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Landung ohne Wiederkehr

Landung ohne Wiederkehr

Titel: Landung ohne Wiederkehr
Autoren: Isaac Asimov
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VORWORT
     
    Wenn Mitte der fünfziger Jahre eine der weniger erfolgreichen Zeitschriften eine Kurzgeschichte von mir wollte, pflegte ich für eine eigens zu diesem Anlaß geschriebene Arbeit die gleichen Honorare zu verlangen, die »Astounding« und »Galaxy« bezahlten. Sie gingen darauf ein, zuversichtlich, daß eine Geschichte wirklich eigens für sie geschrieben sein müsse und nicht zuunterst aus der Schublade gezogen worden sei, wenn ich es sagte. (Es gibt Zeiten, da einem der Ruf, für einen Gauner zu dumm zu sein, zustatten kommt.)
    Die Folge davon ist natürlich, daß es mir im Falle der Ablehnung einer Geschichte durch den Herausgeber A obliegt, diesen Sachverhalt dem Herausgeber B mitzuteilen, wenn ich sie erneut anbiete. Natürlich muß die Zurückweisung einer Erzählung mit meinem Namen Gedanken wie »Na, das muß aber ein faules Ei sein!« auslösen, und selbst wenn der zweite Herausgeber die Geschichte nimmt, braucht er sich nicht aufgerufen zu fühlen, mir mehr als sein Durchschnittshonorar zu bezahlen.
    DOES A BEE CARE? wurde im Oktober 1956 geschrieben, nachdem ich mit Robert P. Mills von »Fantasy and Science Fiction«, der die Betreuung einer neuen Zeitschrift namens »Venture Science Fiction« übernommen hatte, darüber gesprochen hatte.
    Ich nehme an, die Ausführung wurde den Erwartungen nicht gerecht, denn Mills lehnte die Geschichte ab, und sie wurde für unwürdig befunden, in »Venture« oder »F & SF« zu erscheinen. Also reichte ich sie an die in einem anderen Verlag erscheinende Zeitschrift »Worlds of Science Fiction« weiter, nicht ohne die Ablehnung zu erwähnen, und bekam weniger als ein Spitzenhonorar dafür. Sie erschien in der Juniausgabe 1957.
    Der traurige Teil ist, daß ich nie beurteilen kann, was bei einer Geschichte den Unterschied zwischen Annahme und Ablehnung ausmacht, und welcher Herausgeber recht hat, der ablehnende oder der annehmende. Das ist der Grund, warum ich kein Herausgeber bin und niemals einer werden will.
    Aber Sie können sich selbst ein Urteil bilden.
     

 
Die Larve
     
    Zuerst war es nur ein Metallskelett. Nach und nach wurde es mit einer glänzenden Haut überzogen, während das Innere mit seltsam geformten Eingeweiden vollgestopft wurde.
    Von allen (bis auf einen), die mit dem Bau zu tun hatten, leistete Thornton Hammer am wenigsten körperliche Arbeit. Vielleicht genoß er darum das höchste Ansehen. Er handhabte die mathematischen Symbole, nach denen die Zeichnungen entstanden, welche die Grundlage für das Zusammenfügen des komplizierten metallischen Organismus der Raumkapsel waren.
    Hammer beobachtete mit düsterer Miene den Fortgang der Arbeit. In den Gläsern seiner Brille spiegelte sich das grelle Bläulichweiß der Schweißgeräte. Neben ihm stand Theodore Lengyel, Rationalisierungsbeauftragter des Konzerns, der das Projekt ausführte, und sagte, während er auf eine Gestalt wies:
    »Da ist er. Das ist der Mann.«
    Hammer spähte in die angegebene Richtung. »Sie meinen Kane?«
    »Den Kerl im grünen Overall, der einen Schraubenschlüssel in der Hand hält.«
    »Das ist Kane. Was haben Sie gegen ihn?«
    »Ich möchte wissen, was er macht. Der Mann ist ein Idiot.«
    Hammer wandte sich zur Seite und musterte den anderen mit zusammengezogenen Brauen. Jeder Zoll seiner hageren Gestalt drückte Ablehnung und Mißtrauen aus. »Haben Sie ihn belästigt?«
    »Was denn, ihn belästigt?« Lengyel machte ein Gesicht, als habe er Hammer nicht richtig verstanden. »Ich habe mit ihm geredet. Es gehört zu meinen Aufgaben, mit den Leuten zu reden, ihre Ansichten kennenzulernen und zuzuhören, wenn sie Verbesserungsvorschläge vortragen. Es gibt den Mitarbeitern das Gefühl, respektiert zu werden, und hebt die Arbeitsmoral.«
    »Und was hat Kane getan?«
    »Er ist unverschämt. Ich fragte ihn nach seinen Aufgaben und welcher Arbeitsgruppe er zugeteilt ist. Statt zu antworten, kehrte er mir einfach den Rücken zu und ließ mich stehen. Ich rief ihn zurück und fragte, was das zu bedeuten habe, wohin er wolle? Und er sagte: ›Dieses Gerede geht mir auf die Nerven. Ich gehe lieber hinaus und schaue mir die Sterne an.‹«
    Hammer nickte. »Ja, das kenne ich. Kane schaut sich gern die Sterne an.«
    »Es war heller Tag. Der Mann ist schwachsinnig; er hat hier nichts verloren. Seitdem beobachte ich ihn jeden Tag und habe festgestellt, daß er überhaupt nichts tut.«
    »Das weiß ich«, sagte Hammer nach kurzem Zögern.
    »Warum behalten Sie ihn dann
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