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Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Titel: Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin
Autoren: Theo Schwartz
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Das Porträt der Prinzessin
     
    Die Klunkerburg lag nicht weit von Neustadt entfernt, sie war also ideal für einen kleinen Nachmittagsausflug zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken. Von der Hauptstraße führte eine kurvenreiche Landstraße leicht bergauf direkt zum Schloss, das pompös auf einer Anhöhe stand. Es war von einem tiefen Schlossgraben mit einer breiten Zugbrücke umgeben, über welche die Besucher in das Innere gelangten; es gab einen gepflasterten Innenhof, von wo aus viele Türen und Tore zu den verschiedenen Gebäuden führten, und außerdem gab es einen hohen Burgfried, von dem man einen weiten Blick über das Land hatte. Bibi und Moni gefiel es hier oben, und die beiden Mädchen waren gar nicht begeistert, als Bibis Eltern sie wieder nach unten riefen. Gleich begann die offizielle Führung durch das Schloss und die sollten sie natürlich mitmachen. Und so kam es, dass Bibi und Moni missmutig neben den Erwachsenen hertrotteten und sich langweilten. Barbara und Bernhard Blocksberg jedoch hörten interessiert zu, was der Schlossführer zu erzählen hatte, während er sie durch die verschiedenen Räume führte.
    »… und hier, meine Damen und Herren, wenn Sie mir bitte folgen wollen, betreten wir jetzt den Thronsaal von König Ludwig dem Scheinheiligen. In diesem Saal bekam er im Jahr 1826 die Diamantenkrone derer zu Klunkerburg aufs Haupt gedrückt. Wenn Sie mir bitte folgen wollen, meine Damen und Herren…«
    Und so ging es weiter. Neue Zimmer, neue Namen und neue Jahreszahlen. Nach einer Weile aber wurde es Bibi und Moni endgültig zu eintönig, und sie machten sich heimlich, still und leise aus dem Staub. Sie liefen die langen Flure zurück, bis sie wieder zu dem Zimmer mit den goldenen Tapeten kamen. Das hatte den beiden Mädchen am besten gefallen, und deshalb wollten sie es sich unbedingt noch einmal in Ruhe ansehen.
    Ehrfurchtsvoll bestaunten sie die schönen, alten Möbel und die kostbaren Bilder an den Wänden. Eins davon hatte es Bibi besonders angetan. Es war das Porträt eines jungen Mädchens in einem grünen Samtkleid. Das Mädchen hatte hochgesteckte, blonde Haare und trug als Kopfschmuck ein Krönchen mit funkelnden Edelsteinen. Bibi starrte lange auf das Gemälde.
    »Du, Moni!«, sagte sie schließlich. »Komm doch mal her. Fällt dir an dem Bild was auf?«
    Moni legte den Kopf schief und kniff ein Auge zu. »Hm… Sieht ganz nett aus«, meinte sie. »Aber sonst fällt mir nichts auf.«
    Bibi stellte sich nun direkt neben das Bild des blonden Fräuleins. Prinzessin Klara zu Klunkerburg war ihr Name, das stand auf einem kleinen Schild unter dem Rahmen.
    »Und jetzt? Fällt dir noch nichts auf?«, fragte Bibi ein zweites Mal.
    Moni schaute ihre Freundin Bibi an, dann betrachtete sie das Bild von Klara und dann wieder Bibi. Plötzlich machte sie große Augen.
    »Mensch! Doch! Jetzt fällt mir was auf!«, sagte sie. »Irgendwie… irgendwie sieht dir diese Klara ähnlich!«
    »Nicht wahr, das finde ich auch!«, meinte Bibi. »Ach, ich möchte auch eine Prinzessin sein«, fügte sie verträumt hinzu.
    »Die guckt aber sehr steif«, stellte Moni fest. »Ich dachte immer, Prinzessinnen sind gut drauf und lachen viel.«

    »Wahrscheinlich hat sie stundenlang still sitzen müssen wegen dieses dämlichen Porträts«, vermutete Bibi. »Da sieht die fröhlichste Prinzessin nicht mehr fröhlich aus.«
    »Höre ich gerade ,dämlich’?«, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Bibi und Moni fuhren herum. In der Tür zum Goldtapetenzimmer stand Herr Blocksberg. »Dieses Porträt ist nicht dämlich, sondern ein bedeutendes Kunstwerk, mein liebes Kind! Außerdem möchte ich, dass ihr während der Führung in unserer Nähe bleibt. Ich hatte schon Angst, dass du wieder etwas ausheckst, Bibi.«
    »Meinst du ,aushecken’ oder ,hexen’, Bernhard?«, fragte Barbara Blocksberg und betrat ebenfalls das Goldtapetenzimmer. »Also, diese Familie ist wie ein Sack Flöhe! Bevor man sich umschaut, sind die Mädchen verschwunden, und kurz darauf bist du auch noch weg. Aber ich verstehe euch ja, die Führung war wirklich stinklangweilig!«
    »Barbara!« Herr Blocksberg schüttelte entrüstet den Kopf. Wie konnte seine Frau nur so etwas sagen? Und noch dazu vor den Kindern? »Drück dich bitte ein bisschen gewählter aus!«
    »Gewählt hin, gewählt her… Ich bleibe dabei, die Führung war stinklangweilig. Ist hier bei euch vielleicht mehr los?« Barbara Blocksberg schaute sich neugierig in dem
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