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ARALORN - Der Verrat (German Edition)

ARALORN - Der Verrat (German Edition)

Titel: ARALORN - Der Verrat (German Edition)
Autoren: Patricia Briggs
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überanstrengte. Jemand betrat den Stall, und sie schaute über Schimmers Pferdestand zur Tür.
    »Du reist heute ab?« Der Löwe bewegte sich zwar immer noch ein wenig steif, zeigte aber ansonsten keine Nachwirkungen des Bannzaubers.
    Aralorn lächelte. »Ja, Vater, sobald Kisrah mit meinem Wolf zurück ist. Sie waren auf der Jagd mit den Jungs, zu denen man in diesem Fall auch Falhart zählen darf.«
    Der Löwe rieb Schimmer über die Stirn. »Wie man hört, hast du dir einen ziemlichen Ruf erworben.«
    »Ich oder das Pferd?«
    Er grinste. »Du.«
    Sie hob eine Augenbraue. »Lass es mich so formulieren: Es hat Sianim nicht geschadet, eine Spionin in seinen Reihen zu haben, die eine Gestaltwandlerin ist. Ob sie nun davon wissen oder nicht.«
    »Ich hab dich vermisst«, sagte er mit weicher Stimme.
    »Ich hab dich auch vermisst. Aber ich komme zurück. Wenn du mir Nachricht gibst, werde ich anreisen, sobald Freyas Kind geboren ist.«
    Die Hand des Löwen blieb auf der Stirn des Pferdes liegen. »Ich wünschte, Nevyn wäre noch da, um es mitzuerleben. Sie haben so lange auf dieses Kind gewartet.«
    Sie nickte. Sie hatte ihrem Vater die Wahrheit über Nevyn erzählt, weil sie wusste, dass er den Schwiegersohn deswegen nicht verurteilen würde.
    Auch Freya hatte die Wahrheit verdient, wenn sie es denn wünschte. Aralorn hatte es ihrem Vater überlassen, darüber zu entscheiden. Freya hatte nicht mehr mit ihr gesprochen, seit sie in ihrem Bett erwacht war und erfahren hatte, dass ihr Ehemann nicht mehr lebte. Möglicherweise wusste sie bereits zum Teil, was wirklich passiert war.
    »Dieser Freund von dir … der, hinter dem Nevyn her war, als er mich verzauberte … ist er sicher?«
    »Ich denke schon«, sagte sie. »Nachdem Geoffrey nun mal unwiederbringlich tot ist, weiß niemand außer Kisrah und die Familie, dass ich etwas mit ihm zu tun habe.«
    Weder Gerem noch Kisrah hatten die Geschichte nie in Frage gestellt, die sie Irrenna wieder und wieder erzählt hatte: dass der letzte ae’Magi nicht der Mann gewesen war, als der er sich präsentiert hatte. Dass er versucht hatte, König Myr aus dem Weg zu räumen, woraufhin Aralorn und Geoffreys Sohn sich gegen ihn gewandt hatten. Sie hatten angenommen, er wäre gestorben – ein Opfer der Uriah –, doch Geoffrey war ein Traumwandler und lebte noch lange genug weiter, um die Ermordung seines Sohnes in die Wege zu leiten. Es war Nevyn gewesen, so erzählte sie Irrenna, der herausgefunden hatte, wie man den Zauber brechen konnte, doch er war bei dem Versuch, genau dies zu tun, zu Tode gekommen. Nevyn verdiente es, als Held gefeiert zu werden – und Geoffrey, der Nevyn so sehr verletzt hatte, verdiente, was immer Schlechtes man über ihn sagen würde.
    Mit Kisrah, der all das bezeugte, was über den wahren Charakter seines Vorgängers ans Tageslicht kam, kaufte ihnen fast jedermann diese Geschichte ab. Aralorn vermutete, dass Kisrah etwas mit der Feste angestellt hatte, was große Ähnlichkeit mit dem Charisma-Zauber des vorherigen ae’Magi-Zaubers haben musste, denn niemand widersprach ihnen oder pries in übertriebener Weise Geoffreys Göttlichkeit.
    Der Löwe strich sich durch den Bart. »Ich kannte Geoffrey, aber ich hab auch Cain ein, zwei Mal getroffen. Damals war er noch ein Knabe, einige Jahre jünger als Gerem heute.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Bis zu jenem Tag war ich recht beeindruckt vom damaligen ae’Magi. Also war ich sehr gespannt, seinen Sohn kennenzulernen, vor allem wegen dieser Geschichten, die schon damals über ihn kursierten.«
    »Und was für einen Eindruck hattest du von ihm, als du ihn trafst?«, wollte sie wissen.
    »Er … Eine von Correys Bemerkungen lässt mich glauben, dass deine Beziehung zu Cain mehr ist als nur Freundschaft.«
    Sie lächelte zögernd. »So könnte man sagen, ja.«
    »Dann bring ihn mit, wenn du das nächste Mal herkommst – sag ihm, er muss nicht auf mysteriöse Weise erscheinen und wieder verschwinden wie diesmal. Irrenna und ich wären sehr erfreut, ihn fortan unseren Gast nennen zu dürfen.«
    Ihr Lächeln wurde breiter, und Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie aus dem Pferdestand kam und ihn umarmte. »Ich liebe dich, Vater.«
    Egal, was ihr Vater meinte, für eine Menge Leute konnte es immer noch gefährlich sein zu wissen, wo sich der berüchtigte Sohn des Erzmagiers aufhielt. Aber sie würde Wolf erzählen, was der Löwe gesagt hatte. Es würde ihm viel bedeuten.
    Er beugte sich zu ihr hinunter. »Umso
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