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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon
Autoren: Sara Belin
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lachte laut auf und flatterte in ihrem Feenkleid los: "Ich weiß, ich
weiß!"
    Wir
schauten ihr eine Weile nach und Robin sagte zu mir: "Sie ist eine tolle
Frau und eine gute Freundin."
    "Ich
mochte sie sofort, sie ist sehr sympathisch. Unglaublich, wie schnell sie
entdeckte, dass ich auf dem Bild bin", wunderte ich mich immer noch.
    "Sie
hat den Durchblick, sie ist ja nicht umsonst meine Kunstagentin", erklärte
Robin heiter. "Komm, gehen wir in das Zimmer." Die ganze Zeit spürte
ich die neugierigen Blicke, die uns beobachteten und der Gedanke, dass auch
andere Besucher mich auf Robins Bild erkennen könnten, bereitete mir Unbehagen.
Alles was ich mir in diesem Augenblick wünschte, war alleine und ungestört mit
Robin reden zu können.
    "Wie
ich sehe, versuchst du dich weiter vor Verpflichtungen zu drücken, als Musiker
und jetzt auch als Maler", schaute ich ihn seitlich an.
    "Das
stimmt, ich kann Menschen, die die ganze Zeit etwas von mir erwarten, nicht
ertragen. Egal, ob es sich um Interviews handelt oder um Small Talk. Ich bin
ein Künstler und keine Plaudertasche", erwiderte er schlagfertig und
kräuselte verächtlich die Oberlippe, ehe wir beide verhalten losprusteten.
    Höflich
öffnete er mir die Tür und ließ mich hinein. Der Raum war leer und ich atmete
erleichtert auf. Wir gingen wieder zu dem Fenster und setzten uns auf die
gepolsterte Fensterbank. Robin lehnte sich zurück an die Wand und ich folgte
seinem Beispiel. So konnten wir uns in die Augen schauen und die intime
Entfernung zwischen uns würde nur durch eine kleine Beugung nach vorne
zulassen, dass unsere Hände sich wieder berühren würden.
    "Bleibst
du länger in der Stadt?", unterbrach ich die stillen Augenblicke des
Betrachtens, des Suchens und der Freude bei unserem Wiedersehen.
    "Nein.
Heute Nacht fliege ich nach Italien", antwortete mir Robin. "Ich
mache eine Woche Urlaub in einer gemieteten Ferienvilla in der Toskana, ganz
alleine, ohne Gäste, nur mit einem älteren Ehepaar aus der Nachbarschaft, das
mich mit allem Nötigen versorgen wird. Endlich will ich meine Ruhe genießen und
mich zurückziehen, ich möchte ungestört malen und das nahe gelegene Florenz
besuchen, um mich kulturell weiter zu bilden. Du kennst mich ja, ich muss noch
so viel lernen", beendete Robin seine Erklärung mit einem charmanten
Lächeln.
    "Das
hört sich aber gut an, fast beneidenswert", erwiderte ich und lächelte
auch. Scheinbar sehnte er sich immer mehr nach ungestörtem, einsamem Leben
fernab von Öffentlichkeit, wo er sich ernsthaft der Malerei widmen könnte.
    “Nur
eine kurze Pause. Ich verrate dir ein Geheimnis: im Herbst starten wir unser
Comeback, alle Jungs sind wieder dabei und wir haben schon fast alle Songs für
das neue Album fertig”, überraschte mich Robin mit diesen Neuigkeiten. “Unser
neuer Sound wird die bestimmt gefallen”, fügte er noch hinzu, als ihm mein
überraschter Gesichtsausdruck nicht entging.
    “Wow,
das ist ja wunderbar, ich freue mich für euch! Danke, dass ich das von dir
persönlich erfahren durfte”, erwiderte ich darauf. “Vergiss nicht, ich werde
für immer dein Fan bleiben”, sagte ich noch mit einem Lächeln auf den Lippen,
jedoch mußte ich dabei mit aller Mühe die Tränen zurückhalten. Es tut weh,
dein Fan zu sein, nach all dem was wir mal waren...
    "Sag
mal, bist du verheiratet, hast du Kinder?" wechselte Robin abrupt das
Thema und musterte mich erwartungsvoll. Doch noch während ich die Luft für die
Antwort holte, unterbrach er mich hastig mit einer schnellen Handbewegung:
"Nein, verrate lieber noch nichts! Es reicht mir für‘s erste, wenn du mir
sagst, ob du glücklich bist", sprach er wieder ruhiger und seine Augen
suchten auf meinem Gesicht nach einer Antwort.
    "Ja,
ich bin mehr oder weniger glücklich. Die Suche nach dem ganz großen Glück habe
ich schon längst aufgegeben", erklärte ich ihm nüchtern, aber ehrlich.
    Robin
nickte. "Wie ich es mitgekriegt habe, singst du?"
    "Ja,
das stimmt, ich singe klassische Konzerte", bestätigte ich ihm.
    "Und
du lebst jetzt in dieser Stadt?"
    "Seit
einigen Jahren." Ich räusperte mich kurz und ehe ich mich beherrschen
konnte, stellte ich ihm die Frage, die mich nach seiner Trennung von Claire
nicht losließ: "Robin, bist du mit jemandem zusammen?" Sein Gesicht
erhellte sich in einem breiten Lächeln, als er mir antwortete: "Nein, ich
bin Single. Wie du es bestimmt gelesen hast, haben wir uns nicht wegen einer
neuen Frau in meinem Leben getrennt.
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