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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen
Autoren: Patricia Kay
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weiß. Aber irgendwie auch unheimlich.“ Sie schloss die Augen. „Was, wenn sie mich hasst?“
    „Glynnis, hör auf damit. Wieso sollte sie dich suchen, wenn sie dich hasst?“
    „Ich könnte ihr keinen Vorwurf daraus machen.“
    „Du liebes bisschen, ich bin wirklich froh, dass du übermorgen zu dieser Therapeutin gehst.“
    Glynnis lachte. „Das ist nötig, wie?“
    „Ja, unbedingt.“
    „Oh, Dan.“ Sie rutschte zu ihm, und er schloss sie in seine Arme. „Ich bin so durcheinander. Glücklich und ängstlich und hoffnungsvoll.“
    „Ich weiß.“ Er streichelte ihr über den Rücken.
    „Ohne dich hätte ich das sicher nie getan.“
    „Oh nein. Vielleicht hättest du länger gebraucht, aber letztendlich hättest du es doch gemacht.“
    „Wieso bist du da so sicher?“
    „Weil du viel stärker und zäher bist, als du denkst, Glynnis.
    Du machst dich immer nur selber fertig, aber sieh doch mal, was du schon alles geschafft hast. Du hast das College beendet, du bist Kunstlehrerin und hast eine schöne Arbeit. Du erziehst zwei Kinder, und egal, was dir im Leben passiert ist, du warst immer tapfer und hast weitergemacht.“
    Glynnis dachte über seine Worte nach. Dan hatte Recht. Sie war stark. Sie konnte es schaffen und ihrer Tochter gegenübertreten. Es musste sein. Und egal was geschah, ob gut oder böse, sie würde weitermachen. Sie lächelte Dan an.
    „Ich bin so froh, dass ich dich habe.“
    Er grinste. „Vergiss es bloß nie.“
    Glynnis umarmte Dan. „Ich bin so nervös.“
    „Bist du sicher, dass ich nicht mitkommen soll?“
    Die beiden standen außerhalb des Sicherheitsbereichs am Ivy Regional Airport.
    Glynnis hatte vor, nach Columbus zu fliegen und von dort mit einem Anschlussflug nach L. A. weiterzureisen, wo sie dann endlich ihre älteste Tochter treffen würde.
    „Ich wünschte, du wärst bei mir, aber das hier muss ich wirklich ganz alleine machen.“
    Dan küsste ihre Nasenspitze. „Ich wünsche dir einen guten Flug. Ruf mich an, wenn du dort bist.“
    „Auf alle Fälle.“
    Sie küssten sich noch einmal, dann winkte Glynnis zum Abschied und ging durch die Sicherheitsschranke.
    Eine halbe Stunde später legte sie den Sicherheitsgurt an. In einer Stunde würde sie in Columbus sein, und gut drei Stunden später saß sie wie geplant auf ihrem Fensterplatz in einer 737 auf dem Weg nach L. A.
    Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass sie ihre Tochter nun wirklich zu sehen bekam. Hope Marguerite Hudson. Glynnis flüsterte den Namen vor sich hin. Sie war glücklich, dass Hopes Adoptiveltern bei dem Namen geblieben waren, den Glynnis auf der Geburtsurkunde hatte eintragen lassen. Der zweite Name, Marguerite, stammte von Hopes Adoptivmutter, wie Hope ihr bei ihrem ersten vorsichtigen Telefonat gesagt hatte. Der Anruf, der niemals kommen würde, wie Glynnis schon gefürchtet hatte, denn es waren acht Tage vergangen, bis ihre Tochter Kontakt zu ihr aufnahm.
    Glynnis war erleichtert gewesen, wie unkompliziert Hope am Telefon gewirkt hatte. Beim ersten Mal hatten sie sich nur etwa eine Viertelstunde unterhalten, um die wichtigsten Informationen auszutauschen. Glynnis erfuhr, dass Hopes Adoptivmutter Marguerite vor fünf Jahren an Leukämie verstorben war und ihr Adoptivvater Brad Karriere in der Finanzbranche gemacht hatte und ein eigenes Unternehmen besaß.
    Hope hatte nicht gefragt, warum Glynnis sie damals zur Adoption freigegeben hatte, und sich auch nicht nach ihrem leiblichen Vater erkundigt. Aber Glynnis wusste, dass das nur eine Frage der Zeit war. Sie hatte sich vorgenommen, vollkommen aufrichtig zu sein, was Hopes Fragen betraf. Etwas anderes hatte ihre Tochter nicht verdient.
    Nachdem sie aufgelegt hatte, spürte Glynnis eine Mischung aus vorsichtigem Glück und Vorfreude. Doch bereits am nächsten Tag meldete sich Hope wieder, und nach und nach erzählten sich Mutter und Tochter von ihrem Leben. Hope hatte einen Abschluss in Kunst gemacht, und diese Entdeckung rührte Glynnis so, dass sie einige Zeit gar nicht antworten konnte. Hope schwamm gern und spielte auch Golf, was ihr ihr Adoptivvater beigebracht hatte.
    Es war eine bittersüße Erfahrung für Glynnis, als sie aus Hopes Stimme Bewunderung und Zuneigung für ihren Vater heraushörte. Sie würde ewig dafür dankbar sein, dass Hope so wunderbare Eltern gefunden hatte, auch wenn sie begriff, was sie selbst alles mit Hope verpasst hatte.
    Hope wusste nun von Michael und Livvy und hatte Glynnis gebeten, ihr per EMail Fotos von
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