Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen
Autoren: Patricia Kay
Vom Netzwerk:
helfen. Sag mir doch, was los ist.
    Es kann doch nicht so schwierig sein, das wieder in Ordnung zu bringen.“ Er schüttelte den Kopf. „Du verstehst das nicht.“
    „Wie sollte ich auch, wenn du nicht mit mir redest? Aber eins weiß ich, Dan.
    Wenn sich zwei Menschen wirklich lieben, dann werden sie sich nicht von Gefühlen wie verletztem Stolz aufhalten lassen.“
    Den restlichen Tag dachte Dan darüber nach, was Kat gesagt hatte. Sie hatte Recht. Er liebte Glynnis. Ohne sie fühlte er sich elend. Und es war tatsächlich Stolz, der verhinderte, dass sie sich wieder versöhnten.

    Glynnis hatte gerade die Kinder ins Bett gebracht und sah nun einen weiteren einsamen, grüblerischen Abend auf sich zukommen, als es an der Tür klingelte.
    Ihr blieb beinahe das Herz stehen, als sie Dan draußen stehen sah. Umständlich öffnete sie die Tür.
    „Hallo, Glynnis.“
    „Hi.“ Etwas anderes brachte sie nicht zu Stande. So viele Tage hatte sie jetzt gelitten. Bei der Arbeit, bei ihren Freunden und vor ihren Kindern hatte sie dabei immer ein fröhliches Gesicht aufgesetzt, so dass sie ein emotionales Wrack war, kurz davor, auseinander zu brechen.
    „Darf ich reinkommen?“
    „Oh, natürlich. Tut mir Leid.“ Sie trat zurück. Dan wirkte so ernst.
    „Sind die Kinder schon im Bett?“ fragte er, als er endlich in den Flur trat.
    „Ja.“ Glynnis schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Ihr Herz klopfte so schnell und laut, dass sie sicher war, Dan konnte es hören.
    Er zog die Lederjacke aus und hängte sie an die Garderobe. In dem schwarzen Pullover und den Jeans sah er großartig aus. Glynnis konnte sich gut vorstellen, wie sie dagegen in ihren alten Cordhosen, dem ausgeblichenen Sweatshirt und ohne Makeup wirkte.
    „Können wir ins Wohnzimmer gehen?“ fragte Dan.
    „Natürlich. Willst… Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?“ Sie wusste, (dass sie sich steif und förmlich anhörte, aber sie konnte sich nicht entspannen. Nicht bis sie wusste, warum Dan gekommen war. Seiner Miene war nicht anzusehen, was er ihr zu sagen hatte.
    „Nein, danke. Ich möchte nur mit dir reden, einverstanden?“
    „Natürlich.“ Oh Himmel, wie oft hatte sie das jetzt schon gesagt? Sie ging voraus ins Wohnzimmer.
    „Hör zu, ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden“, begann er, ohne sich hinzusetzen. „Ich wollte dir nur etwas sagen und dir eine Frage stellen.“ Glynnis wagte es nicht, sich zu setzen, und wartete in banger Hoffnung.
    Dan legte ihr die Hände auf die Schultern und sah ihr lange in die Augen. Glynnis kam es wie eine Ewigkeit vor. „Ich liebe dich“, sagte er rau. „Und ich muss wissen, ob du mich auch liebst.“
    Einen Augenblick konnte Glynnis nicht glauben, was sie gehört hatte. Sie hatte sich bereits auf das Schlimmste eingestellt: Dan würde ihr sagen, dass er nach langem Nachdenken zu dem Schluss gekommen sei, dass es zwischen ihnen nicht klappte, sie aber Freunde bleiben könnten. Daher kam das, was er tatsächlich sagte, erst mit einer Verzögerung bei ihr an.
    Tränen traten ihr in die Augen. „Oh, Dan.“ Ihre Stimme zitterte. „J… Ja, ich liebe dich, aber ich…“ Sie holte tief Luft und nahm ein wenig Abstand, um sein Gesicht ganz sehen zu können. Jetzt war der Zeitpunkt, vollkommen ehrlich zu sein. „Ich habe das Gefühl, dich nicht verdient zu haben. Ich verdiene es nicht, glücklich zu sein.“
    „Oh, Glynnis, das ist nicht wahr. Jeder verdient es, glücklich zu sein. Warum sagst du so etwas überhaupt?“
    „Ist das nicht offensichtlich? Ich habe mein Leben völlig ruiniert. Weißt du…“
    „Was denn?“ fragte Dan. „Versteck dich nicht vor mir, Glynnis. Du kannst mir alles sagen.“
    Sie schluckte. Sollte sie ihm wirklich sagen, was ihr gerade jetzt erst mit voller Wucht bewusst geworden war?
    Glynnis holte tief Luft. „Jeder Mann, den ich je geliebt habe, hat mich verlassen.
    Tief drinnen denke ich wahrscheinlich immer noch, dass ich daran schuld war.
    Dass sie mich nur verlassen haben, weil ich es verdient hatte. Und… ich glaube, dasselbe habe ich auch bei dir gedacht.“ Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten, als ihre schlimmsten Ängste in ihr hochstiegen. „Und dass meine Kinder wieder leiden müssten wie schon einmal.“ Sie konnte kaum mehr sprechen, aber jetzt musste es alles heraus. „Das ist das Schlimmste. Dass meine Kinder meinetwegen leiden.“
    „Glynnis…“ Dan hob sanft ihr Kinn an, um ihr tief in die Augen zu blicken. „Jetzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher