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2884 - Im Netz der Spinne

2884 - Im Netz der Spinne

Titel: 2884 - Im Netz der Spinne
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geparkt, siehst du? Wenn du noch näher heranfährst, bemerkt sie uns.«
    »Alles klar.«
    Blair trat auf die Bremse und brachte den Dodge zum Stehen. Wir griffen zu den Ferngläsern. Unser Wagen stand hinter einigen Nadelbäumen und konnte vermutlich von dem Haus aus nicht gesehen werden.
    Patricia Banks hatte direkt vor einer der Ferienhütten geparkt. Neben ihrem Auto stand noch ein Mitsubishi Van. Vermutlich waren die Kinder in dem Lieferwagen hierhertransportiert worden. Wir sahen, wie sie auf das Haus zuging und klopfte. Ein Latino öffnete ihr. Wir konnten nicht viel von ihm erkennen, aber er hielt eine Schusswaffe in der Hand. Der Mann öffnete die Tür nur so weit, dass seine Chefin das kleine Holzgebäude betreten konnte.
    »Das ist die einmalige Gelegenheit für einen Zugriff«, raunte Phil. »Aber wir wissen nicht, wie viele Komplizen in dem Haus sind. Außerdem ist unklar, wo sich die Kinder befinden. Die Kleinen dürfen auf keinen Fall gefährdet werden. Und wir haben jetzt keine Zeit, um uns einen Grundriss von dem Haus zu besorgen.«
    »Den brauchen wir auch nicht«, meinte Blair. »Den habe ich nämlich im Kopf.«
    Wir schauten den schwarzen G-man überrascht an. Er fügte erklärend hinzu: »Meine Cousine lebt in so einem Haus. Die sind alle gleich, Fertigbauweise. Kennst du eines, dann kennst du alle. Das Haus hat einen großen Wohnraum, den man direkt von der Eingangstür her betritt. Es gibt eine offene Küche, außerdem ein Bad. Das Haus hat zwei Schlafzimmer. Das größere befindet sich hinten links und hat ein großes Fenster. Der kleinere Raum ist hinten rechts und verfügt über kein Fenster. Er wird durch Lüftungsschlitze in der Tür belüftet.«
    »Dann eignet sich das Schlafzimmer ohne Fenster am besten als Gefängnis«, stellte ich fest. »Die Kinder werden dort sein. June und Blair, ihr dringt durch das Fenster ein. Phil und ich kommen gleichzeitig durch die Tür. Wir kümmern uns um die Entführer, ihr schützt die Kleinen. Alles klar?«
    June, Blair und Phil nickten.
    »Wir haben zum Glück noch ein paar Blendgranaten im Wagen«, sagte Blair. »Die können uns einen taktischen Vorteil verschaffen, denn wir sind vielleicht in der Unterzahl.«
    Jedenfalls konnten wir nicht auf Verstärkung warten. Meine Kollegen und ich mussten die Gelegenheit nutzen und das Überraschungsmoment für uns einsetzen. Wir teilten uns auf. Phil und ich schlugen einen Bogen und näherten uns seitlich der Haustür, June und Blair schlichen vom Waldrand aus an das Schlafzimmerfenster heran.
    Mein Partner und ich brachten uns vor der Tür in Positur. Eine Stahlramme hatten wir nicht dabei, es musste eben auch so gehen. Zum Glück sah die Tür nicht allzu massiv aus. Ich rief June auf ihrem Handy an.
    »Fertig?«, raunte ich.
    »Ja, wir schlagen das Fenster ein und werfen dann die Blendgranaten«, wisperte unsere blonde Kollegin zurück.
    »Okay – dann los!«
    Im nächsten Moment hörten wir das Klirren von Glas, gefolgt von dumpfen Geräuschen. Wir warteten noch einen Moment lang und hielten uns die Ohren zu. Schließlich wollten Phil und ich nicht selbst von den Blendgranaten beeinträchtigt werden.
    Natürlich sollten die Explosionskörper nur eingesetzt werden, wenn sich die Kinder nicht im Wohnraum befanden. Gleich darauf ertönte zweimal kurz hintereinander ein lauter Knall. Die Granaten waren also gezündet worden.
    Ich warf mich gegen die Haustür. Beim ersten Ansturm hielt sie noch stand. Aber als ich meine Schulter erneut gegen das Holz krachen ließ, splitterte es. Phil und ich stürmten mit gezogenen Dienstpistolen in das Entführerversteck.
    In dem großen Wohnraum befanden sich vier Personen, Patricia Banks und drei junge Latinos. Die Männer waren mit Pistolen bewaffnet. Aber die Waffen nützten ihnen nichts, denn sie waren orientierungslos. Die Blendgranaten hatten offenbar ganze Arbeit geleistet. Einer der Kerle schoss blindwütig in die Zimmerdecke. Aber ich entriss ihm seine Waffe und legte ihm Handschellen an.
    June Clark sprang Patricia Banks an und brachte die Entführer-Chefin zu Boden. Die Spinne kreischte hysterisch. Aber im nächsten Moment war auch sie gefesselt. Den übrigen Mitgliedern der Bande ging es nicht besser. Wir hatten den Einsatz unblutig beenden können.
    Die Verbrecher schrien und fluchten. Ihnen klingelte es vermutlich in den Ohren, denn die Lautstärke einer explodierenden Blendgranate ist gewaltig. Und es dauert ein paar Minuten, bis man danach wieder richtig gut
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