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Heißer Trip ins Glueck

Heißer Trip ins Glueck

Titel: Heißer Trip ins Glueck
Autoren: Barbara McCauley
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1. KAPITEL
    „Um Himmels willen, Clair, kannst du nicht endlich stillstehen? Wie soll Evelyn denn weiterkommen, wenn du immer so zappelst?” Josephine Dupre-Beauchamp sah ungeduldig auf ihre goldene Rolex und dann tadelnd zu ihrer Tochter. „Nun halt dich schon gerade, Liebes, und nimm den Kopf hoch. So werden wir nie fertig. Die Hochzeit ist in drei Tagen, und ich dulde da nicht die geringste Nachlässigkeit.”
    Josephine mit ihrer gertenschlanken Figur und ihrer bis ins letzte Detail gepflegten Erscheinung verkörperte jene Perfektion, die sie unnachsichtig auch von anderen forderte, besonders von ihrer Tochter, von der alle sagten, dass sie ihrer Mutter unglaublich ähnlich sähe, obwohl Clair Josephine um einen halben Kopf überragte und auch nicht ihre braunen Augen hatte, sondern blaue. „Ein Erbe unserer französischen Vorfahren”, pflegte Josephine den Unterschied zu kommentieren.
    Während ihre Mutter weiterhin hektisch um sie herumschwirrte, zog Clair gehorsam den ohnehin schon flachen Bauch ein, nahm die Schultern zurück und versuchte, so gut es ging, die Nadeln zu ignorieren, mit denen das Kleid, in dem sie sich kaum rühren konnte, festgesteckt war.
    Nur noch drei Tage! Das brauchte man Clair nicht extra zu sagen. Sie blickte zur Wanduhr.
    Um genau zu sein, waren es noch achtundsiebzig Stunden und zweiundvierzig Minuten. Clair fühlte sich, als ob ihr jemand den Hals zuschnürte. Aus dem ho hen, dreiteiligen Spiegel der Schneiderin blickten sie drei identische junge Frauen in einem Brautkleid aus weißem Satin und feinster italienischer Spitze an. Merkwürdigerweise hatte Clair das Gefühl, mit keinem dieser Spiegelbilder auch nur das Geringste zu tun zu haben.
    „Sie ist ja schon wieder dünner geworden!” Evelyn Goodmyer seufzte verzweifelt, während sie einen Abnäher unter Clairs rechtem Arm neu absteckte. Evelyn war Inhaberin des teuersten und gefragtesten Geschäfts für Brautmode in ganz South Carolina. „Bei der Anprobe vor vier Wochen hat das alles noch perfekt gepasst. Jetzt müssen wir schon wieder etwas abnehmen. Ich weiß wirklich nicht, wie ich da noch hinterherkommen soll.”
    „ Jo! Jo! Hast du das gesehen?” Eine Zeitung in der Hand, kam Victoria Hollingsworth hereingestürmt. Einen Augenblick hielt sie vor den Spiegeln inne und prüfte den Sitz ihres figurbetonten Hosenanzugs aus edler Seide.
    „Vickie!” Josephine war über die Art und Weise, in der Victoria hereingeplatzt war, sichtlich schockiert.
    Victoria ließ sich jedoch nicht beirren. Nachdem sie sich von ihrem Spiegelbild losgerissen hatte, hielt sie Josephine strahlend die aufgeschlagene Zeitung unter die Nase. „Hier, lies! Es ist die heutige Ausgabe der ,Charleston Times’.”
    Victoria Hollingsworth war Clairs Patentante. Sie und Josephine kannten sich schon seit ewigen Zeiten. Sie waren auf der Vassar University Zimmergenossinnen gewesen. Sehr bald würde ihre Bindung noch enger werden. In - Clair schaute erneut beklommen auf die Wanduhr -, in achtundsiebzig Stunden und neununddreißig Minuten würde Victoria ihre Schwiegermutter sein.
    Clair reckte den Hals, um einen Blick auf die Zeitung zu erha schen. Doch das Einzige, was sie erkennen konnte, war ein Fotobericht über einen Zuchtbullen, der bei einer Landwirtschaftsausstellung sämtliche Barrieren durchbrochen hatte, in ein nahes Porzellangeschäft gerast war und dort erhebliche Verwüs tungen angerichtet hatte.
    Mit atemloser Stimme las Victoria aus den Gesellschaftsnachrichten vor: .„Unser Foto zeigt Oliver Hollingsworth mit seiner Verlobten Clair Beauchamp auf dem Wohltätigkeitsball, der zu Gunsten der neuen Kinderstation des St. Evastine’s Memorial Hospital gegeben wurde. Am kommenden Samstag will das Paar sich in der Chilton Cathedral das Jawort geben.’”
    Josephine pflückte sich einen nicht vorhandenen Fussel von ihrer beigefarbenen Leinenjacke. „Ist das alles?”
    „Wo denkst du hin.” Victoria räusperte sich ein paar Mal und fuhr fort: „,Miss Beauchamp, 25, Tochter des Großreeders Charles Beauchamp III. und seiner Frau Josephine Dupre-Beauchamp aus Hillgrove, bringt einen Abschluss summa cum laude der Radcliffe University in die Ehe. Oliver Hollingsworth, 26, Sohn von Nevin und Victoria Hollingsworth und ebenfalls aus Hillgrove, Absolvent des Elitecolleges in Princeton, hat jüngst in Harvard promoviert und ist zurzeit geschäftsführender Direktor in der Firma seines Vaters Hollingsworth and Associates im benachbarten
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