidal. Vidal versuchte auch in Situationen wie diesen seinem kleinen Bruder Mut zu machen. Oft nicht von Erfolg gekrönt, denn kaum war sein Selbstvertrauen gestärkt, passierte das nächste Unglück. Genau wie an diesem Tag, als Vidals gute Wörter von einem lauten Donnerschlag übertönt wurden. Das Fenster des Geländewagens, hinter dem sie Schutz suchten, zerplatzte nach einem Projektiltreffer und hagelte in Scherben über ihre Köpfe hinweg.
    Vidal nutzte die Chance, sprang auf und konterte den Angriff mit zwei blinden Schüssen aus seinem Revolver, ehe er wieder hinter dem riesigen Geländewagen in Deckung ging.
    „Du verschwendest unsere letzte Munition, Vidal“, sagte Beo mit einem angsterfüllten Blick auf seinen Revolver, mit der Furcht er müsse ihn bald benutzen. „Lass die Räuber ziehen. Sie werden sich aus dem Staub machen.“
    „Vergiss es. Wir sind ihnen zwei zu eins überlegen“, antwortete Vidal siegessicher. Er schielte aus seiner Deckung hervor und machte die schemenhaften Gestalten hinter einer Anhäufung von Felsen aus. „Die nehmen wir aus, Beo.“
    „Ich will dir nicht die Stimmung verderben, Vidal, doch die haben ein Maschinengewehr und wir nur mickrige Revolver.“
    „Gerade deshalb, Bruder.“ Vidal grinste mehr denn je. „So ein Gewehr fehlt in meiner Sammlung.“
    Das begehrte Maschinengewehr erblickte er, wie es diebisch zwischen den Felsen hervorlugte und die Sicht auf seinen Besitzer verbarg. Der riesige Vidal kam aus seiner Deckung hervor, schoss zwei Kugeln nur wenige Meter an seinem ursprünglichen Ziel vorbei. Der Bursche, der sein Maschinengewehr aufgerichtet hatte, war für einen Moment zu Tode erschrocken, doch wurde sogleich der tödlichen Macht seiner Schnellfeuerwaffe berauscht und gab Antwort. Vidal stürzte ruckzuck hinter den Geländewagen und erkannte nur aus dem Augenwinkel das zuckende Mündungsfeuer, das Kugeln in den ausgetrockneten Boden beförderte und sogar zwei Löcher durch die Karosserie des Geländewagens bohrte.
    Beo beobachtete das Schauspiel etwas empört und gelangweilt. So dämlich hatte sich sein großer Bruder selten angestellt.
    Neben Vidal machte sich ein Geräusch eines erstickendes Bärs breit, was jedoch nur Bruder Zehvier war, der aus seinem Schönheitsschlaf erwachte. Zehvier war nicht sein richtiger Name, wurde dem bärenhaften Kerl jedoch verliehen, als er sich in einem Mienenschacht vier Zehen wegsprengte. Fremde, die ihn mit diesem Namen ansprachen mussten feststellen, dass ein Arschtritt auch mit einer verbliebenen Zehe mächtig wehtat.
    „Gut geschlafen, mein Sonnenschein?“, fragte Vidal grinsend und wie immer der Situation unangemessen.
    Zehvier tastete den steinernen Boden nach seinem Revolver ab und starrte dabei schlaftrunken in den schwarzgrauen Mittagshimmel. Der erschöpfende Prozess der Revolversuche veranlasste Zehvier sich erneut auszuruhen. Er presste seinen Rücken, auf dessen Fläche ein kleiner Hubschrauber landen könnte, gegen einen der grauen Felsen, die aus dem Boden sprossen.
    „Wir leben noch?“, fragte Zehvier ernüchternd. „Was machen die falsch?“
    Nada, die gelangweilt neben Zehvier saß, krächzte: „Die haben anscheinend einen größeren Beo im Team als wir.“
    Sie war die Frau unter den Geschwistern und war mit mehr Mumm ausgestattet, als viele andere Männer, wobei ihre Art Mumm auch unter Größenwahn diagnostiziert werden konnte. Ihr Haar war rabenschwarz und im Gegensatz zu ihren Geschwistern war ihre Haut kastanienbraun.
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