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Alles fuer ihn - Band 1

Alles fuer ihn - Band 1

Titel: Alles fuer ihn - Band 1
Autoren: Megan Harold
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1. Ungeschicklichkeiten
    Warum finde ich bloß diese verdammte Karte nie?
Ich seufze verzweifelt. Das ist kein guter Zeitpunkt, um zu trödeln: die Stimmung ist aufgeladen und ich muss mich noch in der Garderobe umziehen und dann meine Schicht beginnen.
Warum wirkt Herr Owell so angespannt?
Auch dieser Abend scheint wieder lang zu werden …
Endlich …
Ich seufze noch einmal, diesmal aus Erschöpfung. Los jetzt, hoffentlich wird das einer meiner letzten Abende im Club! Die Kunden sind nett, manchmal etwas arrogant, aber sie begrüßen einen stets freundlich und geben großzügig Trinkgeld. Kellnerin, Pardon, Hostess im Presidio Golf Course in San Francisco zu sein, ist auf jeden Fall etwas angesehener und sicherlich ruhiger als Kellnerin in einer Bar in einem normalen Wohnviertel. Ich kann mich über diesen Übergangsjob nicht beschweren, denn er reicht, um meine Miete zu zahlen.
    „Eléa, beeilen Sie sich, ziehen Sie Ihre Dienstkleidung an und kommen Sie zu mir. Zügig!“
    „Ja. Ich komme sofort.“
    Ich erinnere mich nicht daran, in den letzten Schichten einen Fehler gemacht zu haben – warum drängt er auf einmal so? Ich habe noch keine meiner Kolleginnen getroffen, also weiß ich gar nicht, was los ist. Oje, das mag ich gar nicht … Noch nie habe ich mich so schnell umgezogen. Glücklicherweise hatte ich die grandiose Idee, mich schon zu Hause zu schminken. Ich brauche nur zwei Minuten, um in die blütenweiße Bluse und den eng anliegenden, schwarzen Rock zu schlüpfen. Diese Dienstkleidung ist klassisch und man kann nicht behaupten, dass sie meine Figur besonders gut zur Geltung bringt.
Ich sollte das vielleicht ansprechen, schließlich haben wir nicht alle eine Modelfigur! Jetzt ist es sowieso zu spät. Ich werde keine Rockrevolution starten, wenn ich die Stelle nicht mehr lang habe.
Der Gedanke daran ist wie Balsam auf meiner Seele.
    Ich gehe in das Büro von Herrn Owell, meinem Vorgesetzten, der augenblicklich die Tür hinter sich schließt …
Warum diese Geheimnistuerei?
    „Eléa, heute Abend schicke ich Sie in den Botschaftersalon.“
    „Oh, aber ich …“
    „Ja, ich weiß, Sie sind da noch nie gewesen, aber ich vertraue Ihnen voll und ganz. Sie sind heute Abend meine beste Angestellte hier. Sie machen alles wie immer, Sie bleiben professionell. Bei Problemen rufen Sie direkt mich an. Sie delegieren nicht, Sie rufen niemanden zur Verstärkung außer mir. Verstanden?“
    „Ja, verstanden. Aber …“
    „Und Eléa, ich bitte Sie vor allem um Diskretion, machen Sie keine Fotos! Ich weiß sehr wohl, wie beeindruckend Adam Ritchers Anwesenheit sein kann, aber ich erwarte höchste Professionalität!“
    „Jawohl.“
    „Sehr gut, Eléa, und bitte vergessen Sie nicht: bei Problemen rufen Sie mich an. Ich weiß, dass Sie dieser Situation gewachsen sind. Sie sind keine Anfängerin, ich zähle auf Sie, Eléa. Los, an die Arbeit! Die Gäste sind eben angekommen, kümmern Sie sich um sie!“
    Ist Herr Owell deshalb so nervös, weil Adam Ritcher im Club ist? Der berühmte Milliardär? Dabei ist es nicht das erste Mal, dass er hier auftaucht … Andererseits bin ich gerade beruflich aufgestiegen. Nur die besten Hostessen dürfen in diesem Salon arbeiten. Doch muss ich mir Sorgen machen? Nicht weil der „reiche und schöne“ Adam Ritcher da ist, sondern weil ich noch nie zuvor allein den Salon betreten habe …
Los, nur Mut!
Das kann nicht so viel anders sein als sonst … Vielleicht ist es dort sogar ruhiger, weil es weniger Gäste zu bedienen gibt … Die Vorschriften für den privaten Salon sind streng, ich darf meinen Posten erst verlassen, wenn das letzte anwesende Mitglied aus dem Club gegangen ist. Das kann ewig dauern. Herr Owell hätte mir wenigstens sagen können, wie viele da sind …
    „Machen Sie keine Fotos“, als wäre ich das typische Groupie … Außerdem weiß ich rein gar nichts über diesen Adam Ritcher! Die letzten Monate habe ich voll in meinem Studium gesteckt. Ich habe ihn wohl ein oder zwei Mal in den Nachrichten gesehen … Seine Geschäftswelt und mein Leben, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
    Es gibt eine kleine Tür für das Personal, um diskret den Salon zu betreten. Ich schlüpfe, noch unbemerkt, hindurch und nutze die Gelegenheit, um zu schauen, was mich erwartet. Ich zähle fünf Mitglieder in den Ledersesseln, in Gespräche vertieft. Fünf, das ist machbar, ich kann aufatmen! Ich gehe hinter die Bar, ich weiß, dass ich mich nicht gleich bemerkbar machen soll.
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