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Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Titel: Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin
Autoren: Theo Schwartz
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angelegt worden, in denen sich viele Menschen drängten. Bibi hatte als Landeplatz eine Wiese erspäht, die inmitten des Stadtparks lag. Am Rande des Parks mit seinen Grünflächen, Seerosenteichen und Blumenrabatten stand ein hohes Gebäude. Das war das Pressehaus, in dem die Neustädter Zeitung hergestellt wurde. Als die beiden Prinzessinnen wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sahen sie sich ein wenig ängstlich um.
    »Wo sind wir hier?«, fragte Moni. »Wohin sollen wir uns wenden, liebste Freundin? Wo können Hilfe wir erwarten?«
    »Noch weiß ich’s nicht«, gab Bibi zu. »Doch werde wiederum der Hexerei ich mich bedienen. Eene meene milfe, sag an, wo gibt es Hilfe? Hex-hex!«
    Die Hilfe kam sofort in Form einer Zeitung, die durch die Luft flog.
    »O Schreck! Was ist das?«, kreischte Moni. »Es wird so dunkel mir vor den Augen?!«
    Bibi lachte. »Liebste Freundin! Vom Winde ist ein beschriebenes Papier Euch über die Augen gewehet. Das muss die Antwort auf meine Hexenanfrage sein. Lasset mich sehen… Mm!« Sie buchstabierte langsam die Worte »N-e-u-s-t-ä-d-t-e-r A-n-z-e-i-g-e-r. Nie gehöret«, murmelte Bibi und blätterte neugierig in der Zeitung. Dabei stieß sie auf eine kleine Notiz, die sie interessierte. »Hilfe in allen Lebenslagen«, las sie laut vor. »Kommen Sie zur Sprechstunde unseres Bürgermeisters! Täglich, auch sonntags, zwischen eins und drei.«
    Die Landung der beiden Prinzessinnen im Stadtpark war nicht unbemerkt geblieben. Ein Junge, der auf der Wiese Fußball spielte, hatte sie dabei beobachtet. Doch ihm war das Ganze nicht geheuer. Erst als er merkte, dass die beiden sich in seiner Sprache unterhielten, wagte er sich näher heran, hielt aber sicherheitshalber einen kleinen Abstand. Als Bibi ihn sah, winkte sie ihm zu. »He, Knabe! Komm Er herbei!«, rief sie.

    »Meinste mich?«, fragte der Junge misstrauisch.
    »Psst! Mäßige Er seine Stimme, Knabe!« Bibi legte den Zeigefinger an die Lippen. »Oder will Er uns verraten? Das Kloster drohet uns. Ach, und noch Schlimmeres!«
    Der Junge tippte sich an die Stirn. »Ihr habt sie wohl nicht mehr alle, was? Wie lauft ihr denn herum? Karneval ist doch längst vorbei!«
    »So glaub Er uns!«, flehte Moni. »In großer Gefahr wir schweben, denn der Zorn des Königs verfolget uns. Doch uns dünkt, nicht wir, sondern Er ist gar seltsam gekleidet, Knabe!«
    Der Junge blickte an sich herab und konnte an seinen Jeans und Fußballschuhen nichts Auffälliges entdecken. Und wenn schon, die beiden Mädchen ging es überhaupt nichts an, wie er herumlief.
    »Jetzt hört mal gut zu, ihr Tussis!«, rief er. »Fangt bloß nicht an wie meine Mutter. Die meckert auch immer an mir rum und sagt, ich soll mir Flicken auf meine Hosen pappen, weil sie nicht schnallt, dass Löcher in Jeans rattenscharf sind!«
    Prinzessin Bibi und Prinzessin Moni blickten sich verwundert an. Wovon sprach der Junge? Was nahm er für garstige Worte in den Mund?
    »Wenn Er uns vielleicht den Weg zum Bürgermeister weisen könnte?«, bat Bibi, denn sie benötigten ja dringend Hilfe.
    »Zum Bürgermeister? Klar doch!« Der Junge grinste breit. »Aber der schmeißt euch im hohen Bogen raus, wenn ihr in den Klamotten bei ihm aufkreuzt. Wetten?« Als die Mädchen nach diesen Worten ängstliche Gesichter machten, wurde er freundlicher. »Mannomann, ihr habt wirklich ‘ne Supermeise. Aber okay, ich helf euch.« Er zeigte zum Ende des Stadtparks. »Ihr latscht jetzt da hin und immer der Nase nach, bis ihr zu einer Frittenbude kommt. Dann gebt ihr euch ‘nen Schwenk nach links zum Kino und dann zischt ihr direkt ins Rathaus. Klaro? Is’ ganz easy, Mädels! Könnt ihr das in eurem Schaltkasten da oben behalten?« Er machte mit dem Finger kreisende Bewegungen an seiner Schläfe. »Okay! Dann macht’s mal gut!«
    Er schoss seinen Fußball in die Luft, lief hinterher und kickte ihn dribbelnd durch das Gras. Die Prinzessinnen Bibi und Moni sahen ihm nach. Die seltsame Rede des noch seltsamer gewandeten Knaben hatte sie sehr verwirrt. Doch sie durften jetzt nicht zaudern, sondern mussten sich rasch auf die Suche nach dem Bürgermeister machen.

Pichler kriegt Stielaugen
     
    Sie hielten sich genau daran, was der Junge gesagt hatte, waren schnell aus dem Stadtpark hinaus und an der Imbissbude vorbei. Doch dann mussten sie eine breite Straße überqueren, und das war für zwei Mädchen, die geradewegs aus dem 18. Jahrhundert kamen, gar nicht so einfach. Der Straßenverkehr wurde
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