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Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Titel: Die drei ??? und die bedrohte Ranch
Autoren: M. V. Carey
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einer saftigen grünen Weide hinter Feldern mit Karotten und Salat, Paprika und Melonen. Dort war die Milchviehherde, und hinter der Weide war ein Betondamm.
    »Wir haben für Notzeiten unseren eigenen Wasservorrat«, erklärte Detweiler Kenneth und den Jungen. »Das Reservoir hinter dem Damm wird von dem Bach gespeist, den ihr da drüben über den steilen Felshang abfallen seht. Wir waren bisher noch nicht auf dieses Wasser angewiesen, aber es ist da, falls wir es einmal brauchen. Zur Zeit benutzen wir Tiefbrunnen. Im Bedarfsfall können wir auch unseren eigenen Strom für die Pumpen und für alle sonstigen elektrischen Geräte und Anlagen erzeugen. Aleman hat die Generatoren gebaut, sie arbeiten mit Dieselkraftstoff. Falls auch der zu Ende gehen sollte, können wir die Brenner auf Kohlen-oder Holzfeuer umstellen.«
    Detweiler wendete den Wagen und fuhr zu der Gruppe von Gebäuden unter den Eukalyptusbäumen zurück.
    »Wir halten Bienen, falls der Zucker knapp wird«, sagte er.
    »Wir haben auch ein Räucherhaus für Schinken und Speck.
    Wir haben große unterirdische Lagertanks für Kraftstoffvor-räte und Naturkeller fürs Einlagern von Kartoffeln und Rüben.
    Wir haben kilometerlange Regale für Konserven und Eingemachtes, das Elsie und die anderen Frauen nach der Ernte zubereiten.«
    »Elsie?« fragte Justus.
    Detweiler grinste. »Elsie nimmt unter unseren Experten einen besonderen Rang ein«, sagte er. »Sie kocht für John und Rafael und Mary und mich, und auch für die Barrons. Wenn ihr noch Zeit habt, um ins Ranchhaus zu kommen, ehe ihr wegfahrt, zaubert sie sicher für alle eine leckere Limonade herbei.«
    Detweiler parkte den Wagen bei den Lagerschuppen und ging mit Kenneth und den Jungen den Weg entlang bis zum Ranchhaus.
    Elsie Spratt war eine muntere, energische Frau in den Dreißigern. Sie hatte kurzgeschnittenes blondes Haar und lachte gern und leicht, und sie stand einer Küche vor, die von Sonnenlicht und von köstlichem warmem Essensduft erfüllt war. Als Hank Detweiler die Besucher vorstellte, lief sie gleich los, um den Männern Kaffee einzuschenken, und aus dem Kühlschrank holte sie Limonade für die Jungen.
    »Genießt es, solange noch alles da ist«, sagte sie gut gelaunt.
    »Wenn die Revolution ausbricht, gibt es keine Limonade mehr.«
    Kenneth setzte sich an den langen Tisch neben Detweiler.
    »Revolution?« fragte er. »In Amerika gibt es keine Revolution. Wenn uns der Präsident nicht paßt, wählen wir einen neuen.«
    »So, meinen Sie?« sagte Elsie. »Aber wenn nun alles im Land zusammenbricht – was machen wir dann?«
    Dazu fiel Kenneth nichts ein. Justus hingegen sah sich in der Küche um, und sein Blick blieb auf dem Herd für Holzfeuerung haften, der neben dem großen Gasherd stand.
    »Wenn alles zusammenbricht?« fragte Justus. »Darauf sind Sie hier alle vorbereitet, nicht? Dieses Anwesen ist wie eine Festung – vollgepackt mit Vorräten, damit es eine Belagerung aushält. Es ist wie eine mittelalterliche Burg.«
    »Stimmt genau«, sagte Detweiler. »Was wir hier treiben, das sind wirklich Vorbereitungen auf das Ende der Welt – oder zumindest das Ende unseres heutigen Lebensstils.«
    Elsie goß sich auch eine Tasse Kaffee ein. Als sie sich hinsetzte und einen Löffel Zucker nahm, bemerkte Justus eine leichte Verwachsung an ihrer rechten Hand – einen knorpeligen Höcker am kleinen Finger.
    »Ich meine es nicht so, daß hier die Art Revolution fällig wird, bei der wir den Präsidenten stürzen und erschießen«, sagte sie.
    »Ich glaube, Mr. Barron denkt eher an den allgemeinen Verfall der Gesellschaft, mit Hungersnot und Raubzügen und Chaos und Blutvergießen. Er glaubt wirklich, daß die Menschheit vor die Hunde geht und daß wir darauf vorbereitet sein müssen, wenn wir überleben wollen.«
    »Mr. Barron glaubt, daß Gold und Grundbesitz die einzig sicheren Vermögensanlagen sind, nicht?« fragte Justus.
    »Offenbar rechnet er mit einem Zusammenbruch unseres Finanzsystems.«
    Elsie Spratt starrte ihn an. »Redest du immer so?« fragte sie.
    Peter lachte. »Justus hält nichts von einfachen Ausdrücken, wenn es sich ebenso gut kompliziert sagen läßt.«
    Justus ging nicht auf die Stichelei ein. »Glauben Sie etwa auch, daß unsere Welt zum Untergang verdammt ist?« fragte er Elsie und Detweiler.
    Elsie zuckte die Achseln. »Nein, eigentlich nicht.«
    »Ich glaube, Mr. Barron ist der einzige, der tatsächlich daran glaubt«, antwortete Detweiler. »Er sagt immer, die
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