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Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Die drei ??? und die bedrohte Ranch

Titel: Die drei ??? und die bedrohte Ranch
Autoren: M. V. Carey
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Ein reizbarer Herr
    »Wag es nicht, dieses Auto anzufassen, sonst ziehe ich dir mit der Reitpeitsche eins über!« schrie Charles Barron.
    Justus Jonas stand in der Einfahrt zum Lagerplatz der Firma Jonas und machte große Augen. Er fragte sich, ob das wohl ein Scherz sein sollte.
    Barron war allerdings nicht zum Scherzen aufgelegt. Sein hagerer Körper war steif und gespannt vor Wut. Das Gesicht unter dem eisengrauen Haar war gerötet. Mit geballten Fäusten starrte er böse auf Patrick, einen der beiden irischen Brüder, die auf dem Schrottplatz arbeiteten.
    Patrick war vor Schreck ganz blaß geworden. Er hatte sich gerade erboten, Mr. Barrons Luxuskarosse, die vor dem Büro der Firma die Einfahrt blockierte, ein Stück wegzufahren.
    »Gleich kommt hier ein Lastwagen mit Bauholz an«, versuchte Patrick noch einmal zu erklären. »Der kommt nicht an Ihrem Auto vorbei. Wenn ich den Wagen nur ein wenig –«
    »Du hast bei meinem Auto gar nichts verloren!« brüllte Barron.
    »Ich habe es gründlich satt, daß Idioten sich an meinem Eigentum vergreifen! Ich habe meinen Wagen einwandfrei hier abgestellt! Und mit solchen Leuten soll man Geschäfte machen!«
    Da tauchte Justs Onkel, Titus Jonas, hinter einem Stapel Trödelkram auf. »Mr. Barron«, sagte er ungerührt, »Sie sind uns als Kunde willkommen, aber es steht Ihnen nicht zu, meine Mitarbeiter zu beleidigen. Wenn Sie nicht wünschen, daß Patrick Ihren Wagen wegfährt, dann müssen Sie es eben selbst machen. Und bitte fix, denn Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen – mein Lastwagen ist im Anrollen!«
    Barron machte den Mund auf, als wolle er noch einmal los-brüllen, doch ehe er einen Laut hervorbrachte, kam eine schlanke, braunhaarige Frau in mittleren Jahren aus dem hinteren Teil des Geländes angelaufen. Sie nahm den Mann beim Arm und sah ihn bittend an. »Charles, nun stell du doch den Wagen weg«, sagte sie. »Ich könnte es nicht mit ansehen, wenn er beschädigt würde.«
    »Es liegt keinesfalls in meiner Absicht, daß er beschädigt wird«, fuhr Barron auf. Er stieg ein und ließ den Motor an.
    Dann bugsierte er den Wagen auf den freien Platz neben das Büro, und da rollte auch schon der große Lastwagen der Firma Jonas mit einer Ladung altem Bauholz durchs Tor.
    Die braunhaarige Frau lächelte Patrick an. »Mein Mann meint es nicht so«, sagte sie. »Er . . . er ist nur von Natur aus etwas jähzornig und . . .«
    »Ich weiß, wie man Auto fährt«, sagte Patrick. »Seit Jahren fahre ich für Mr. Jonas, und zwar unfallfrei.«
    Damit drehte sich Patrick auf dem Absatz um und ging weg.
    »0 je!« sagte Mrs. Barron. Hilflos blickte sie von Onkel Titus zu Justus und von Justus zu Tante Mathilda, die gerade aus dem Büro getreten war.
    »Was ist denn mit Patrick los?« fragte Tante Mathilda. »Der schaut ja drein wie eine wandelnde Gewitterwolke.«
    »Mein Mann hat ihn leider etwas rauh angefaßt, Mrs. Jonas«, sagte Mrs. Barron. »Charles ist heute schlechter Laune. Beim Frühstück hat die Kellnerin den Kaffee verschüttet, und Charles regt sich immer darüber auf, wenn die Leute ihre Arbeit nicht tadellos machen. Und wer macht das heutzutage noch?
    Manchmal wünsche ich mir, die Zeit der Errettung sei schon da.«
    »Errettung?« fragte Onkel Titus.
    »Ja. Die Ankunft der Retter von Omega«, sagte Mrs. Barron.
    Onkel Titus begriff überhaupt nichts. Justus hingegen nickte verständnisinnig.
    »Es gibt da ein Buch, Sie sind an unserer Seite, das von diesen Rettern berichtet«, erklärte Justus seinem Onkel. »Es ist von einem Mann namens Contreras. Er beschreibt darin die Bewohner des Planeten Omega. Sie halten Wache über uns, und eines Tages, wenn über unsere Erde eine Katastrophe hereinbricht, werden sie eine kleine Schar Menschen davor retten, damit unser kulturelles Erbe nicht verlorengeht.«
    »Ach, dann weißt du also von der Errettung!« rief Mrs. Barron.
    »Wie schön!«
    »Lächerl–«, setzte Onkel Titus an, doch Tante Mathilda schnitt ihm unbarmherzig das Wort ab. »Justus weiß so vieles«, sagte sie. »Manchmal finde ich, er weiß zuviel.«
    Tante Mathilda faßte Mrs. Barron beim Arm und zog sie mit, wobei sie eifrig die Vorzüge etlicher gebrauchter Küchenstühle anpries. Da kamen Justs beste Freunde, Peter Shaw und Bob Andrews, über den Schrottplatz anspaziert.
    »Morgen, Peter«, sagte Onkel Titus. »Wie geht’s, Bob? Ihr kommt gerade recht. Für euch Jungen hat Mrs. Jonas eine große Aufgabe. Sie sagt euch gleich Bescheid,
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