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Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Titel: Die drei ??? und die bedrohte Ranch
Autoren: M. V. Carey
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braucht, und neue Anbaumethoden erproben.«
    Bob steckte den Zeitungsartikel wieder ein, und die Fahrt verlief nun schweigend. Der Lastwagen kam durch kleine Städte und dann durch weite Landstriche, wo die Berghänge sich unter der Sommersonne schon braun färbten.
    Es war fast drei Uhr, als Kenneth von der Küstenstraße auf eine nach Osten führende Autobahn abbog. Erst ging es in starker Steigung ein Stück bergan. Dann fiel die Straße jäh in ein enges Tal ab. Es gab weder Häuser noch andere Fahrzeuge.
    »Da ist man ja urplötzlich in der Einöde«, bemerkte Peter.
    »Das wird erst noch richtig öde«, erklärte Justus. »Ich habe mir die Landkarte angesehen, ehe wir aus Rocky Beach wegfuhren.
    Von hier bis nach San Joaquin Valley kommt keine einzige Ortschaft mehr.«
    Der Lastwagen rumpelte weiter über die Berge, dann mußte er langsamer fahren, als es in einer Reihe von Haarnadel-kurven wieder zu Tal ging. Die Jungen sahen, daß sie sich einer ausgedehnten Senke näherten, mit ebenem Grund und von steilen Felswänden begrenzt. Die Straße machte Biegungen und scharfe Wendungen, der geplagte Motor ächzte, und schließlich waren sie auf dem Talboden angelangt und fuhren über flaches Land. Dunkles, niedriges Buschwerk säumte die Straße zur Rechten, und ein starker, hoher Maschendrahtzaun begrenzte sie zur Linken. Hinter dem Zaun wuchs eine Oleanderhecke. Hin und wieder wurden in den Lücken Felder sichtbar, auf denen junge Saat in zarten grünen Reihen wuchs.
    »Rancho Valverde, oder ›Grünes Tal‹«, stellte Bob fest.
    Kenneth fuhr noch fast zwei Kilometer, ehe er das Tempo wegnahm und links einbog. Der Wagen rollte durch ein offenes Tor auf einen geschotterten Feldweg, der zwischen Äckern und Orangenpflanzungen nach Norden führte.
    Justus stand auf und spähte über das Führerhaus hinweg. Vor sich sah er einen weitläufigen Eukalyptushain, und im Schutz der Bäume mehrere Gebäude. Rechts vom Weg stand ein verwinkeltes, zweigeschossiges Ranchhaus mit der Front nach Süden, zur Straße hin. Zur Linken, ebenfalls nach Süden ausgerichtet, war ein altertümliches Haus mit hohem Giebel-dach, eher schon eine elegante Villa. Das Gebälk der Fassade war mit Schnitzwerk verziert, und Türmchen ragten über der breiten, luftigen Veranda auf, die das Haus vorn und seitlich umrahmte.
    »Das ist bestimmt das Haus, das Barron von Milwaukee hierher schaffen ließ«, sagte Bob.
    Justus nickte. Gleich darauf waren sie zwischen dem großen Bau und dem bescheideneren Ranchhaus durchgefahren und kamen nun an mehr als einem Dutzend kleiner Holzhäuser vorüber, bei denen dunkelhaarige, dunkeläugige Kinder spielten. Die Kinder unterbrachen ihr Spiel und winkten dem vorbeifahrenden Lastwagen zu. Ein Erwachsener ließ sich zunächst nicht blicken, bis sie dann am Ende des Schotterwegs ein weites, freies Gelände erreichten. Hier parkten Lastwagen und Traktoren vor großen Schuppen und Scheunen.
    Als Kenneth die Bremse anzog, zeigte sich im Türrahmen eines der Schuppen ein Mann mit roten Haaren und rotem Gesicht. Er hatte einen Schreibblock mit fester Unterlage in’
    den Händen, und er sah mit skeptischem Blinzeln zu Kenneth hinauf.
    »Kommen Sie von der Firma Jonas?« fragte er.
    Justus sprang hinten vom Wagen ab. »Ich bin Justus Jonas«, sagte er selbstbewußt. Er zeigte auf Kenneth. »Das ist Kenneth O’Ryan, und das sind meine Freunde Peter Shaw und Bob Andrews.«
    Der rothaarige Mann lächelte. »Ich bin Hank Detweiler«, sagte er. »Ich bin der Verwalter hier.«
    »Gut«, sagte Kenneth. »Wo sollen wir den Lastwagen entladen?«
    »Nicht nötig«, entgegnete Detweiler. »Das machen unsere Leute schon selbst.«
    Wie auf ein Signal hin kamen drei Männer aus dem Schuppen und machten sich daran, die Ladung vom Wagen zu nehmen.
    Wie die Kinder vor den kleinen Häusern waren auch diese Männer von dunklem Typ. Bei der Arbeit unterhielten sie sich leise auf Spanisch, und Hank Detweiler trug die einzelnen Stücke auf einer Liste ein, die an seinem Schreibbrett festge-klammert war. Der Verwalter hatte breite Arbeitshände mit kurzgeschnittenen Fingernägeln. Sein Gesicht war fast purpurrot, wie von Sonnenbrand als Dauerzustand, und über Augenwinkel und Mund zogen sich feine Runzeln.
    »Na?« sagte er Plötzlich, als er aufblickte und sah, daß Justus ihn beobachtete. »Wolltest du etwas fragen?«
    Justus lächelte. »Ja, Sie könnten mir eine Vermutung bestätigen. Richtige Vermutungen über Leute anzustellen, ist
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