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Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Titel: Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin
Autoren: Theo Schwartz
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fort, Kapaun! Eene meene mahn, in die Lüfte, o Fasan! Hex-hex!« , sagte Prinzessin Bibi, und augenblicklich hüpften die Vögel aus ihren Brätern, flatterten in der Luft herum und flogen dann zum offenen Fenster hinaus ins Freie. Der Hofkoch schrie Zeter und Mordio, aber der Küchenjunge hatte seinen Spaß.
    »Prinzessin Bibi ist eine Hexe!«, rief er begeistert. »Sie ist eine Hexe!« Im nächsten Augenblick hatte ihm der Koch eine saftige Ohrfeige verpasst.
    »Da! Für deine Backpfeifensammlung!«, schimpfte er. »Wage es ja nicht, noch einmal eine solche Unverschämtheit zu behaupten!« Er machte einen tiefen Bückling vor Bibi. »Prinzessin, verzeiht ihm sein loses Mundwerk. Soll ich ihn zur Strafe in den Keller sperren?«
    »Nein, nein, lasst den armen Kerl.« Bibi konnte sich ein Lachen kaum verbeißen. »Aber Ihr habt gar seltsame Gebräuche in Eurem Küchenreich, o Koch. Ich werde sogleich meinem Vater Bericht erstatten von Euren fliegenden Kapaunen. Hihihi!«
    »O nein! Bitte nicht, Majestät!«, jammerte der arme Koch, dem die kleine Hexe ganz schön übel mitgespielt hatte. Doch Bibi hatte bereits neue Ideen im Kopf, wie sie mit anderen Leuten im Schloss Schabernack treiben konnte.
    »Lasst uns diesen Ort verlassen«, sagte sie zu Moni und hakte sich bei ihr unter. »Wir haben fürwahr Besseres zu tun, als Küchenduft zu atmen. Adieu! Begeben wir uns in unser Spielgemach, Prinzessin Moni!«

Schabernack im Schloss
     
    Das hoheitliche Spielgemach der beiden war das hellste und schönste Zimmer des Schlosses und eingerichtet mit kunstvoll geschnitzten und gedrechselten Kinderzimmermöbeln, wie es sich für zwei Prinzessinnen gehörte. Aber irgendwie fand Bibi es langweilig in ihrem Spielgemach. Es fehlte etwas. Aber was? Sie überlegte, dann fiel es ihr ein. Ein Tier fehlte! Ein Tier, mit dem man Spaß haben konnte!
    »Prinzessin Monika! Was tragt Ihr da auf dem Haupte?«, fragte sie spitzbübisch.
    »Meine Krone!« Moni griff nach ihrem Kopfschmuck, ob er noch da war. »Seht Ihr sie nicht?«
    Doch Bibi meinte nicht die Prinzessinnenkrone. » Eene meene mosch, auf dem Haupte sitzt ein Frosch! Hex-hex!«
    Moni spürte, wie sich etwas Weiches in ihren Haaren bewegte und gleich darauf ertönte ein fröhliches Quaken.
    »Ihhhhh!«, kreischte sie. »Ein garstiger Frosch! Oh nein! Schafft ihn fort, Prinzessin Bibi, ich flehe Euch an! Treibt keine Scherze mit mir, ich bin doch Eure Freundin!«
    Bibi hatte natürlich nicht gewollt, dass sich Moni gruselte, und sagte deshalb ganz schnell einen weiteren Hexspruch: » Eene meene Frosch, komm her du Kröte und spiel auf einer goldnen Flöte! Hex-hex!« Nun lachte Moni wieder. Es sah auch zu komisch aus, wie der grüne Frosch sehr elegant eine Querflöte mit seinen dünnen Vorderbeinen hielt und eine lustige Weise zum Besten gab.
    Doch die kleine Musikdarbietung wurde unterbrochen, als eine sehr vornehme Dame in einem langen, wallenden Gewand das königliche Spielzimmer betrat. Es war Comtesse Dumont, die Hauslehrerin der beiden Mädchen. Die Prinzessinnen wurden blass vor Schreck, denn sie hatten den Französischunterricht geschwänzt. Das duldete die Comtesse nicht!
    »Prinzessin Bibi! Prinzessin Monique!«, näselte sie mit starkem französischen Akzent. »Warum seid ihr nicht zum Unterricht erschienen, ihr schlimmen Mädchen? Wie soll ich euch jemals die französische Sprache lehren, wenn ihr nicht… Ihhh!« Erst jetzt entdeckte sie den Frosch auf Monis Kopf. Sie erschrak noch mehr als die Prinzessin einige Augenblicke zuvor, verdrehte die Augen – und fiel in Ohnmacht!

    Bibi prustete los, als Madame Dumont zu Boden sank. »Unsere gute Comtesse ist sehr zart besaitet, meint Ihr denn nicht auch, Prinzessin Monique?«
    Auch Moni lachte. »Ja, doch wird mir etwas bange, erfährt der König, was hier war im Gange!«
    Aber Prinzessin Bibi hatte jetzt Spaß am Hexen bekommen und dachte sich gleich einen weiteren Schabernack aus. »Sagt, liebste Monique, hat Comtesse Dumont sich nicht stets nach einem Gemahl verzehret?«, fragte sie.
    Moni kicherte und nickte.
    »Nun denn, dann soll sie ihn haben. Eene meene Pfefferminz, aus dem Frosch da wird ein Prinz! Hex-hex!«
    Gleich darauf kniete ein schöner junger Mann in einem grasgrünen Wams neben der Comtesse, hauchte ihr einen Kuss auf die bleiche Wange und sagte: »Oh, schönes Fräulein! Oh, süßeste aller Hauslehrerinnen! Quak! Seid Ihr einer Ohnmacht anheim gefallen?… Quak?«
    Da schlug die Comtesse die Augen auf
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