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Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin

Titel: Bibi Blocksberg - 12 - Bibi als Prinzessin
Autoren: Theo Schwartz
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Land!« Sie holte noch einmal tief Luft und rief dann: » Hex-hex!«
    Prinzessin Moni war begeistert von der schönen Kutsche, die statt des Busses vor ihnen stand. Der Bürgermeister aber jammerte und zeterte: »Nein! Mein Bus! Mein Busi! Einfach weggehext! Das ist gemein! So ‘ne olle Kutsche will ich nicht!«
    Der Busfahrer staunte nicht schlecht, als er plötzlich in einer altmodischen Uniform mit einem Posthorn um den Hals auf dem Kutschbock saß und zwei Pferde an den Zügeln führte. Der Kutscher setzte das Horn an den Mund und entlockte dem Instrument ein paar schräge Töne.
    »Ja, so ist es recht!«, rief Prinzessin Bibi und stieg mit ihrer Freundin Moni in die Kutsche. »Blaset kräftig, um Eure Abfahrt damit zu verkünden! Auch der Bürgermeister möge einsteigen und Platz an unserer Seite nehmen.«

    Doch der Bürgermeister wollte nicht und stampfte mit den Füßen auf wie ein trotziges Kind. »Das gehört sich nicht für eine Amtsperson wie mich!«, brüllte er. »Mir steht ein Dienstwagen mit hundert PS zu und nicht eine Kutsche mit zwei PS!«
    »Aber bedenken Sie doch die Treibstoffeinsparung, Bürgermeister-Chef«, wandte sein Sekretär ein. »Und die Umwelt wird nicht mehr so verschmutzt!«
    »Papperlapapp!«, schnauzte ihn sein Chef an. »Sparen Sie sich Ihre grünen Reden, Pichler!«
    Prinzessin Bibi schaute vergnügt aus der Kutsche heraus. Was hatte denn der Bürgermeister gegen diese Art der Fortbewegung? Ihr gefiel es und sie sagte: »Es steht dem Städtchen sehr wohl an, dass nur noch Pferdekutschen fahren. Eene meene magen, es gibt nur noch Pferd mit Wagen. Hex-hex!«
    Und so geschah es! Prinzessin Bibi zu Klunkerburg hexte mit diesem Spruch sämtliche Autos von Neustadt weg. Die Menschen gingen zu Fuß oder fuhren mit Lastkarren, die von Pferden gezogen wurden. Kein einziges Motorengeräusch war mehr zu hören, und statt stinkender Autoabgase roch es ab und zu nach frischen Pferdeäpfeln. Nach einem weiteren Hexspruch verschwanden auch die Straßenbahnen samt Schienen und aus den Telegrafenmasten wurden Bäume. Prinzessin Bibi zu Klunkerburg hexte sich die Stadt so zurecht, wie sie ihr gefiel. Karla Kolumna bekam ein fürstliches Gewand angehext und passte nun, was ihre Kleidung betraf, gut zum Bürgermeister und seinem Sekretär Pichler. Die Nachricht von den seltsamen Veränderungen in Neustadt verbreitete sich in Windeseile und erreichte auch Barbara Blocksberg, die mit ihrem Mann Bernhard inzwischen auf Schloss Klunkerburg bereits die dritte Führung mitmachte.
    Frau Blocksberg war nervös und auch Bibis Vater machte sich große Sorgen, weil Bibi und Moni immer noch nicht aus der Vergangenheit zurückgekommen waren!

Barbara Blocksberg greift ein
     
    »Und nun, meine Damen und Herren, folgen Sie mir bitte in den Thronsaal, in dem König Ludwig der Scheinheilige…«, leierte der Führer seine Erklärungen herunter, als plötzlich ein kleines Kind an seinem Jackenzipfel zog und laut »Papi! Papi!« rief.
    »Aber Mäuschen!«, flüsterte ihm der Schlossführer zu. »Ich arbeite. Du darfst mich jetzt nicht stören! Entschuldigen Sie, meine Damen und Herren«, fügte er laut hinzu, »gleich geht die Führung weiter.«
    »Papi!«, rief das Kind noch einmal. »In der Stadt ist alles durcheinander! Alle Telefone sind futsch! Wie weggehext! Und es gibt keine Autos mehr! Nur noch Kutschen, Karren und eine Menge Pferde!«
    Barbara Blocksberg wurde blass vor Schreck.
    »Bernhard!«, flüsterte sie ihrem Mann aufgeregt zu und zog ihn beiseite. »Das war Bibi! Garantiert! Schnell, wir müssen retten, was zu retten ist, bevor Bibi noch mehr Unheil anrichtet!«
    »Barbara, nun zerr doch nicht so!«, sagte er. »Was ist los? Was ist passiert? Wo willst du denn hin?«
    »Verstehst du denn nicht?«, drängte seine Frau. »Bibi muss das Schloss verlassen haben. Sie ist aus der Vergangenheit in die Gegenwart gelangt! Komm!« Barbara Blocksberg nahm ihren Mann am Arm und zog ihn mit sich fort. »Wir müssen sofort in den Raum mit der Goldtapete, von dort kann ich Bibi zurückholen!«
    In Neustadt kam ein kräftiger Wind auf, und die Kutsche mit den beiden Prinzessinnen geriet mächtig ins Schwanken.
    »Oh, wie wird mir seltsam zu Mute!«, wunderte sich Bibi. »Spüret auch Ihr etwas, Prinzessin Monika? Eine Macht, gar so geheimnisvoll, hinfort mich ziehet!«
    »Fürwahr!«, stellte Moni fest. »Auch mich dünkt etwas zu erfassen! Gar seltsam ist’s!«
    Der Bürgermeister, sein Sekretär Pichler und Karla
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