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Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Titel: Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin
Autoren: Theo Schwartz
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Goldtapetenzimmer um. Ihr Blick blieb an dem Porträt von Prinzessin Klara hängen. Sie stutzte und schaute dann ihre Tochter an. Bibi bemerkte es, grinste verlegen und rückte ihre Haare zurecht. Jetzt sah sie Klara zu Klunkerburg noch ähnlicher.
    »Bernhard!«, rief ihre Mutter verblüfft. »Unsere Tochter sieht aus wie eine Prinzessin!«
    »Das ist ja auch kein Wunder«, lachte Herr Blocksberg und warf sich stolz in die Brust. »Bei dem Vater!«
    Er maß der Sache jedoch keine weitere Bedeutung zu und wandte sich lieber den Gemälden mit kräftigen Reitern in voller Rüstung zu. Auch seine Frau machte sich nicht länger Gedanken über die Ähnlichkeit zwischen Prinzessin Klara und ihrer Tochter. Da die Zeit schon fortgeschritten und der Vortrag während der Führung doch recht trocken gewesen war, schlug sie vor, zusammen in das Schlossrestaurant zu gehen.
    »Wir beide trinken ein Gläschen«, sagte sie zu ihrem Mann, »und für die Mädchen wäre doch ein Sahnebecher nicht schlecht, oder?«
    »Au ja!«, riefen Bibi und Moni wie aus einem Mund. Bibi neigte huldvoll den Kopf und fügte mit gezierter Stimme hinzu: »Das ist genau das, was Prinzessinnen am Sonntagnachmittag am liebsten mögen!«

Der Tagtraum
 
    Das Porträt von Klara zu Klunkerburg ließ Bibi keine Ruhe. Als ihre Mutter am Abend noch einmal zu ihr ins Zimmer kam, lag die kleine Hexe ungewöhnlich still in ihrem Bett und starrte die Decke an.
    »Bibi, mein Schatz! Was ist denn los?«, fragte Frau Blocksberg und setzte sich auf den Bettrand. »Irgendwie siehst du so verträumt aus!«
    »Mami, glaubst du, dass ich schon mal auf der Welt war?«, fragte Bibi zurück. »Ich meine, früher?«
    »Na ja, eigentlich nicht«, erwiderte Barbara Blocksberg. »Obwohl bei Hexen natürlich alles möglich ist.« Sie überlegte kurz. »Als ganz normale Mutter würde ich sagen, nein. So etwas gibt es nicht. Aber ich bin beides, Hexe und Mutter, und da muss ich klar und deutlich sagen: Jein!«
    »Pfff! Sehr aufschlussreich!« Bibi rümpfte die Nase. Dann stellte sie die nächste Frage: »Weißt du, ob Kronen sehr teuer sind?«
    »Kronen?« Ihre Mutter lachte. »Ah! Jetzt geht mir ein Kronleuchter auf, Bibi! Du denkst an Prinzessin Klara zu Klunkerburg, nicht wahr?« Bibi druckste ein bisschen herum und nickte dann leicht verlegen. »Und du denkst jetzt, dass du vielleicht früher einmal die Klara gewesen bist?«
    »Ja, so ähnlich!« Bibi nickte eifrig. »Es könnte doch immerhin sein, nicht? Ich meine, rein hexisch betrachtet!«
    »Rein hexisch betrachtet, könnte es allerdings sein. Das stimmt.« Frau Blocksberg lächelte amüsiert. »Aber muttermäßig gesehen, kann es nicht sein. Du bist und bleibst eine total unadelige Bibi Blocksberg! Ohne von und zu! So, und jetzt ist Feierabend für heute.« Sie beugte sich zu ihrer Tochter hinunter und gab ihr einen Gute-Nacht-Kuss auf beide Wangen. »Morgen hast du das Schlossfräulein Klara zu Klunkerburg längst wieder vergessen. Gute Nacht.«
    Doch Klaras Bild hatte sich in Bibis Kopf festgesetzt und sie träumte die ganze nächste Woche lang nur noch von Prinzen, Prinzessinnen und Schlössern, von Truhen mit Goldstücken und edelsteinbesetzten Kronen. Das wäre halb so schlimm gewesen, aber sie träumte auch am helllichten Tag weiter. Das wurde von Tag zu Tag schlimmer und am Sonntagmorgen erreichten Bibis Tagträume ihren Höhepunkt!
    Beim Frühstück starrte Bibi in die leere Tasse vor sich auf dem Tisch und rührte gedankenverloren darin herum.
    »Huhu! Hallo!« Ihre Mutter gab ihr einen leichten Stups. »Magst du noch Kakao?«
    Bibi hob langsam den Blick und sah ihre Mutter verträumt an.
    »Oh, schenkt mir ein, edle Königin, meine Frau Mutter!«, sagte sie salbungsvoll. »Doch bedenket, Prinzessin Bibi grauet sich gar fürchterbar vor Haut auf dem Kakao!«

    »Barbara!« Herr Blocksberg blickte besorgt über den Rand seiner Zeitung. »Sag mal, hat unsere Tochter
    vielleicht ein Rad ab… oder träumt sie am Ende immer noch?«
    »Oh, meine Mutter!« Bibi verdrehte theatralisch die Augen. »Welch seltsame Worte spricht Euer Gemahl? Und saget an, wisset Ihr etwas über den Verbleib meiner Gespielin, Prinzessin Monika?«
    »Ach, du Schande!«, entfuhr es Frau Blocksberg. »Das arme Kind träumt tatsächlich noch!«
    »Barbara! Das macht mir Angst!« Herr Blocksberg beobachtete seine Tochter mit zunehmender Nervosität. »Ich bitte dich, tu etwas!«
    Doch Barbara Blocksberg wusste so schnell auch keinen Rat.
    Sie lief
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