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2884 - Im Netz der Spinne

2884 - Im Netz der Spinne

Titel: 2884 - Im Netz der Spinne
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Die Nachricht von Lucy Bradshaws Kidnapping traf Phil und mich wie ein Hammerschlag.
    Das Kind war nämlich bereits das dritte Entführungsopfer innerhalb einer Woche. Vor zwei beziehungsweise vier Tagen waren der kleine Samuel Jackson und sein Freund Eric Stanwell von unbekannten Tätern verschleppt worden. Das FBI hatte die Ermittlungen an sich gezogen. Unser Chef, Assistant Director High, betraute meinen Partner und mich mit der Klärung des Falles.
    Und während Phil und ich bereits unter Hochdruck nach den Tätern fahndeten, schlugen sie zum dritten Mal zu.
    Diesmal hatten die Kidnapper Gewalt angewendet, das war neu. Sofort nachdem die Meldung von Lucys Verschwinden in der FBI-Funkzentrale eingegangen war, rasten Phil und ich zum Tatort.
    Die Cops hatten Midtown Manhattan bereits großräumig abgesperrt und durchkämmten die Straßen mit Patrolcars. Aber ich zweifelte daran, dass die Entführer den NYPD-Kollegen ins Netz gehen würden. Es gab in der Nähe des Tatorts unzählige Möglichkeiten, unauffällig das Fahrzeug zu wechseln. Wenn das Kind betäubt worden war, würde es auch nicht schreien oder weinen. Dann waren die Chancen, dass Passanten aufmerksam wurden, gleich null.
    Phil saß auf dem Beifahrersitz meines roten Jaguar-E-Hybriden, während wir mit heulender Sirene und blinkendem Rotlicht Richtung Central Park West Avenue jagten. Seiner Stimme waren die Unzufriedenheit und die Anspannung deutlich anzuhören.
    »So ein verfluchter Mist, Jerry. Das hätte nicht passieren dürfen. Geht Lucy etwa auch in diese Vorschule Clever Kids ?«
    »Das steht noch nicht fest. Aber das Kind ist nur einen Steinwurf vom Schulgebäude entfernt gekidnappt worden. Daher spricht einiges dafür. Wir müssen abwarten, bis wir die Fakten haben.«
    »Ich weiß«, seufzte Phil. »Aber erklär das mal den besorgten Eltern.«
    Es ist immer schlimm, wenn ein Kind entführt wird. So ein Verbrechen lässt auch erfahrene G-men wie uns nicht kalt. Doch wir durften uns von unseren Gefühlen nicht aus der Bahn werfen lassen. Wir konnten den Kindern und ihren Eltern am besten helfen, indem wir professionell ermittelten.
    Doch das war leichter gesagt als getan.
    Schon nach dem Kidnapping von Samuel Jackson hatten sich die Medienvertreter New Yorks wie Aasgeier auf den Fall gestürzt. Selbsternannte Experten wurden im TV interviewt, die mit ihren haltlosen Behauptungen die Verwandten des kleinen Jungen nur noch nervöser machten. Leider ist die Stimme der Vernunft immer leiser als die der Hysterie.
    Samuel Jackson war von dem bewachten und umzäunten Spielplatz der Clever Kids -Vorschule verschleppt worden. Zwei Tage später drangen Täter in das Elternhaus seines Freundes Eric Stanwell ein. Sie entführten den Dreijährigen, nachdem sie die Alarmanlage unschädlich gemacht hatten.
    Und Lucy Bradshaw war offenbar auf offener Straße entführt worden, wobei ihre Kinderfrau eiskalt niedergeschossen wurde. Weitere Informationen hatten wir noch nicht vorliegen. Aber das Verbrechen war erst vor kurzem geschehen, und das war gut für uns. Je unmittelbarer wir ermitteln konnten, desto besser standen unsere Chancen.
    Schon von weitem erblickte ich die geparkten Patrolcars und das gelbe Absperrband. Uniformierte Cops hatten alle Hände voll zu tun, um die Gaffer und die Medienmeute zurückzuhalten. Ich stellte meinen roten Boliden hinter einem Einsatzfahrzeug ab. Phil und ich stiegen aus. Wir hatten unsere FBI-Marken bereits an unseren Jacketts befestigt.
    Ein junger rothaariger Officer hob für uns das Trassierband. Spezialisten von der Scientific Research Division in ihren weißen Overalls untersuchten bereits den Tatort. Der große Blutfleck war nicht zu übersehen.
    Detective Aaron Grimsby und Detective Harris Bronson erwarteten uns schon. Sie waren vom zuständigen Precinct Midtown North.
    Der grauhaarige Aaron Grimsby und sein afroamerikanischer Partner Harris Bronson gaben Phil und mir die Hand. Dann lieferte der Detective uns die Fakten.
    »Vor 37 Minuten gingen mehrere Notrufe in unserer Alarmzentrale ein. Es wurden Schüsse an der Central Park West Avenue gemeldet. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir ein Patrolcar vor Ort. Unsere uniformierten Kollegen bemerkten, dass das angeschossene Opfer noch lebte. Die Frau wurde sofort mit einer Ambulanz ins Bellevue Hospital gebracht. Dort wird sie zurzeit operiert.«
    »Laut Zeugenaussagen heißt die Frau Luisa Rodriguez«, ergänzte Harris Bronson. »Sie ist von Beruf Kinderfrau. Von den Zeugen
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