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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon
Autoren: Sara Belin
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vertrauter, liebevoller Freund und wog
mich sanft in seiner trostspendenden Umarmung. With or without you… Erleichtert
schloss ich meine müden, brennenden Augen und mit Gänsehaut an ganzem Körper
hörte ich zu.
    Du
hast alles gegeben, jedoch will ich mehr…Ich kann nicht mit dir leben und ich
kann nicht ohne dich leben…
    Alles
fing mit Musik an und der Kreis schloss sich wieder mit Musik. Der Fluss meines
Lebens begann wieder zu fließen und ich stand mittendrin. Wie sehr ich nur
diesen Song liebte! Wie sehr ich nur diesen Mann liebte!

 
     
     
    Epilog
     
     
     
    Zehn
Jahre vergingen. Zehn lange, doch rasch vorbei laufende Jahre, die trotz ihrer
Fülle und Vielfalt nicht zuließen, dass Robin nur wie eine besonders lieb
gewonnene, einzigartige Erinnerung in meiner Schatztruhe seinen Ehrenplatz
gefunden hätte. Nein, er wurde nie nur zur einer Erinnerung. Er begleitete mich
durch all die Jahre wie ein verschwiegener, verbotener Dauergast in meinem
Herzen, der daraus niemals richtig ausgezogen ist.
    Der
Schmerz nach unserem Abschied ließ irgendwann nach und es durften wieder andere
Männer an mein Leben anklopfen.
    Ich
schloss mit der Vergangenheit ab, ich verliebte mich wieder, ich empfand Glück
und Leid, ich folgte meiner Bestimmung und lebte mein Leben, so wie es zu mir
kam.
    Meiner
unvergesslichen Liebe für Robin, die ich als mein wohl behütetes Geheimnis
aufbewahrte, ließ ich genug Raum übrig und gab ihr stets Nahrung und Zuwendung,
so dass sie sich wohl fühlte und keinen Grund hatte, sich von mir verabschieden
zu wollen. Regelmäßig besuchte ich sie in meinen Gedanken, pflegte und hegte sie
und fühlte, wie sie nie bereit wurde, von mir loszulassen.
    Aber ich
trauerte Robin nicht nach und ich bedauerte niemals meine Entscheidung.
    Manchmal,
während der Zeiten die weniger glücklich verliefen, ertappte ich mich dabei,
wie ich mir ein Leben an seiner Seite auszumalen versuchte, mit all den
glitzernden Träumen und Plänen, die er damals für uns hatte. Dann verdunkelte
sich mein sowieso melancholisches Gemüt um ein paar zusätzliche Nuancen, bis
ich wieder mein Gleichgewicht fand, die Samtschatulle zuschloss und die
Vergangenheit dort ruhen ließ, wo sie hingehörte.
    Doch
meine kleine Schatztruhe ließ sich immer schwieriger zuklappen, sie flüsterte
mir zu, was ich nicht hören wollte und meine nachdenklichen Blicke ruhten auf
ihr öfter, als ich es mir sonst gestattete.
    Der
spiralförmige Verlauf meines Lebens erreichte schließlich einen Wendepunkt, an
dem mir klar wurde, dass ich Robin wieder sehen musste. Die Götter, das
Schicksal oder meine eigene Bestimmung bereiteten schon lange den Weg für mich
und schickten mir eindeutige Zeichen, die mich unaufhaltsam zu ihm führten.
    Die
Gelegenheit dafür ließ nicht lange auf sich warten, so wie ich es in meiner
inneren Unruhe schon erahnt hatte. Der Fluss ist nie der gleiche, doch er
kehrt immer zurück …
    In
diesem heißen, von der Sonne verwöhnten Juli gastierte Robin in meiner Stadt
mit einer Ausstellung von seinen Gemälden aus den letzten zehn Jahren.
    Als
Maler wurde er immer ernster genommen und seit er sich aus der Musikszene
allmählich zurückzog, widmete er sich mit großer Leidenschaft seinem geliebten
Hobby.
    Mit der
Galeristin, die für ihn arbeitete, hatte ich einen guten Kontakt. Einige Male
sang ich zusammen mit meinem Trio bei ihren Vernissagen und so sicherte ich mir
rechtzeitig den Eintritt für die Eröffnung, die nur für auserwählte Gäste
zugänglich war.
    In den
Medien wurde kaum bekannt gegeben, dass Robin sich in der Stadt befindet. Er
legte immer mehr Wert auf seine Privatsphäre, sichtbar ermüdet von dem Rummel
um seine Persönlichkeit und so überließ die Galeristin die Werbung für dieses
Ereignis hauptsächlich der Mundpropaganda. Robin pflegte die Gewohnheit, als
musikalische Untermalung bei seinen Ausstellungen selber zu singen und
Alexandra kündigte mir enthusiastisch seinen Auftritt an. Sie ahnte natürlich
nicht, wieso ich mich für Robin und seine Kunst so ernsthaft interessiere und
zum Glück fragte sie auch nicht nach.
    Die
Stadt dampfte noch in der Sommerhitze, die auch nach dem Sonnenuntergang nur
langsam in die laue Abenddämmerung überging. Eine wohltuende, kühlende Brise
bauschte frech mein rotes Sommerkleid hoch, als ich in nagelneuen, roten
Riemchensandaletten über die warmen Pflastersteine eilte. Die schlanken
Pappelbäume am Straßenrand rauschten aufgewühlt im verspielten Wind
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