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Landung ohne Wiederkehr

Landung ohne Wiederkehr

Titel: Landung ohne Wiederkehr
Autoren: Isaac Asimov
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Haupthandelswege liegen.«
    »Das ist richtig, ja. Seit unsere neue Welt Kimmonoschek neue Felder protonischer Flüssigkeit entwickelt hat, verhält es sich so.«
    »Nun, nach unserem Verständnis können Positionen an Handelswegen eine militärische Bedeutung gewinnen, die in keinem Verhältnis zu ihrem eigentlichen Wert steht«, sagte der Minister. »Ich kann daher nur wiederholen, daß Sie uns genau darlegen müssen, warum Sie Jupiter benötigen, wenn Sie unser Vertrauen erlangen wollen.«
    Und wie immer, wenn diese Frage in gleicher oder abgewandelter Form gestellt wurde, kam ein gequälter Ausdruck in das blondbärtige Gesicht. »Geheimhaltung ist wichtig. Wenn die Lamberj-Leute ...«
    »Sehen Sie«, sagte der Minister. »Für uns hört es sich wie Krieg an. Sie und diese Lamberj-Leute ...«
    »Aber wir bieten Ihnen eine äußerst großzügige Gegenleistung«, sagte der andere eilig. »Sie haben nur die inneren Planeten Ihres Systems kolonisiert, und an diesen sind wir nicht interessiert. Wir erbitten die Welt, die Sie Jupiter nennen und die Ihr Volk niemals wird bewohnen können, wenn ich Sie recht verstanden habe.« Er lachte nachsichtig. »Die Masse dieser Welt ist für Sie zu groß.«
    Der Minister, von der herablassenden Art des anderen unangenehm berührt, sagte spröde: »Die Jupitermonde eignen sich durchaus zur Kolonisierung, und tatsächlich beabsichtigen wir, sie in Kürze zu besiedeln.«
    »Aber die Jupitermonde werden keinerlei Beeinträchtigung erfahren. Sie sollen in jedem Sinne des Wortes Ihnen gehören. Wir benötigen nur den Jupiter selbst, eine Welt, die Ihnen völlig nutzlos ist, und unsere Gegenleistung ist wirklich großzügig. Sicherlich ist Ihnen klar, daß wir Ihren Jupiter auch ohne Ihre Erlaubnis nehmen könnten, wenn wir es wollten. Aber wir ziehen Bezahlung und einen legalen Vertrag vor. Ein solches Verfahren wird künftige Streitigkeiten vermeiden. Wie Sie sehen, bin ich völlig offen.«
    »Warum benötigen Sie Jupiter?« fragte der Minister hartnäckig.
    »Die Lamberj ...«
    »Befinden Sie sich im Kriegszustand mit den Lamberj?«
    »So kann man es nicht nennen ...«
    »Sehen Sie, wenn es ein Krieg ist und Sie so etwas wie einen befestigten Stützpunkt auf Jupiter errichten, dann könnten die Lamberj ein solches Vorgehen mißbilligen und gegen uns Vergeltung üben, weil wir Ihnen die Erlaubnis gaben. Wir können nicht zulassen, daß wir in eine solche Situation hineingezogen werden.«
    »Auch uns läge nichts ferner, als Sie in Auseinandersetzungen zu verwickeln, die Sie nicht betreffen. Mein Wort, daß Sie nicht zu Schaden kommen werden. Und vergessen Sie nicht, die Gegenleistung ist großzügig. Genug Energieeinheiten, um den Bedarf Ihrer Welt für die nächsten fünf Dekaden zu decken.«
    »Unter Berücksichtigung des Umstands, daß der künftige Energieverbrauch höher liegen wird als heute«, sagte der Minister.
    »Jawohl. Bis zum Fünffachen des gegenwärtigen Gesamtverbrauchs.«
    »Nun, wie ich sagte, ich bin ein hoher Regierungsbeamter und habe weitgehende Vollmachten für die Verhandlung mit Ihnen. Aber meine Machtbefugnisse sind nicht unbegrenzt. Ich persönlich bin geneigt, Ihnen zu vertrauen, aber ich könnte nicht auf Ihre Bedingungen eingehen, ohne genaue Kenntnis davon zu haben, warum Sie Jupiter wollen. Wenn die Erklärung zufriedenstellend und überzeugend ist, könnte ich unsere Regierung und durch sie unsere Bevölkerung für die Unterzeichnung des Abkommens gewinnen. Wenn ich versuchte, ein Abkommen ohne eine solche Erklärung zu schließen, so würde man mich einfach aus meinem Amt entfernen, und die Regierung würde sich weigern, das Abkommen als bindend anzusehen. Sie könnten dann, wie sie sagten, Jupiter mit Gewalt an sich bringen, aber das wäre ein illegaler Akt, und Sie sagten selbst, daß Sie eine widerrechtliche Besitzergreifung nicht wünschen.«
    Der Blondbärtige schnalzte ungeduldig. »Ich kann in diesem kleinlichen Gefeilsche nicht ewig fortfahren. Die Lamberj ...« Wieder hielt er inne, dann sagte er: »Habe ich Ihr Ehrenwort, daß dies alles nicht ein von den Lamberj-Leuten inszeniertes Manöver ist, um uns hinzuhalten, bis ...«
    »Sie haben mein Ehrenwort«, sagte der Minister.
     
    Als der Wissenschaftsminister den Konferenzraum verließ, wischte er sich die Stirn und lächelte. Er sah zehn Jahre jünger aus. »Ich sagte ihm, seine Leute könnten den Jupiter haben, sobald die Zustimmung des Ministerpräsidenten und der übrigen
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