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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon
Autoren: Sara Belin
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und
melancholisch, aber meine Körperhaltung war sehr selbstbewusst und
entschlossen, fast widersprüchlich. Bin ich so in Robins Augen gewesen?
    Ehe ich
weiter nachdenken konnte, berührte mich Robins Hand an meinem Arm: "Wollen
wir auf unser Wiedersehen anstoßen?"
    "Gerne",
drehte ich mich zu ihm und unsere Gläser klingelten leise, während unsere
tiefen Blicke sich trafen. "Das Bild gefällt dir, stimmt's?" fragte
Robin lächelnd.
    "Ja,
es ist wunderschön! Wie hast du es geschafft, mich nur nach deiner Erinnerung
so genau zu treffen?" wunderte ich mich immer noch.
    "Du
hast dich tiefer in mich eingeprägt, als du dachtest", antwortete er
vielsagend und mein Herz schlug wieder schneller.
    "Robin,
vielen Dank für den Song vorhin, es war wunderbar. Sag mal, wolltest du mich
damit etwa umbringen?" versuchte ich mit einem Scherz meine Rührung zu
verbergen. Robin lächelte nicht, er sagte nur nachdenklich: "Vielleicht
wollte ich nur sehen, ob der Song noch seine Aussagekraft hat, ich singe ihn
viel zu selten."
    Ehe ich
was erwidern konnte, trat schon Alexandra zwischen uns und stellte Robin zwei
Galeristen vor, die Interesse an seinen Bilder äußerten.
    Robin
entschuldigte sich bei mir und ich zog mich ein wenig zurück zu dem Gemälde.
Robin winkte mit der Hand und eine sympathische Frau Ende Vierzig, die einige
Schritte von uns entfernt mit einem teuer gekleideten Mann redete, kam sofort
zu ihm. Robin stellte sie als seine Agentin vor und sie übernahm das Gespräch.
    Sie
hatte langes, graues Haar, das ihr frei über die Schulter fiel und ein schönes,
dezent geschminktes Gesicht. Nur selten traf ich eine Frau, die mit völlig
ergrautem Haar so anziehend und weiblich wirkte. Sie trug ein dunkelgrünes,
weit schwingendes Chiffonkleid und sie kam mir wie eine Waldnymphe vor. Charmant
lächelnd verteilte sie ihre Visitkarten an die beiden Männer und Alexandra
kümmerte sich weiter um sie.
    Robin
fasste die Frau am Arm und drehte sich wieder zu mir. "Sally, ich möchte
dir eine ganz liebe Freundin von mir vorstellen - Diana."
    Sally
schaute mich neugierig mit ihren hellen, grünen Augen an und lächelte
freundlich: "Diana, es freut mich! Ich wusste nicht, dass Robin hier in
der Stadt Freunde hat."
    "Hallo
Sally", grüßte ich sie zurück und ihr Händedruck fühlte sich fest und
vertrauenserweckend an.
    "Es
ist auch für mich eine Überraschung, ich habe Diana seit über zehn Jahren nicht
mehr gesehen und ich hatte keine Ahnung, dass sie hier lebt", erklärte
Robin. Sally betrachtete mich weiter, wie ich da vor dem Rusalka Bild
stand und plötzlich riss sie verdutzt ihre Augen weit auf, als sie mich
erkannte.
    "Meine
Güte, Diana, das bist doch du!", drehte sie sich wieder zu Robin, der
selbstzufrieden lächelte. "Pssst, Sally, nicht alle müssen das
erfahren", legte er augenzwinkernd einen Finger auf den Mund und sie
nickte heftig: "Natürlich, natürlich. Das ist echt romantisch, wisst ihr
das?", lächelte sie und blickte abwechselnd zu mir und zu Robin. Sie
fasste mich an beiden Händen an und ich ahnte, dass sie intuitiv verstand, was
damals zwischen Robin und mir stattgefunden hatte. "Ich habe mich immer
schon gefragt, wer Modell für die Rusalka -Serie stand, aber Robin wollte
nie darüber reden. Es gibt noch drei weitere Bilder von dir und Robin sagte
immer: Diese Bilder sind nicht verkäuflich, ich stelle sie gerne aus, aber
ich werde sie nicht verkaufen. Das wusstest du wahrscheinlich nicht,
oder?"
    Ich
schüttelte nur mit dem Kopf und blickte zu Robin, der einen unschuldigen
Gesichtsausdruck machte. "Gut, dass du jetzt blond bist, sonst würde das
jedem sofort auffallen, dein Gesicht hat er wunderbar getroffen", sagte
Sally noch und lächelte mich weiter mit offensichtlicher Zuneigung an.
    "Sally,
ich habe eine Bitte an dich", wandte sich Robin an sie. "Mit Diana
würde ich gerne weiter in Ruhe reden. Ich habe keine Lust mit den Gästen zu
plaudern und Interviews gebe ich sowie so keine, ich habe schon gestern meine
Pflichten in diesem Bereich erfüllt. Magst du für mich einspringen und mit
Alexandra alles weitere erledigen?"
    Sally
nickte verständnisvoll: "Aber klar mache ich das. Ich kann mir gut
vorstellen, dass ihr nach so vielen Jahren viel zu besprechen habt. Zieht euch
ruhig zurück, ich werde gleich mit Alexandra reden. Diana, es hat mich sehr
gefreut, dich kennen zu lernen!", tätschelte sie meine Hand und ließ sie los.
Robin gab ihr ein Küsschen auf die Wange. "Du bist ein Engel, Sally."
Sie
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