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Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Titel: Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe
Autoren: Luc Bahl
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»Seit wann sind wir ein Unternehmen für die Aufspürung von Weltraumschrott?«, schimpfte Robert Mutawesi lauthals. »Es geht mich zwar nichts an, Captain«, fuhr er nach einer besänftigenden Geste von Dana Frost fort, »aber haben wir keine dringlicheren Probleme zu erledigen?«
    »Diese Einschätzung dürfen Sie zwar äußern, Lieutenant Commander«, erwiderte Dana Frost, »aber nur hier intern an Bord und so lange sie unter uns bleibt. Denn Befehl ist nun mal Befehl. Klar?«
    »Aye, Captain.«
    Der Taktikoffizier der STERNENFAUST war nach der leisen, aber bestimmt vorgebrachten Entgegnung einige Zentimeter in sich zusammengesunken.
    Insgeheim stimmte Frost ihm zu. Das Damokles-Schwert, das seit einigen Monaten über den Köpfen der Solaren Welten schwebte, war heruntergefallen. Das Parasitenvolk der Dronte war in diesen Sektor der Galaxis eingefallen.
    Dabei hatte die Menschheit noch Glück gehabt, denn das war nicht bei Wurmloch Alpha geschehen, das sich im Gebiet der Solaren Welten befand. Die Aggressoren kamen durch Wurmloch Beta im Territorium der Starr.
    Dana glaubte nicht, dass die Sauroiden diesen übermächtigen Feind aufhalten konnten, und mit dieser Meinung war sie nicht allein. Vielleicht könnte ein Bündnis aller bekannten Rassen den Dronte widerstehen. Doch es schien unwahrscheinlich, dass es tatsächlich dazu kam.
    Also musste sich das Star Corps nach anderen Möglichkeiten umsehen, um diese Bedrohung aufzuhalten. Man griff nach jedem Strohhalm. Und damit war Dana wieder bei ihrem aktuellen Auftrag.
    »Nachdem wir das geklärt haben, darf ich also wieder um Ihre Aufmerksamkeit bitten …« Dana erhob sich von ihrem Sessel in dem zweckmäßig eingerichteten Konferenzraum, der sich unmittelbar zwischen der Brücke und ihrem winzigen Büro befand. »Ich zeige Ihnen jetzt die einzige Aufzeichnung, die nach der Havarie der GÖTTERFUNKE mit dem unbekannten Schiff in dem Wrack des Lastraumers gefunden wurde …« Der große Monitor an der Stirnwand des Konferenzsaals flackerte auf. Ein grobpixeliges Bild erschien, auf dem Einzelheiten kaum zu erkennen waren.
    »Äh, Ma’am …«
    »Ja, Lieutenant Briggs?«
    »Womit wurden diese Bilder gemacht?«
    Die Frage war berechtigt. Normalerweise verfügte jedes Schiff über ein mehrstufiges Ortersystem und für den Nahbereich leistungsfähige optische Kameras, deren Daten automatisch in den Schiffsrechnern gespeichert wurden. Das gehörte gewissermaßen zur Grundausstattung, ohne die selbst der abgetakeltste Frachter keine Normalraumlizenz erhielt, von einer Genehmigung für den Bergstrom-Raum ganz zu schweigen.
    »Mit einer kleinen billigen Handkamera, die man für ein paar Galax in den Duty-free-Shops aller Raumhäfen nachgeschmissen bekommt«, antwortete Frost. »Und um Ihrer zweiten Frage zuvorzukommen … Nein, andere Aufzeichnungen gibt es nicht.«
    »Aber man kann doch hier im Hintergrund sehen, dass die Nahorteranlage des Schiffes in Betrieb war?«
    »Richtig, Briggs. Trotzdem gibt’s keine anderen Aufzeichnungen. Der Grund dafür … Na ja … Die Führung der GÖTTERFUNKE ist wohl – gelinde gesagt – etwas unkonventionell gewesen …«
    »Lässt sich das präzisieren, Ma’am?«, erkundigte sich van Deyk, ihr Erster Offizier.
    Mistkerl! , dachte sie. Du weißt das doch schon.
    Ihrem Gesicht war allerdings nichts anzusehen. Mit einem maliziösen Lächeln beantwortete sie die Frage: »Nicht nur die Führung der GÖTTERFUNKE war unkonventionell, sondern auch ihre Fracht. Offiziell hatte sie Mitromelchit, einen Katalysatorstoff für die chemische Industrie, geladen. Sie transportierte aber auch noch eine inoffizielle Fracht …«
    »Schmuggelware?«, fragte Ortungsoffizier Briggs eifrig.
    »Gewissermaßen, Lieutenant. Jeder verfügbare Speicherplatz des Schiffes, jeder Chip war bis zum letzten Bit voll gestopft mit den Daten weganischer Pornos. Wie jeder von Ihnen weiß, sind sie in vielen Provinzen auf der Erde illegal. Deshalb hat wohl ein findiger Schiffsingenieur unter anderem auch die automatische Aufzeichnung geblockt, die fraß in seinen Augen wohl nur unnötigen Speicherplatz …«
    Dana ließ ihren Blick über die versammelten Offiziere ihres Schiffs gleiten. Niemand wagte es, noch eine weitere Frage zu stellen.
    »Der einzige Hinweis auf das Unglück ist also nur die Kamera, die irgendjemand im Augenblick der Havarie eingeschaltet hat. Es wurden nur ein paar Sekunden aufgezeichnet. Das ist alles, was wir haben …«
    »Lässt sich anhand des
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