Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Titel: Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin
Autoren: Theo Schwartz
Vom Netzwerk:
und murmelte: »Wer küsset meine Wange sanft, sodass aus meiner Ohnmacht ich erwachte?«
    Der junge Mann stellte sich als Prinz Frogo von Froschheim vor.
    »Oh, wie prächtig seid Ihr anzusehen, mein edler Prinz!«, säuselte die Comtesse. »Doch sagt, warum setztet Ihr dies kuriose ,Quak’ hinter Eure lieblichen Worte?«
    »Warum ich was setze? Quak?«, fragte Prinz Frogo erstaunt und machte große Froschaugen. »Wovon sprecht Ihr, schöne Dame? Quak? Quak!«
    Nun ging mit Prinzessin Bibi der Schalk durch und sie trieb das Spielchen mit der armen Hauslehrerin auf die Spitze. » Eene meene mosch, Prinz wird wieder Frosch!«, rief sie. » Hex-hex!«
    Comtesse Dumont glaubte ihren Augen nicht zu trauen! Plötzlich hockte neben ihr ein dicker, grasgrüner Frosch. Mit einem seiner kleinen Vorderbeine streichelte er ihre Wange und sein breites Froschmaul hatte er zum Kuss gespitzt. Die Comtesse fuhr hoch und schrie wie am Spieß. »Iiiihhhhh! Wo ist mein Prinz!«
    Plötzlich hatte sie einen Verdacht.
    »Das ist Hexerei! Oh, Prinzessin Bibi! Wie konntet Ihr das tun? Oh nein, das bleibt nicht ungestraft! Um eine Audienz beim König werd augenblicklich ich ersuchen! Sofort! Auf der Stelle! Toutesuite! Oui! Das werde ich tun!«
    Trotz ihrer imposanten Leibesfülle war Comtesse Dumont geschwind auf den Beinen. Sie warf Prinzessin Bibi einen bitterbösen Blick zu, raffte ihre Röcke und rauschte beleidigt davon.
    »Majestät muss erfahren, was vorfiel hier in dem Gemach!«, rief sie über die Schulter zurück. »Oui, mes Demoiselles! Jawohl!«
    Bibi und Moni schauten sich betroffen an und wurden ein bisschen blass um die Nasenspitzen. Die wütende Comtesse Dumont machte ihnen doch ein wenig Angst.
    »Oh, Prinzessin Monika, ich fürchte, unsere Bestrafung wird sehr hart ausfallen! Der König kennet kein Erbarmen!«, klagte Bibi. »Ach, warum ließ ich mich hinreißen von meinen Hexkünsten? Ins Kloster wird er uns nun stecken! Bis an unser Lebensende gar?!«
    »Oh nein! Nur das nicht! Alles, nur das nicht!«, jammerte Monika. »Liebste Freundin, was sollen wir jetzt tun?«
    Bibi überlegte nicht lange. »Prinzessin Monika! Wir müssen schnell entfliehen! Reicht mir meinen goldenen Purée de pommes de terre!«
    Moni wusste natürlich gleich, dass damit der Hexenbesen gemeint war, denn so heißt »Kartoffelbrei« auf Französisch. Bibis Mutter hatte Moni zwar eingeschärft, dass der Besen nur in Notfällen benutzt werden sollte, aber das wusste Bibi ja nicht. Sie konnte auch nicht ahnen, dass nur im Schloss Vergangenheit herrschte und sie es deshalb nicht verlassen durften.
    Moni versuchte Bibi zu warnen.
    »Liebste Freundin! Dunkle Ahnungen beschleichen mich, dass ein Ritt auf diesem Besen ein gar schreckliches Unheil über uns bringen wird!«
    Aber Bibi war nicht zu bremsen. Sie nahm Moni bei der Hand, ergriff mit der anderen ihren Hexenbesen und beide Mädchen nahmen darauf Platz.
    »Habet keine Furcht, Prinzessin!«, sagte Bibi. »Jedes Schicksal kann nur besser sein als jenes, das uns im Kloster erwartet. Eene meene merr, flieg los, Purée de pommes de terre! Hex-hex!«

In der alten Stadt
     
    Steil erhob sich Purée de pommes de terre in die Luft, drehte eine Runde über den Zinnen von Schloss Klunkerburg und flog dann hoch über die dichten Wälder, die zu dem Schloss gehörten. Bald kamen die ersten Häuser von Neustadt in Sicht und Prinzessin Bibi nahm Kurs auf die Stadt. Als sie über die neue Autobahn flogen, tippte Prinzessin Monika ihrer Freundin auf die Schulter und fragte: »Was sind das für seltsame, sich pferdelos schnell bewegende Kutschen dort unten auf dem grauen Pfade?«

    »Ich muss gestehen, ich kann es nicht erklären, Prinzessin Monika!«, antwortete Bibi und rümpfte die Nase, denn der Gestank nach Autoabgasen drang bis zu ihnen herauf. »Nie zuvor sahen meine Augen solch eigentümliche Gebilde! Ich werde meinen Besen sinken lassen, damit wir alles genauer sehen können.«
    Prinzessin Bibi flog nun dicht über der Stadt. Sie traute ihren Augen nicht, aber es bestand kein Zweifel: Das war tatsächlich Neustadt unter ihnen, die Stadt, in der sie mit Prinzessin Monika und dem König schon häufig gewesen war. Nur dann pflegten sie stets mit einer edlen Pferdekutsche durch die gepflasterten Straßen zu fahren.
    Wie hatte sich die Stadt nur verändert! Das Rathaus stand zwar noch an der alten Stelle und auch das Stadttor war unverändert. Doch jetzt standen überall hohe Häuser, und neue Straßen waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher