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2884 - Im Netz der Spinne

2884 - Im Netz der Spinne

Titel: 2884 - Im Netz der Spinne
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nicht komisch?«
    »Ja, wir werden später lachen«, knurrte Phil genervt. »Und Jaime Beltran musste also sterben, weil er Sie verraten wollte?«
    »Wie gesagt, Agent Decker – ich hatte keinen Mord im Sinn. Sie müssen mir erst einmal nachweisen, dass ich seinen Tod wollte. Als Sie mich seinerzeit in meinem Büro fragten, ob ich schon einmal etwas von einer Spinne gehört hätte, da wurde ich sofort hellhörig. Ich fragte mich, welcher von meinen Komplizen den Mund nicht halten konnte. Meine Wahl fiel auf Jaime Beltran, er hatte von allen meinen Boys eindeutig die schlechtesten Nerven. Indirekt sind Sie selbst also schuld an seinem Tod, Agents.«
    Ich schaute Patricia Banks ins Gesicht. Ich würde mir von dieser Verbrecherin kein schlechtes Gewissen einreden lassen, und Phil ging es zweifellos genauso. Sie verwechselte Ursache und Wirkung. Jaime Beltran war nicht gestorben, weil das FBI ermittelte, sondern weil er sich mit Kriminellen eingelassen hatte.
    »Die Jury wird darüber entscheiden, wie groß Ihre Schuld ist«, bemerkte ich nüchtern. »Wir halten fest, dass Sie Pablo Nieves auf Jaime Beltran angesetzt haben.«
    Die Entführer-Chefin nickte.
    »Ja, so ist es. Und die kleine Luisa Rodriguez? Sie hat ihre eigene Rolle völlig überschätzt, fürchte ich. Luisa hat mitgeholfen, Samuel und Eric zu entführen. Sie hat mir ständig in den Ohren gelegen, wie schlecht die Bradshaws sie bezahlen würden. Dabei glaube ich eigentlich, dass Luisa nur nicht mit Geld umgehen konnte. Wie auch immer, jedenfalls bekam sie den Hals nicht voll. Ich befürchtete, dass Luisa zu einem echten Sicherheitsrisiko werden würde. Also gab ich die Anweisung, ihr bei der Entführung von Lucy einen Warnschuss zu verpassen. Ich hatte ja keine Ahnung, dass dieser Trottel Pablo meinen Befehl so wörtlich nehmen würde.«
    »Also war es ebenfalls Pablo Nieves, der auf Luisa Rodriguez geschossen hat?«
    »Ja, Agent Cotton. Die Waffe werden Sie bei ihm sichergestellt haben. Ich kenne mich nicht aus mit solchen Dingen. Aber Sie werden ihm doch gewiss nachweisen können, dass er die Schüsse auf Luisa und Jaime aus genau dieser Pistole abgefeuert hat.«
    Ich nickte. Patricia Banks gab sich nun kooperativ. Aber zufrieden war ich trotzdem nicht.
    »Mir fehlt immer noch Ihr Motiv, Miss Banks. Sie werden als Vorschulleiterin gewiss nicht schlecht bezahlt. Warum riskieren Sie Ihre Karriere, um solche Verbrechen zu begehen?«
    »Da fragen Sie noch, Agent Cotton? Zugegeben, ich verdiene ganz ordentlich. Aber mein Gehalt ist trotzdem nur ein Trinkgeld im Vergleich zu den Millionen, die von den Eltern der mir anvertrauten Sprösslinge gescheffelt werden. Sie sind G-man, Sie werden wissen, wie viel Geld es in New York City gibt. Und diese Leute behandeln mich und meinesgleichen wie den letzten Dreck. Wir sind bessere Lakaien für sie, mehr nicht. Ihre Kinder werden verwöhnt, sie bekommen alles auf dem silbernen Tablett serviert. Da dachte ich mir, dass ein hohes Lösegeld diesen Herrschaften ganz gewiss nicht wehtun wird.«
    »Wir haben diese Eltern gesehen, sie waren alle krank vor Sorge«, sagte ich ernst. »Bruce Bradshaw hätte beinahe einen Unschuldigen getötet, weil er ihn für den Entführer seiner Tochter hielt.«
    Patricia Banks hob die Schultern. »Das ist nicht mein Problem. – Ich muss Ihnen übrigens ein Kompliment machen, Agents. Als Sie behaupteten, dass Sie Liz O’Neill für eine geisteskranke Täterin hielten, da bin ich wirklich nervös geworden. Ich habe vermutlich genau das getan, was Sie von mir erwartet hatten. Ich fuhr zu meinem Ferienhaus, um Videoaufnahmen von den quicklebendigen Kindern zu machen. Diese Filmchen wollte ich dann den Eltern zukommen lassen, verbunden mit einer Lösegeldforderung. Aber das haben Sie leider verhindert. Nun, beim nächsten Mal wird mir so ein Schnitzer nicht noch einmal unterlaufen.«
    Patricia Banks grinste frech. Die Selbstgerechtigkeit dieser Verbrecherin widerte mich an. Aber ich war sicher, dass die Jury das passende Urteil über sie fällen würde. Eine Frage galt es allerdings noch zu klären.
    »Wie kamen Sie eigentlich auf den Namen Spinne ?«
    »Oh, das fand ich ganz passend. Ich wollte ja die Verbrechen aus naheliegenden Gründen nicht unter meinem richtigen Namen begehen. Und als Spinne saß ich sozusagen in meinem Netz und ließ die anderen an meinen Fäden tanzen.«
    »Und diese Fäden haben wir Ihnen jetzt gekappt«, stellte Phil trocken fest.
    Darauf fiel selbst der
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